Leistenbruch - über Schlüsselloch kein Problem

Der Leistenbruch ist eine der häufigsten Erkrankungen, die eine Operation erforderlich macht. Sie tritt bei 200 von 100.000 Menschen pro Jahr auf. Das entspricht etwa 500 Menschen in Braunschweig pro Jahr. Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen. Bei einem Leistenbruch handelt es sich um eine sackartige Ausstülpung des Bauchfells durch eine Lücke in der Bauchdecke. Dabei werden Teile der Eingeweide, z.B. ein Teil des Darms durch diese Lücke bis unter die Haut gedrückt. Dieser Austritt macht sich als Schwellung unter der Haut besonders im Stehen bemerkbar. Typischerweise geht die Schwellung im Liegen sofort zurück, denn der Bruchsackinhalt gleitet zurück in die Bauchhöhle. Die meisten Leistenbrüche sind ungefährlich, es kann aber vorkommen, dass Darm so in die Lücke gezwängt wird, dass die Durchblutung eingeschränkt oder komplett unterbunden ist. Die Folge ist ein lebensgefährlicher Darmverschluss mit möglichem Darmdurchbruch und Bauchfellentzündung. Auf Grund dieser Gefahr sollte jeder Leistenbruch operiert werden, bevor es zu dieser schweren Komplikation kommt. Bei den modernen Operationstechniken werden meist Netze zur Verstärkung der Bauchdecken verwendet. Standard ist heutzutage die Operationen mit Schlüssellochtechnik über 3 kleine Schnitte. Nach dieser Operation sind die allermeisten Patienten bereits am ersten Tag nach der Operation fast beschwerdefrei und können nach Hause entlassen werden. Auch ambulante Operationen sind so möglich. Im Einzelfall kann die Leistenoperation sogar mit örtlicher Betäubung erfolgen. Diese Operationstechnik ist allerdings offen und auch mit Einlage eines Netzes  (Lichtenstein-Operation).
Insgesamt ist die Operation des Leistenbruches eine ungefährliche und sichere Operation, aber dennoch ist auch hier die Sorgfalt oberstes Gebot
In Braunschweig führen wir die Operation ca. 200 Mal pro Jahr durch. Am häufigsten verwenden wir die Schlüssellochtechnik (TAPP), aber auch die anderen Verfahren sind uns vertraut

Arzt

Die ist ein Experten-Beitrag von:
Prof. Dr. Dr. h. c. Guido SchumacherProf. Dr. Dr. h. c. Guido Schumacher
[]