Darmkrebs – was nun?

Etwa 70.000 Menschen in Deutschland erkranken jährlich an Darmkrebs. Das sind über 200 Neuerkrankungen allein in Braunschweig. Darmkrebs kann man somit als häufig bezeichnen. Erfreulicherweise besteht bei dieser Erkrankung eine reelle Chance auf Heilung, wenn die modernen Möglichkeiten der Behandlung angewendet werden.

Nachdem durch die Endoskopie eine Probe entnommen wurde, die unter dem Mikroskop vom Pathologen untersucht wurde, ist die Diagnose des Darmkrebses bestätigt und gesichert.  

Wie bei jeder bösartigen Erkrankung geht es zunächst darum, die Ausbreitung möglichst genau festzustellen. Hierfür sind weitere Untersuchungen erforderlich:

Ultraschalluntersuchung von innen (Endosonographie)

       Kann sehr präzise die Eindringtiefe des Krebses im unteren Darmabschnitt (Mastdarm oder Rektum)

       feststellen.

MRT des Beckens (Patient kommt in die „Röhre“)

       Hilft ebenfalls, die Ausdehnung des Krebses in den unteren Abschnitten des Darms einzuschätzen

CT des Brustraums und des Bauches (Schichtröntgen)

        Deckt Lungen- oder Lebermetastasen auf

Nach Abschluss dieser Untersuchungen wissen wir nun recht genau, wie das Ausmaß der Erkrankung ist, so dass jetzt die Behandlung geplant werden kann:

Die Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, sind die Operation, die Chemotherapie und die Bestrahlung. Häufig ist die Kombination aus 2 der 3 oder aller Verfahren die Behandlung mit den besten Langzeitergebnissen. Die Operation ist dabei der entscheidende Behandlungsschritt, der zur Heilung führen kann. In Ergänzung dazu wird je nach Ausmaß des Krebses die Chemotherapie oder die Bestrahlung ergänzt.

Vor Beginn jeder Behandlung werden alle Befunde jedes Patienten in einer wöchentlichen Konferenz diskutiert, bei der alle Spezialisten der verschiedenen Fachabteilung anwesend sind. Hier wird dann festgelegt, in welcher Reihenfolge welche Behandlung erfolgen wird. Im Anschluss daran wird der Patient über den Beschluss informiert und dessen Wünsche selbstverständlich berücksichtigt.

Die Operation des Darmkrebses wird immer häufiger mit Schlüsselllochtechnik (minimal-invasiv), also mit sehr kleinen Schnitten durchgeführt. Die Radikalität ist hierbei in geübten Händen identisch mit der offenen Technik. Siehe hierzu auch das Kapitel „Minimal-Invasive Chirurgie oder Schlüssellochchirurgie“.  Ob diese Technik oder doch ein Bauchschnitt erforderlich wird, hängt von verschiedenen Dingen ab wie Sitz des Krebses, Voroperationen oder anderem.

Ein endgültiger künstlicher Darmausgang ist nur bei sehr tief sitzenden Krebsformen des Mastdarms in der Nähe des Schließmuskels erforderlich.

Manchmal ist z.B. bei fortgeschrittenen Lebermetastasen ein komplexes Behandlungsschema erforderlich. Siehe auch Kapitel „Ermutigende moderne Behandlungsmöglichkeiten von Lebermetastasen

Zunächst nicht operable Lebermetastasen können häufig durch eine moderne Chemotherapie in einen operablen Zustand gebracht werden, so dass dann die Operation mit kompletter Entfernung des Krebses möglich wird.

Wichtig ist, den Darmkrebsmit oder ohne Metastasen in einem Zentrum behandeln zulassen, in dem ausreichend Erfahrung vorhanden ist. So ist die best mögliche Behandlung mit den besten Ergebnissen sichergestellt. Auch die Nachsorge wird über solche Zentren organisiert, um ggf. neu auftretende Knoten rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

  •  

Arzt

Die ist ein Experten-Beitrag von:
Prof. Dr. Dr. h. c. Guido SchumacherProf. Dr. Dr. h. c. Guido Schumacher
[]