Venlafaxin bei Depression

MedikamentWegen welcher KrankheitDauer der Einnahme
VenlafaxinDepression3 Jahre

Beschreibung der Wirksamkeit und Nebenwirkungen:

Hallo Liebe Mitbetroffene,

Habe öfters mal diese Seite besucht, um mich über die Erfahrungen anderer Menschen zu informieren, vorallem bei Mitmenschen mit Depressionen.

Hier meine Erfahrungen mit der Krankheit:

Kurze Informationen zu mir selbst:
-männlich
-28 Jahre alt
-Student
-Depressive Phasen diagnostiziert seit 2006

->Am Anfang der Erkrankung oder besser gesagt mit dem Beginn der Diagnose im alter von 20 habe ich Citalopram verschrieben bekommen, wie bei allen Antidepressiva normale auftrettende Übelkeit und Bauchschmerzen.

Etwas später nach einigen Wochen fühlte ich aber keine wirkliche Verbesserung, irgendwann fingen dann meine Muskeln im Gesicht sich von alleine anzuspannen, woraufhin ich schnellstens Citalopram abgesetzt habe. Beim Absetzen des Preparats gab es keine Probleme.

Später habe ich dann Sertalin verschrieben bekommen, der Artz meinte es würde weniger Nebenwirkungen geben, als bei Citalopram und außerdem ist seit einpaar Jahren bekannt, dass Citalopram auf dauer die Leber schädigen soll, deswegen müsste man die Lebenwerte 2-3 Mal im Jahr untersuchen. Sodass ich mich wiegesagt umstimmen hab lassen.

->Sertalin hat auch wie die anderen Medikamte eine Einwirkungszeit von 3-4 Wochen ich habe aber bereits vorher gemerkt, dass sich meine Depression verflüchtigt und es zum Teil hochgefühle des Glücks auftratten, leider hielt dieses Hoch nicht sonderlich lange bereits nach 2-3 Monaten merkt ich keinen Unterschied zu vorher und hatte irgendwie die Hoffnung aufgegeben, dass es mit Medikamten besser werden würde. Ich setzte diese also ab und es gab dabei auch keine Nebenwirkungen beim absetzen. Bis auf die Übelkeit am Anfang habe ich Sertalin sehr gut vertragen.

->Nach einigen Monaten vor allem durch das Gefühl der ewigen Einsamkeit und immer wieder auftrettenden Suizidgedanken entschied ich mich wieder einen Artz auf zu suchen. Ich meldete mich also wieder bei meinem alten Neurologen..

"(Wenn man einen guten Artz bzw. Neurologen Psychiater findet sollte man auch bei diesem bleiben, aus eigener Erfahrung ist es gut wenn man eine kleine säule aufbauen kann die einem in dieser Krankheit begleitet.)"

Durch die fehlende Wirkung von Sertalin und Citalopram wurde mir geraten etwas anderes auszuprobieren und ja es ist leider so, dass einige Menschen auf bestimmte Präparate nicht positiv reagieren.

-> Der Nächste versuch dann war die Einnahme von Valdoxan. Es ist in Deutschland erst seit einpaar Jahren im Gebrauch und daher ein sehr teueres Medikament, es ist im Aufbau von Melatonin (also dem Hormon das den Tag und Nachrythmus steuert) sehr ähnlich. Ich konnte aber nach 2-3 monatiger Behandlung keine antidepressive Wirkung feststellen. Man sollte im Vergleich zu den anderen Medikamente die Tabletten Abends nehmen und es gab eigentlich keine Nebenwirkungen, die ich festgestellt habe. Aber leider auch keine positive bei der Depression. Der Schlaf war zwar Wunderbar und ich konnte immer nach 1-2 Std der einnahme mit einer gewissen Müdigkeit schnell einschlafen, aber mehr leider nicht.

...also wieder selber abgesetzt und erstmal ohne Medikamente probiert.

