Mifegyne bei Schwangerschaftsabbruch

MedikamentWegen welcher KrankheitDauer der Einnahme
MifegyneSchwangerschaftsabbruch-

Beschreibung der Wirksamkeit und Nebenwirkungen:

Es ist mir ein aufrichtiges Anliegen, meine völlig komplikationsfreie und unspektakuläre Erfahrung mit Mifegyne hier zu schildern. Den moralischen Aspekt eines bewussten Schwangerschaftsabbruches möchte ich hier nicht kommentieren, sondern mich nur auf die körperlichen Auswirkungen beschränken.

Ich habe telefonisch einen Termin bei Gynmed Salzburg ausgemacht. Leider bekam ich den erst zwei Wochen später. Dort wurde ich von einem Arzt vorwurfsfrei und sachlich über die Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt. Danach wurde eine vaginale Ultraschalluntersuchung gemacht. Es stellte sich heraus, dass bei mir die Schwangerschaft noch sehr früh war und noch kein eingenistetes Ei sondern nur ein Fruchtsack zu sehen war. Eine Eileiterschwangerschaft konnte daher zu diesem Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden. Das bedeutet, es könnte sein, dass ich Mifegyne umsonst nehme da Mifegyne bei einer Eileiterschwangerschaft nicht wirkt. Logisch wäre wohl gewesen, nach zwei Wochen wieder zu kommen um nachzusehen ob sich nun das Ei soweit entwickelt hat, dass es sichtbar ist. Ich wollte aber die Sache erledigt haben und nahm das Risiko auf mich, dass es umsonst war. Der Arzt hat mich darin weder unterstützt noch abgehalten. Es war meine freie Entscheidung und ich habe mich dafür entschieden.

Im Anschluss erfolgte ein Gespräch mit einer Psychologin, von der man die Tabletten zum Einnehmen bekam. Es war eine sehr angenehme Gesprächsatmosphäre. Ich hatte meinen Mann dabei und wir erfuhren die weitere Vorgehensweise. Vor ihren Augen schluckte ich nun die drei Tabletten und es passierte genau - nichts. Es wurde ein genauer Zeitplan mitgegeben, wann nun welche Tabletten einzunehmen seien. Es war wirklich optimal vorbereitet.

Zwei Tage später habe ich Zuhause nach dem Mittagessen eine Parkemed 500 genommen und 10 Minuten später oral die ersten beiden Prostaglandin-Tabletten. Ich hatte wahnsinnige Angst davor nach den ganzen Berichten, die ich im Internet las. Aber - es passierte gar nichts.
Ausgestattet hatte ich mich mit den üppigsten Binden, die ich finden konnte, ich habe mir Handtücher bereit gelegt um eventuelle Sturzblutungen aufzufangen. Aber es war nichts, ich hatte absolut keine Schmerzen und absolut keine Blutung, war fast ein wenig enttäuscht darüber. Nach ein paar Stunden nahm ich die nächsten Prostaglandin-Tabletten und die nächste Parkemed 500. Ich hatte bis dahin überhaupt keine Blutung. Nun dachte ich wird es voll losgehen. Aber es war wieder nichts. Ich hatte eine ganz leichte Schmierblutung. Also um das zu beschreiben, ich hatte zu keinem Zeitpunkt Spuren in der Unterhose sondern nur minimalste Ausscheidungen beim Scheide auswischen.

Dann hab ich den Arzt, der Tag und Nacht verfügbar stand, angerufen und ihm geschildert, dass sich bei mir gar nichts tut. Ich hatte zur Sicherheit 6 Prostaglandin-Tabletten mitbekommen. (Ich wollte zwei zusätzliche da ich Sorge hatte, die Tabletten zu erbrechen. In diesem Fall wollte ich sie oral einführen; damit ich zum oral Einführen auch noch 4 Stück zur Verfügung hätte, bekam ich 6 Stück mit unter der Voraussetzung die überflüssigen wieder zurück zu geben) Nun habe ich nach seinem OK Tablette 5 und 6 geschluckt und ging zu Bett. Ich habe gut geschlafen, bin nur einmal munter geworden und war enttäuscht, dass ich nur minimalste Spuren in der Unterhose hatte.

