Ich leide seit ca acht Jahren unter einer Panikstörung. Eine tiefenpsychologische sowie eine Verhaltenstherapie brachten bei mir nur zeitweisen Erfolg. Mal ging es ein halbes Jahr ganz gut, dann kam ohne deutlich erkennbaren Grund wieder eine Phase wo mein Leben kaum noch normal zu bewerkstelligen war. Ich habe weder ein Trauma noch sind besondere Schicksalsschläge an meiner Angst schuld. Woher sie kommt wissen weder meine Therapeuten noch ich so genau aber sie ist da.

Nach jahrelangem Kampf mit Therapie, Globulis und pflanzlichen Medikamenten habe ich mich ausführlich von einer Psychaterin beraten lassen und nehme seit vier Monaten Citalopram 20mg. Ich wünschte ich hätte es früher getan! Sehr wahrscheinlich wäre dann meine "Angst vor der Angst" niemals so gross geworden.

Leichte Nebenwirkungen hatte ich die ersten Wochen: Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Müdigkeit. Wobei ich zugeben muss, dass ich mir diese auch teilweise eingebildet habe. Wie Angstpatienten das nun mal so machen. Es war auf jeden Fall erträglich.

Ich habe mir 5 mg begonnen und alle drei Tage um 5 mg erhöht bis ich bei 20 mg war. Die Wirkungen setzte schleichend nach ca drei bis vier Wochen ein.

Heute nach vier Monaten bin ich sehr zufrieden.

Pro: ein normales Leben, nur noch Gelegentlich ein Anflug noch Panik - wird immer weniger, kaum Nebenwirkungen, keine Gewichtszunahme - habe eher das Gefühl, dass bei meiner momentanen Diät die Pfunde ein kleines bisschen schnelle purzeln

Contra: öfter Müdigkeit, weniger Lust auf Sex, kein Alkohol - ich trinke ab und an mal 1-2 Gläser Wein aber mehr traue ich mich nicht da meine Ärztin deutlich davon abgeraten hat

Fazit: wenn alle meine Freunde am Wochenende auf ner Party sich angeschwipst zuprosten verfluche ich die Tabletten für einen kurzen Moment. Dafür stehe ich nun angstfrei daneben und führe ein ganz normales Leben wie jeder andere Mensch