Es vergingen wieder einpaar Monate bis ich wieder in tiefes Loch fiel, aber diesmal durch gewisse familiäre Probleme, die mit den jahren meine Krankheit begleitet haben und damit ein Teil meines Lebens wurde, immer schlimmer wurden. Ich wurde dann auch noch von meiner Freundin betrogen und das Matyrium began wieder von vorne aber in einer derartigen Intensität, dass ich erstmals Panikattacken bekam, eine derart Schlimme Angst, dass ich glaubte zu sterben. Nacht immer gegen 1-2 Uhr wachte ich schweißgebadet auf und konnte mich nicht von alleine beruhigen, lief ziellos durch die Wohnung und es dauerte Stunden bis es nachließ.

Ich hielt es nicht mehr aus und konnte zum Teil nicht mal mehr meine Gedanken steuern, sie verliefen sich wie in einer Spirale ins nichts und ich hatte schon Angst verrückt zu werden. Also ging ich wieder zu meinem anvertrautem Neurologen. Er handelte schnell ich bekam Venlafaxin verschrieben. Das sowohl ein Serotonin wie auch Nordalin aufnahmehemmer ist.

Das Präparat VENLAFAXIN nehme ich seit 3 Jahren durchgehend, ich habe in der Zeit leider (außer beim stationären Aufenthalt in einer Klinik für 10 Wochen)keine Therapie gemacht. Ich kann leider durch die Länge der Krankheit und die Einnahme der verschiedenen Medikamente nicht genau sagen was nun Nebenwirkungen sind oder Erscheinungen der Krankheit aber folgende Beobachtung.

-die Depressiven Gedanken sind alle fast verschwunden
-Angstzustände habe ich seit der Einnahme(+3-4 Wochen einwirkungszeit) keine mehr gehabt
-am Anfang der Einahme 75 mg, und nach 3-4 Wochen dann 150mg
-die ersten 3-4 Wochen nach dem Einwirken zum teil ausbrüche von Euphorie, dieses Hochgefühl hatte ich seit Jahren nicht mehr gespührt. Ich war wieder Glücklich, nur komischerweise komplett ohne Grund, als würde es einfach so passieren
-aber wie auch beim Sertalin hielt dieses Hochgefühl nur einpaar Wochen an
-am Anfang hat man ziemliche Übelkeit, Magenprobleme, Schwindel und auch Durchfall
----das ließ aber dann nach 2 Tagen merklich nach
-danach begann sich mein Leben etwas zu normalisieren

-leider nach zirka 2-3 Monatiger Behandlung habe ich gemerkt, dass ich tagsüber sehr müde wurde

-Studium in Vollzeit gelang mir nicht mehr, es tritt eine Art lethargie auf, einem ist zum teil vieles Egal man fühlt sich manchmal wie ein Zombie kann zwar klar denken, aber empfindet zum Teil gefühle in der Bauchgegend die man nicht genauer verifizieren kann

-Wie bereits gesagt keine wirkliche Depression mehr und keine Suizidgedanken, aber eine Art leere als wäre man innerlich in einer Gummizelle der Gefühle
-Bevor der Behandlung war ich zum Teil sehr emotional, mittlerweile weiß ich garnicht mehr wann ich das letzte mal geweint habe.

Ich habe dann versucht nach ca. einem Jahr der einnahme Venlafaxin von alleine abzusetzen, aber die Absetzerscheinungen war derartig Schlimm, dass ich sofort wieder angefangen haben die Tabletten einzunehmen. (Ich kann nur jedem Raten, der Venlafaxin nimmt niemals wirklich NIEMALS die Tabletten von alleine abzusetzen)

Kurz was zu den Absetzerscheinungen:

-Kopfschmerzen, massive Übelkeit und derartiges Schwindelgefühl das man nicht mehr stehen kann.
-Man fühlt sich so also würde man gerade eine Üble Grippe bekommen, gliederschmerzen und das Gefühl der Körper würde rebelieren
-Das befindet wurde derart schlimm, dass man sein Herz schlagen fühlt als wäre man in einer Disco neben 120DB Bassverstärkern
-und mit das schlimmste...Stromstossartiges Zittern das durch den ganzen Körper geht.

Also bitte tut euch den Gefallen und setzt sie niemals selber ab.

