Tattooentfernung ohne Laser

In der Vergangenheit gab es neben der klassischen Lasermethode nur einige exotische Methoden der Tattooentfernung, die sich jedoch nicht durchsetzten oder verboten wurden. Mittlerweile gibt es neben der Laserentfernung auch die Entfernung ohne Laser mit Milchsäure. 

Untersuchungen haben bei der Mehrzahl der Tattoofarben toxische Substanzen (unter anderem Schwermetalle) nachgewiesen. Beim Lasern führt hohe Energie zur Zerstörung der Farbmoleküle. Es entstehen kleinste Farbpartikel, die über das Lymphsystem und die Blutbahnen im Körper verteilt werden und als potenziell gesundheitsschädliche (oft sogar krebserregende) Rückstände zurückbleiben. 

Anders bei der Tattoo-Entfernung ohne Laser: Hier wird die Farbe aus dem Körper abgegeben und es bleiben keine gesundheitsschädlichen Reste zurück.

Die Methode ohne Laser nutzt eine physiologische (körpereigene) Flüssigkeit und die natürliche Abstoßreaktion der Haut, um ein Tattoo zu entfernen. Dabei werden zunächst Teile der Oberhaut in der Form kleiner ovaler Punkte mit einem Durchmesser bis zu 1 cm entfernt. 

Dabei wird die Entfernungsflüssigkeit aufgetragen. Die Entfernungsflüssigkeit auf der Basis von Milchsäure dringt langsam bis zum Tattoo vor. Dort wirkt sie auf die Fresszellen (Makrophagen) ein, die die Farbmoleküle bisher vollständig eingeschlossen haben. Die Umhüllung durch Fresszellen schützt Tattoos davor, vom Körper erkannt und als Fremdkörper abgestoßen zu werden. 

Die Fresszellen verlieren durch die Entfernungsflüssigkeit Ihre Haftfähigkeit und lösen sich von der Tattoofarbe. Der Körper stößt nun die erkannten Fremdkörper an die Hautoberfläche ab. Der dort entstehende Schorf fällt nach rund zehn Tagen ab und die Stelle verheilt in den darauf folgenden Wochen und nimmt wieder die ursprüngliche Hautfarbe an. Die einzelnen Behandlungssitzungen können in einem Abstand von etwa 6 Wochen erfolgen.

Die Vorteile der Tattooentfernung ohne Laser sind

  • Die Tattoofarbe verlässt den Körper
    Alle Inhaltsstoffe (gesundheitsschädliche Bestandteile, Schwermetalle oder Lacke) verlassen vollständig die Haut bzw. den Körper
  • Schmerzarme Behandlung
    Die Behandlung wird i. d. R. als ebenso oder weniger schmerzhaft wie die ursprüngliche Tätowierung empfunden 
  • Funktioniert mit allen Farben und an allen Hautpartien
    Entfernung von Tattoos jeder Art, Tinte, Farbe - auch Mischfarben. Selbst sensible und schmerzempfindliche Körperteile wie z.B. Kopf, Hals und Gesicht können behandelt werden
  • Jede Stelle muss nur einmal behandelt werden
    Je nach Größe können die meisten Tattoos in zwei bis drei Sitzungen entfernt werden. Dadurch liegen die Behandlungskosten häufig unter denen einer Laserbehandlung.
    Kontrolle der Risiken 
    Vermeidung von Narben durch Verträglichkeitsprüfung, Behandlung kleiner Flächen und konsequenter Nachsorge.

Alle heute verfügbaren Techniken zur Tattooentfernung haben den Nachteil, dass eine sichtbare Narbenbildung nicht sicher ausgeschlossen werden kann. Dies vor allem deshalb, weil die Neigung Narben auszubilden von Mensch zu Mensch verschieden ist. Deshalb ist es umso wichtiger, das Thema Risiken aktiv in die Behandlung aufzunehmen und dadurch so weit es geht zu minimieren.

An erster Stelle steht, dass vor einer Behandlung immer zunächst die individuelle Verträglichkeit ausgetestet werden sollte. Dies ist bei der Entfernung ohne Laser gut möglich.

Die Verträglichkeitsprobe zeigt an einer kleinen Stelle, die einmalig behandelt wird, wie das Endergebnis der Entfernungsbehandlung aussehen wird und hilft maßgeblich sich für oder gegen die Tattooentfernung zu entscheiden.

Neben den individuellen genetischen Eigenschaften wird die Neigung Narben zu bilden beeinflusst von äußeren Bedingungen (vor allem UV-Strahlung, Druck und Reibung auf der behandelten Fläche), der allgemeinen Gesundheit und der Nachsorge der behandelten Areale. Es gibt also eine Reihe weiterer Maßnahmen, deren konsequente Anwendung vor, während und nach der Behandlung das Narbenrisiko minimieren. 

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Arzt

Die ist ein Experten-Beitrag von:
Dr. med. Lukas MayerhoffDr. med. Lukas Mayerhoff
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