Seroquel bei Zwanghaftes Grübeln

MedikamentWegen welcher KrankheitDauer der Einnahme
SeroquelZwanghaftes Grübeln1 Jahre

Beschreibung der Wirksamkeit und Nebenwirkungen:

Ich habe die Minimaldosis Seroquel während meines Aufenthaltes in der psychiatrischen Tagesklinik verschrieben bekommen. Grund dafür war mein zwanghaftes Analysieren und Grübeln nach einer Trennungssituation und auch schon vorher im Alltag mit dependenten Persönlichkeitszügen. Ich nehme 25 mg Seroquel jeden Abend vor dem Schlafengehen. Kein Prolong.
Die Nebenwirkungen belaufen sich auf extreme, aber falls Schlafen daraufhin möglich, sehr angenehme Müdigkeit. Man kann es in etwa so beschreiben: Nach einem langen Abend, einer langen Nacht, vielleicht auch einem Alkoholrausch setzt das Gefühl von unglaublicher Müdigkeit ein, sodass Schlafen als maximale Befriedigung gesehen werden kann. So in etwas erlebe ich diese Befriedigung täglich seit Beginn der Einnahme. Sorgen macht mir dabei nur die kommende/folgende Phase der Absetzung, denn ich hatte ohne Seroquel niemals Schlafstörrungen, kann mir jedoch überhaupt nicht vorstellen noch ohne zu schlafen. Bei Unfähigkeit der Einnahme merkete ich bereits wie unruhig und schwierig, sowie leicht quälend das Einschlafen war.
Sobald das Gefühl der Müdigkeit einsetzt bekomme ich ebenso das Gefühl komplett abschalten zu können ( sprich auch von Gedanken und Problemen), was jedoch daraus resultiert, dass ich nurnoch ans Schlafen denken kann und mir alles andere auf gut deutsch " scheiß egal" ist.
Ein anderes Motivationszentrum, dass als Nebeneffekt auftaucht, ist neben der Müdigkeit und dem Wunsch zu schlafen der Appetit. Seroquel regt den Appetit ( bei mir besonders auf Süßes) unheimlich an. Auch wache ich nachts ab und zu auf und nasche bevor ich weiterschlafe. Zudem habe ich beobachtet, dass ich nachts sehr oft Harndrang verspüre, was früher bei mir nicht der Fall war.
Die Nebenwirkungen Müdigkeit und Appetit konkurrieren zumeist so sehr miteinander, dass trotz großer Müdigkeit noch etwas gegessen werden muss, bevor Ich tot ins Bett falle.
Die Müdigkeit spiegelt sich zudem äußerlich wieder: Meine Augen werden rot und meine Augenlider träge.
Alles in allem erinnern mich die bereits genannten Nebenwirkungen seit Beginn der Einnahme sehr stark an den Konsum von Cannabis. Jedoch bleiben die abgefahrenen Gedankengänge und die Belustigung aus.
Eine weitere Nebenwirkung des Seroquels sind abgefahrene Träume. Ich habe beobachtet dass ich sehr viele Träume habe an die ich mich erinnern kann. Die Inhalte sind sehr tiefgehend und spiegeln wieder, was mich bereits in meinen jungen 20 Jahren beschäftigt, geprägt oder auch zutiefst verletzt hat. Es ist als ob mein Unterbewusstsein in den Nächten ganz viel aufarbeitet und sich mit den prägenden Dingen und/oder Situationen meines Lebens konfrontiert. Dabei wache ich auch sehr oft sehr verschwitzt auf, was leider nicht so geil ist.
Leider kann ich nicht beurteilen, ob die Träume und die Verarbeitung von Schlüsselszenen meines Lebens von meiner positiven Entwicklung des letzten Jahres abhängen oder umgekehrt. Da ich nicht beurteilen kann wie ich mich ohne das Medikament entwickelt hätte, kann ich nicht sagen, ob es meine Entwicklung gefördert hat, bzw, inwieweit. Jedoch arbeitet mein Unterbewusstsein nachts, sprich nach der Einnahme, immer sehr stark, weswegen ich daran glaube, dass Seroquel unterbewusst medikamentös ansetzt und hilft bestimmte Ereignisse zu verarbeiten.

Ich genieße die Einnahme, da ich die Nebenwirkungen Müdigkeit und Appetit sowie in dem Zusammenhang das Gefühl von "einfach mal abschalten" feiere.
Doch weiß ich bereits noch nicht wie hart der Entzug sein wird.

Eingetragen am 16.03.2013 als Datensatz 52287
Missbrauch melden

Die Nebenwirkungen dieses Beitrags wurden wie folgt zusammengefasst:

Bewertung der Medikamente durch den Eintragenden:

Seroquel
Wirksamkeit
Verträglichkeit
Anwendung
Preis/Leistungs-Verhältnis
Empfehlung
Durchschnitt

Wirkstoffe der Medikamente:

Quetiapin

Patientendaten:

Geburtsjahr:1993 Die Nebenwirkung ist behoben
Größe (cm):169 Eingetragen durch Patient
Gewicht (kg):58
Geschlecht:weiblich

Wie hilfreich ist dieser Erfahrungsbericht?

Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen

Bewertungsdurchschnitt

 

Kommentare zu diesem Erfahrungsbericht:

Sie müssen angemeldet sein um selbst einen Kommentar zu verfassen.
Loggen Sie sich ein, oder registrieren Sie sich hier schnell und kostenlos.

Mitglied werden…

  • Gleichgesinnte kennen lernen
  • Antworten erhalten
  • Unterstützung finden
  • Anderen helfen
  • Wissen weiter geben
  • Umarmt werden und Mut machen
Anmelden

 

[]