L-Polamidon bei Substitutionstherapie bei Opiatsucht; Subutex 8 mg bei Substitutionstherapie bei Opiatsucht

MedikamentWegen welcher KrankheitDauer der Einnahme
L-PolamidonSubstitutionstherapie bei Opiatsucht10 Jahre
Subutex 8 mgSubstitutionstherapie bei Opiatsucht6 Monate

Beschreibung der Wirksamkeit und Nebenwirkungen:

L-Polamidon:
Ich nahm erst Methadon über einen Zeitraum von ca. 5 Jahren mit einer durchschnittlichen Dosierung von
40 mg/Tag. Am Anfang der Behandlung war die Dosierung mehr als doppelt so hoch, schnell habe ich die Menge aus eigenem Willen dann bis auf 40 mg/Tag reduziert. Die letzten 2 Jahre des 1. Behandlungs-abschnittes von insgesamt 5 Jahren benötigte ich, um die Dosierung mg für mg bis schließlich auf null zu reduzieren. Nach diesen 5 Jahren Substitutionstherapie habe ich es geschafft über 4 Jahre nicht wieder körperlich abhängig zu werden - immerhin. Nebenwirkung war starkes Schwitzen, Appetitlosigkeit und erhöhtes Schlafbedürfnis. Der größte Fehler, den ich allerdings gemacht habe, dass ich zwischendurch, so am 1. des Monats, wenn es Geld gab, immer mal wieder genascht habe. Dass ich damit immer wieder mein Suchtzentrum aktiviert habe und somit latent am Leben gehalten habe, verdrängte ich völlig. Ich machte mir und allen anderen in meinem persönlichen Umfeld was vor!
Die Folge war, dass ich keine 5 Jahre später wieder eine Substitutionstherapie mit L-Polamidon beginnen musste, weil ich sonst nicht mehr arbeitsfähig gewesen wäre und weil ich den gesteigerten Konsum nicht mehr finanzieren konnte. Und ich machte weiterhin den Fehler, immer wieder in 3-4 wöchigen Intervallen zu naschen. (welch niedlicher Ausdruck!) Das Problem war auch das gewählte Medikament. Anfangs, wenn die Dosierung noch recht hoch ist, ist man angenehm berauscht. Man müsste eigentlich zufrieden sein, das ist allerdings nicht der Fall. Man will mehr, ich hatte sogenannten Beikonsum, der oben auf die tägliche Methadon-Dosis immer noch eine Verstärkung des angenehmen, gewollten Zustand hervor rief. Nach 5 weiteren Jahren war mir klar, dass, wenn ich so weitermache, es niemals besser werden würde - eher schlimmer - weil die Frustration, im Leben versagt zu haben, immer stärker wurde! Da erfuhr ich von verschiedenen Seiten von Subutex und seinen Vorzügen.

Subutex:
Nach 5 Jahren stagnierender Substitutionstherapie mit L-Polamidon war ich auf 25mg/Tag runter und ließ mich von meinem behandelnden Arzt auf eigenen Wunsch umstellen. Und zwar auf eine Tagesdosis von
8 mg Subutex. Was ich vorher wusste, war, dass das Subutex bei richtiger Dosierung keine berauschende Wirkung hatte. Man hat einen total klaren Kopf. Ein angeblicher Nachteil sollte sein, dass es Depressionen nicht so gut unterdrücken kann, wie Polamidon. Wie sich nachher herausstellte, hatte ich gar keine Depressionen mehr, als ich endlich wieder einen klaren Kopf und somit einen klaren Geist und klaren Verstand hatte. Ich war vorher immer so mies drauf, weil ich ständig bedröhnt war! Bei der Umstellung hatte ich ein paar schlappe Tage und leichten Entzug, aber jetzt kann ich sagen, dass es sich auf jeden Fall gelohnt hat. Ich kann Subutex nur weiterempfehlen. Anfangs hatte ich ein paar Mal Beikonsum mit H., merkte dabei aber jedesmal kaum etwas - das Erfolgserlebnis wie auf Polamidon - blieb aus. Also habe ich es gelassen. Das Subutex blockiert die Opiat-Rezeptoren richtig, anders beim Polamidon, da steigert sich der Rauschzustand, beim Subutex bleibt er aus. Erst ist man enttäuscht, aber der Wille nach weiterem Beikonsum wird immer weniger und der Suchtdruck verschwindet wirklich!
Ein weiterer Vorteil ist, dass man wieder am Straßenverkehr teilnehmen darf, und das ist ja wohl Luxus!

Eingetragen am 27.07.2010 als Datensatz 25998
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Die Nebenwirkungen dieses Beitrags wurden wie folgt zusammengefasst:

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Bewertung der Medikamente durch den Eintragenden:

L-Polamidon
Wirksamkeit
Verträglichkeit
Anwendung
Preis/Leistungs-Verhältnis
Empfehlung
Durchschnitt
Subutex 8 mg
Wirksamkeit
Verträglichkeit
Anwendung
Preis/Leistungs-Verhältnis
Empfehlung
Durchschnitt

Wirkstoffe der Medikamente:

Levomethadon, Buprenorphin

Patientendaten:

Geburtsjahr:1970 Die Nebenwirkung ist behoben
Größe (cm):183 Eingetragen durch Patient
Gewicht (kg):95
Geschlecht:männlich

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Kommentare zu diesem Erfahrungsbericht:

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  • Benutzerbild von acidmouse
    acidmousevor mehr als einem Jahr

    Unsere Karrieren ähneln sich sehr und mir ist es ganz genauso gegangen aber nun möchte ich ganz raus aus dem ganzen Kreis. Vielleicht liest du mal meinen Bericht. Findest mich unter Acidmouse...vielleicht hast du ne Idee wie ich das schaffen könnte !! Danke

    • Benutzerbild von acidmouse
      acidmousevor mehr als einem Jahr

      upps, mein Name steht ja oben schon..sorry ich bin neu hier...

  • Benutzerbild von Chrissy11
    Chrissy11vor mehr als einem Jahr

    All das kenne ich auch....mir gehts mit Subutex wieder richtig gut und einen Rausch brauch ich auch nicht mehr. Dir wünsch ich alles gute.

    • chappy45vor mehr als einem Jahr

      Mhhhhhhh, ich selbst habe auch schon Subutex probiert. Ein paar Monate lang, hatte aber leider dennoch Beigebrauch , weil mir irgendetwas fehlte. Es war nicht nur das Konsumieren alleine, sondern auch das ganze drum herum. Aber das sit schon 11 jahre her. Derzeit befinde ich mich wieder im methadonprogramm. Zufrieden richtig fühle ich mich nicht damit. Das, was mir fehlt, hat wohl mit Drogn und das drum herum nicht so viel zu tun. mir fehlt eher eine sinnvolle Aufgabe und auch wieder eine freundin. Am besten eine, die damit gar nichts zu tun hat oder aber zumindest recht stabil ist!!! Werde wohl noch lange suchen müssen. Na ja, Euch alles Gute!! Gruß Dirk aus Duisburg e-mail : linusd22@web.de Übeer eine nachricht oder Anregungen freue ich mich!!


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