Ich habe dann mit der Art gemeinsam das Absetzen begonnen, das war vor ca. einem Jahr aber es gelang mir nicht, da ich wieder das Gefühl der Angst verspürte....also veringerte ich die dosis auf 75mg, was zur leichte verbesserung bei der Müdigkeit führte.
Nach einigen Ereignissen im Leben musste ich leider wieder auf 150 bis zeitweise 225mg erhöhen. Ich spürte dann zwar keine richtige Trauer oder Depression aber ein derartiges Gefühl der Leere und Sinnlosigkeit des Lebens, dass ich ohne wirkliche Angst hätte umbringen können. Da ich mich aber gut unter kontrolle hatte konnte ich meinen Artz aufsuchen und die erhöhung starten, das Problem leider was ich vorher beschrieben hatte, bei der höheren Dosis von 150mg und 225mg hat man zum teil so Extreme Antriebslosigkeit und Müdigkeit, das ein normales Leben mir zum teil unmöglich scheint.


Also im Großen und Ganzen hielft das Präparat am Leben zu bleiben. Ich glaube ohne hätte ich mich schon längst umgebracht. Ich weiss das klingt hart aber ich will ehrlich mit euch sein, die Angstattacken und Depression waren nicht auszuhalten.

Ich leben nun seit 3 Jahren mit der Täglichen Einnahme von 150mg, man hat das Gefühl zwar das Leben würde an einem vorbeiziehen, aber man ist derartig verstumpft, dass es einem meistens nichts ausmacht.

Aber lieber so als die ständige Trauer, Angst und Verzweiflung. Es ist leider mittlerweile so das ich zum Teil schwere Erektionsprobleme habe, das Interesse am anderen Geschlecht hat auch massiv nachgelassen(und ich muss ehrlich sagen es stört mich nicht sondern es ist eher eine Erleichterung) Mit den Jahren habe ich keine Freundschaften und nur wirklich Familiärebezieungen aufrecht erhalten können und das hat mich auch nicht gestört, man wird derartig zufrieden, dass es einem nicht schlecht geht wie zuvor in der Depression, sodass man irgendwie in der Lage ist ein Minimum an Dingen für einem Brauchen zu müssen.

Das einzige was einem Massiv stört ist die extreme Müdigkeit, man schläft zum Teil manchmal 12-14 stunden am Tag und wacht danach trotzdem erschöpft auf, ist nie richtig ausgeschlafen. An träume kann ich mich nur sehr sehr selten erinnern, aber gott sei dank keine Panickattacken und Depression...

Also alles in allem trotz der Nebenwirkungen kann ich die Einnahme nur empfehlen....

Eingetragen am 31.08.2014 als Datensatz 63492
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Die Nebenwirkungen dieses Beitrags wurden wie folgt zusammengefasst:

, ,

Bewertung der Medikamente durch den Eintragenden:

Venlafaxin
Wirksamkeit
Verträglichkeit
Anwendung
Preis/Leistungs-Verhältnis
Empfehlung
Durchschnitt

Wirkstoffe der Medikamente:

Venlafaxin

Patientendaten:

Geburtsjahr:1986 
Größe (cm):182 Eingetragen durch Patient
Gewicht (kg):76
Geschlecht:weiblich

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Kommentare zu diesem Erfahrungsbericht:

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  • virolainnneee…vor mehr als einem Jahr

    Natürliche Antidepressiva - https://hespac.com/deprde.htm Ich bin von dem Produkt Restilen voll überzeugt. Habe ein Mittel gesucht, was auch bei dauerhafte Anwendung nicht wie die chemischen Medikamente aufschwemmt. Restilen nehme ich seit ca. 5 Jahren und habe die besten Erfahrungen damit gemacht.

  • Benutzerbild von Sascha38
    Sascha38vor mehr als einem Jahr

    Da kann ich nur zustimmen, mir ging es mit venlafaxin ähnlich. Am Anfang hat es geholfen gegen Depressionen und Angst&Panik, irgendwann war die Wirkung weg ich habe das Medikament 10 Jahre genommen. Zum Schluss hatte ich mehr Nebenwirkungen als Positive Wirkung. Ich habe vor ein paar Wochen auf citalopram gewechselt, mal sehen ob es mir hilft.

 

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