Brüche oder sogenannte Hernien der Bauchwand

Bei einem Bauchdeckenbruch oder Hernie handelt es sich um eine Lücke oder Defekt der Bauchdecke, durch den z.B. Darmschlingen oder andere Organe des Bauchraumes die Bauchhöhle herausrutschen kann. Dieser Defekt kommt am häufigsten in der Leistenregion vor, kann aber auch am Bauchnabel oder an anderen Stellen der Bauchdecke auftreten. Die Lücke in der Bauchdecke kann angeboren sein, sich im Laufe des Lebens entwickeln oder als Folge einer vorangegangenen Operation am Bauchraum entwickeln. Die typischen Krankheitszeichen sind tast- oder sichtbare Vorwölbungen beim Husten und Pressen, die auch schmerzhaft sein können. Diese Bruchgeschwülste, die sogar Teile vom Darm beinhalten können,  wölben sich vor und können danach wieder zurückgeschoben werden. Als Komplikationen können Brucheinklemmungen (Inkarzeration)  mit Absterben der Darmwand und Darmverschluss auftreten.

Bei Leistenhernien ist das starke Geschlecht etwa zehnmal häufiger betroffen, als die Frauen.  Dafür findet man Schenkelhernien zu 75% bei Frauen. Narbenhernien treten zu 13% nach Bauchoperationen auf, davon 80% innerhalb von 2 Jahren. Rauchen, häufiges Husten, chronische Lungenerkrankungen, Übergewicht und Mangelernährung fördern die Entwicklung von Hernien.

Eine Spontanheilung ist nicht möglich. Das Tragen von Bruchbändern führt zu Druckstellen am Körper und erhöht das Risiko der Einklemmung.

Die einzig sinnvolle Behandlung ist die Operation des Bruches mit Verschluss der Bruchlücke bzw. des Defektes der Bauchdecke. Immer häufiger werden Kunststoffnetze zur Stabilisierung der Bauchwand verwendet.   

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Arzt

Die ist ein Experten-Beitrag von:
Prof. Dr. Robert BrauerProf. Dr. Robert Brauer
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