Gehöre zu der Sorte von Konsumenten, welche das hier zu bewertende Präparat Finasterid von meinem Freiwilligendienst in den Staaten direkt in eine Tagesklinik für Depressionen gebracht hat.
Aufgrund düsterer genetisch-familiärer Aussichten, was die weitere Existenz meiner Mähne anging, ließ ich mir im Februar 2013 eben jenes Medikament von einem Urologen verschreiben. Nach einer kurzen Belehrung über eventuelle potenzielle Nebenwirkung in Form von Libidoabsinken und Verminderung meines Ejakulats, hielt ich triumphierend eine Schachtel des Präparats in der Hand. Kein Wort hingegen über mögliche schwergradige psychosomatischen Folgen. In den folgenden Monaten wurde ich mal mehr, mal weniger von schweren Stimmungsschwankungen heimgesucht, die sich in Traurigkeitsattacken äußerten und von Abgeschlagenheit flankiert wurden. Ebenso stellte sich eine Minderung meiner Libido ein. Die Hoffnung auf ewige Haarpracht ließen mich aber für diese Warnsignale blind werden, zumal mir in meiner Naivität die Kausalität nicht im geringsten bewusst war. Eher war ich geneigt, emotionale Schieflagen auf alle möglichen, mal mehr, mal weniger potenziell belastende Widersprüche in mir oder äußere Begebenheiten (ungeklärte sexuelle Identität, nicht erfüllende Arbeit im Projekt, kein des deutschen vergleichbarer Ausdruck im Englischen, etc) zu projizieren. Nachdem ich mich durchs Abitur geschaukelt hatte, trat ich meinen geplanten einjährigen Aufenthalt in den Staaten ein, der allerdings nach einem halben Jahr ein jähes Ende fand. Bereits kurz nach meiner Ankunft potenzierten sich die bereits genannten Symptome und gipfelten in tiefer, lähmender Traurigkeit, durchgreifender Apathie und maximaler Agitiertheit. Es kam zu dem Tag, an dem es mich überforderte selbstverständlichste Aufgaben (z.B. Zähneputzen, Nahrungsaufnahme, Ankleiden) auszuführen. Meine Eltern lotsten mich in meiner Not schlussendlich unter größten Anstrengungen nach Hause, wo erst von ärztlicher Seite, nach einem Spießroutenlauf von Psychiatern zu Endokrinologen, die endgültige Diagnose gestellt wurde, PFS, schwere endogen-depressive Episode. Nach Absetzen des Präparates konsolidierte sich meine psychische Verfassung innerhalb von drei Wochen. Das diese Konsolidierung in so kurzer Zeit nicht zwingend ist, zeigt der Fall eines jungen Amerikaners, der nach dem Absetzen von Finasterid noch lange Zeit weiter an schweren Depressionen litt und schließlich keine andere Wahl sah, als sich seiner irdischen Qualen zu entziehen. Ironischerweise war das Einzige, was ich innerhalb besagter Zeit, selbst zu dunkelster Stunde, auf die Reihe bekam, die schmucken Finasteridtabletten zu verzehren. Hinzugefügt sei, dass meine familiäre Linie keine Dispositionen bezüglich Depressionen aufweist.
Ich möchte nicht zu denen Leuten hinzutreten, die dieses Präparat per se verteufeln oder in den Himmel loben, wobei es mir fraglich aufgrund dieser starken Unausgeglichenheit und Polarisierung der Bewertungen hier erscheint, ob alle Bewertungen von tatsächlichen Nutzern kommen. Nichtsdestotrotz sollte man sich über die potenziell möglichen Nebenwirkungen genauestens informieren, sodass man bei auftretenden Nebenwirkungen unverzüglich reagieren kann bzw. überhaupt erst in der Lage ist, diese zu erkennen. Jeder Einzelne bringt eine an sich differente Konstitution mit, weshalb sich eine Verallgemeinerung verbietet. Leute, welche sowieso schon mit einem niedrigen DHT-Spiegel unterwegs sind, unbedingt Finger weg! Es ist davon auszugehen, dass sich nur ein Bruchteil derjenigen, welche vergleichbares wie ich durchgemacht haben, im Internet überhaupt äußern. Sich allein auf im Internet, meist von Pharmaunternehmen lancierte Pseudostudien und -experten (Prof. Dr. Wolf/Dr. C. Kunte oder sonstige gekaufte Expertise) zu verlassen, erachte ich als höchst fahrlässig. Besonders gefährlich wird es nun einmal da, wo sich wirtschaftliche Interessen und vermeintlicher Expertenrat vermischen.
Die Phase von sechsmonatiger peinigender Schwärze hat mich retrospektiv mich viel enger an meine Familie gerückt, mich persönliche Prioritäten erkennen lassen und lässt mich heute mit nicht gekannter Freiheit, Stärke und Ausgeglichenheit auf viele Dinge schauen, die mich unter Umständen früher mehr aus der Bahn geworfen hätten. Mir war immer klar, dass das Leben nicht immer schön daherkommt, aber war ich immer der Auffassung, dass es sich lohnt, dafür zu kämpfen. Diesen Glauben hat für mich heute umso mehr Gültigkeit. Doch weiß ich nicht, ob ich heute noch auf diesem Erdball weilen und diese Zeilen schreiben würde, wenn dieser Kampf länger als 7 Monate gedauert hätte Antworten
Eingetragen am
20.08.2014 als Datensatz 63290
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Ich habe die Bestellung еrhalten und еs war zeitlich und die Pillen wirken prima.
Ist es nach 7 Monaten von alleine wieder besser geworden oder hast du nachgeholfen lg
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Ich nehme Propecia seit 17 Jahren und hatte nie die geringste Nebenwirkung. Mit 41 Jahren und vollem Haar kann ich nur über die verängstigten und a-wissenschaftlich veranlagten Männer lachen, die ihre ganzen Lebensprobleme (Depression, Impotenz etc.) auf die Einnahme dieses Medikaments zurückführen wollen. Die geschilderten Nebenwirkungen gehören in das Reich des psychosomatisch Erklärbaren: Self-fulfilling prophecy.
Hallo,
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