Dass dieses Medikament gerade in der ersten Zeit erhebliche Nebenwirkungen verursachen kann, war mir bereits bekannt. Daher hatte ich mich auf Benommenheit und Konzentrationsstörungen, die ich von zwei vorangegangenen \\\'Experimenten\\\' mit anderen Antidepressiva bereits kannte, schon eingestellt. Bei mir scheint aber eine generelle Unverträglichkeit für dieses ganze Zeug vorzuliegen. Dennoch wollte ich es dieses Mal länger als 2 Wochen aushalten - was ein großer Fehler war, denn die Nebenwirkungen ließen kein bisschen nach, es wurde alles nur immer schlimmer und als mein Arzt mir dann nach 2 Monaten empfahl die Dosis zu erhöhen oder ein stärkeres Präparat (denn eine medikamentöse Therapie hielt er für \\\'notwendig\\\') einzunehmen, habe ich das Zeug kurzerhand abgesetzt. Innerhalb von 2 Wochen ging es mir wesentlich besser. Das Schlimme an dem Zeug ist, dass man bei Symptomen, die vorher auch schon da waren, nur vermuten kann, dass sie durch die Einnahme verstärkt wurden. In meinem Fall waren das vor allem Panikattacken und Suizidgedanken, die ich in diesem Umfang vorher nie und nimmer erlebt habe und die sich auch kurz nach dem Absetzen auf \\\'mysteriöse\\\' Art und Weise normalisierten.
Meine Nebenwirkungen waren im Einzelnen:
Mundtrockenheit, Sehstörungen, Sprachstörungen, Übelkeit, Benommenheit, Muskelzuckungen, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, zwanghafte Suizidgedanken und -vorstellungen, paranoid psychotische Zustände (vorher und nachher nie wieder gehabt), Panikattacken
Außerdem hatte ich circa nach der dritten Einnahme im Liegen plötzlich das Gefühl etwas drückt auf meinen Hals. Nach etwas hin und her wurde bei einer Magenspiegelung festgestellt, dass ich eine Refluxösophagitis habe. In Kombination mit der Mundtrockenheit, die (meiner Meinung nach ebenfalls) durch Citalopram verursacht wurde, war die weitere Einnahme einfach nicht mehr vertretbar; mein Arzt hatte mir nun nämlich auch noch dagegen ein Medikament verschrieben und die Kombination aus beiden hat mich endgültig geplättet. Die Refluxkrankheit hat sich seit dem Absetzen übrigens nicht mehr bemerkbar gemacht.
Mein Anliegen ist, ausdrücklich vor dieser Art von Medikamenten zu warnen. Das Zeug war bei mir einfach nur charakterdeformierend. Ich habe mich selbst nicht mehr erkannt unter seinem Einfluss. Es war zutiefst beängstigend. Bevor man sowas nimmt, sollte man sich dringend informieren. Vor allem über Alternativen sollte man nachdenken. Es gibt Studien, die die Überlegenheit einer Psychotherapie gegenüber der medikamentösen Behandlung belegen. Weiterhin gab es in England eine recht breit angelegte Studie, die zeigen konnte, dass diverse Antidepressiva nicht besser wirken als ein Placebo. Haltet euch vor Augen, welches Risiko ihr eingeht, dafür dass euch die bloße Einnahme eines Medikaments eventuell nur vorgaukelt, dass sich euer Zustand gebessert hat.
Alles Gute von mir.
Eine Psychologie-Studentin
Eingetragen am
14.08.2008 als Datensatz 9558
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