Am nächsten Morgen hatte ich Ansätze einer Blutung, dh zum ersten Mal war es rot, vorher nur bräunlicher Schleim. Am späten Nachmittag hatte ich einen kleinen Blutstock im WC. Ich hätte nie sagen können, dass das ein Fruchtsack ist, da hatte ich bei der normalen Blutung oft schon x-fach größere Blutstöcke ausgeschieden. Danach war wieder einen Tag lang gar nichts. Das ging auch die nächsten Tage so.

Nun war ich überzeugt, dass das bei mir einfach nicht funktioniert hatte.

Den Kontrolltermin hatte ich erst 9 Tage später. Gequält von Gedanken, dass nun doch ein operativer Eingriff bevorstünde, machte ich mich auf zur Untersuchung und der Arzt konnte im Ultraschall nichts mehr sehen. Auch die Anzahl der Schwangerschaftshormone im Blut war im Vergleich um ersten Termin vermindert. Es war also fix, es liegt keine Schwangerschaft mehr vor.

Es war irgendwie unglaublich. Ich war erleichtert und gleichzeitig so verärgert über die Berichte im Internet, die so viel Sorge und Angst in mir hervorgerufen hatten. Und da hatte ich den Beschluss gefasst, irgendwann auch meinen Bericht zu schreiben um zumindest einen Lichtblick zwischen all den schlimmen Berichten zu geben.

Ich möchte keineswegs anderen Damen unterstellen, dass sie lügen, indem sie Horrorerlebnisse hatten. Es ist mir jedoch ein Bedürfnis, auch meine Erfahrung zu schreiben um den Damen, die sich in dieser emotional belastenden Phase befinden, nicht nur Schaudergeschichten zu bieten.

Im Nachhinein betrachtet ist es wirklich völlig schmerzfrei und beschwerdefrei abgelaufen. Ich muss allerdings dazu sagen, dass meine Schwangerschaft noch sehr früh war (Woche 5+5), vielleicht liegt es daran. Ich habe meinen Arzt bei der Nachuntersuchung darauf angesprochen und er meinte, dass der Abbruch einfacher ist je kleiner der "Fötus" ist. (Ist ja irgendwie logisch)

Ich möchte bei Gott keine Werbung für dieses Produkt machen und schon gar nicht einen Schwangerschaftsabbruch leichtfertig riskieren. Für mich hat es allerdings zu keinem Zeitpunkt Probleme, Schmerzen oder Übelkeit gegeben. Jede monatliche Regelblutung ist viel (!) heftiger als ich sie dabei hatte.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass die nächste Regelblutung ca. einen Monat nach Einnahme des Prostagladins schon deutlich heftiger ausgefallen ist, als je eine Regelblutung zuvor. Normalerweise dauert meine Regelblutung ca. 3 Tage, die nächste Regelblutung dauerte mit dem ganzen Nachgeplänkel ca. 9 Tage, jedoch auch völlig schmerzfrei.

Liebe Grüße - Valerie

Eingetragen am 05.03.2016 als Datensatz 72021
Missbrauch melden

Die Nebenwirkungen dieses Beitrags wurden wie folgt zusammengefasst:

Bewertung der Medikamente durch den Eintragenden:

Mifegyne
Wirksamkeit
Verträglichkeit
Anwendung
Preis/Leistungs-Verhältnis
Empfehlung
Durchschnitt

Wirkstoffe der Medikamente:

Mifepriston

Patientendaten:

Geburtsjahr:1982 
Größe (cm):170 Eingetragen durch Patient
Gewicht (kg):70
Geschlecht:weiblich

Wie hilfreich ist dieser Erfahrungsbericht?

Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen

Bewertungsdurchschnitt

 

Kommentare zu diesem Erfahrungsbericht:

Sie müssen angemeldet sein um selbst einen Kommentar zu verfassen.
Loggen Sie sich ein, oder registrieren Sie sich hier schnell und kostenlos.

Mitglied werden…

  • Gleichgesinnte kennen lernen
  • Antworten erhalten
  • Unterstützung finden
  • Anderen helfen
  • Wissen weiter geben
  • Umarmt werden und Mut machen
Anmelden

 

[]