Gallensteine - wenn sie Probleme machen...

Galle ist eine grüne Flüssigkeit, die in der Leber gebildet wird und unter anderem für die Verdauung benötigt wird. Es besteht ein kontinuierlicher Fluss der Galle von der Leber in den Darm. Auf dem Weg dorthin, geht ein Teil davon in die Gallenblase, die lediglich ein Reservoir für Galle ist. Bei fettem Essen entleert sich die Gallenblase, so dass mehr Galle in einem Schwung für die Verdauung zur Verfügung steht.

Gallensteine können sich in der Gallenblase entwickeln, wenn es zu einem Ungleichgewicht der Bestandteile der Galle kommt. So können die Steine z.B. aus Cholesterin, Bilirubin, Calcium oder anderem bestehen.

Häufig machen Gallensteine keinerlei Beschwerden und werden nur zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung bemerkt. Gallensteine können jedoch von der Gallenblase in den Gallengang wandern und dort einklemmen. In solchen Fällen kann es zu Koliken (sehr starke Schmerzen), zu einer Entzündung der Gallenblase oder Bauchspeicheldrüse, oder zur Gelbsucht kommen. In seltenen Fällen können diese Entzündungen lebensbedrohlich werden.

Wie und wann sollte eine Behandlung erfolgen?

Gallensteine ohne jegliche Beschwerden müssen nicht behandelt werden.

Behandlung mit Medikamenten

Ein Auflösen der Gallensteine durch Medikamente kann im Einzelfall angedacht werden, ist meist jedoch nicht anhaltend erfolgreich und kann nur bei sehr kleinen Gallensteinen empfohlen werden.

Entfernung der Gallenblase

In der Regel sollte die Gallenblase bei Beschwerden entfernt werden, um die beschriebenen Komplikationen wie Koliken und Entzündungen zu verhindern.

OP-Verfahren

Standard ist hier die Schlüssellochchirurgie. Hierbei wird über 3 kleine Schnitte (2 Mal 5 mm und 1 Mal 15 mm) die Gallenblase entfernt. Auch wenn bereits in der Vergangenheit eine Operation am Bauch stattgefunden hatte, kann meist trotz der Verwachsungen die Schlüssellochoperation erfolgen. In seltenen Fällen ist ein Bauchschnitt notwendig. Dies ist insbesondere bei einer schweren Entzündung der Gallenblase erforderlich, wenn es nicht gelingt, während der Schlüssellochoperation die wichtigen Strukturen sicher zu identifizieren. Die Verletzung des Hauptgallengangs und der Lebergefäße muss unbedingt vermieden werden, so dass hier die Sicherheit der Operation oberstes Gebot ist. Die offene Operation ist bei ca. 5 von 100 Patienten notwendig.

Meistens ist es möglich, die Vorbereitungen für die Operation (chirurgisches Gespräch, Narkoseaufklärung und Blutentnahme) ambulant am Vortag durchzuführen. Am Morgen der Operation werden Sie in die Klinik aufgenommen. Bereits wenige Stunden nach der Operation kann wieder ganz normal Nahrung zu sich genommen werden. Die Entlassung nach Hause ist meist 2 Tage nach der Operation möglich, so dass der Aufenthalt in der Klinik nur 2 Tage beträgt.

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Arzt

Die ist ein Experten-Beitrag von:
Prof. Dr. Dr. h. c. Guido SchumacherProf. Dr. Dr. h. c. Guido Schumacher
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