MINIMAL-INVASIVE BEHANDLUNG VON VERÄNDERUNGEN DES EIERSTOCKS - zum Beispiel Zystenausschälung

veröffentlicht am 31.07.2016

Den Artikel finden Sie auch als PDF auf der Homepage des Ethianums unter www.ethianum.de.

DIE OPERATIONSMETHODE

Es wird eine sogenannte Bauchspiegelung durchgeführt. Dafür wird in Narkose ein ca. 1cm langer Schnitt im Bereich des Bauchnabels angelegt, die Bauchhöhle mit Kohlendioxid (CO2) „aufgeblasen“ und eine Optik über einen Arbeitskanal (Trokar) in den Bauchraum eingebracht. Üblicherweise werden zusätzlich zwei bis drei 5mm durchmessende Trokare im Bereich des Unterbauchs rechts und links eingebracht. Jetzt werden die Eierstöcke aufgesucht und je nach Befund bzw. präoperativer Besprechung die Veränderung aus dem Gewebe des Eierstocks herausgelöst oder der gesamte Eierstock von der Gebärmutter getrennt und entfernt. Kleine Blutungen werden gestillt. Anschließend wird ein aufgerollter Beutel in den Bauch eingeführt. Der Beutel wird entfaltet und das entfernte Gewebe in diesen eingelegt. Anschließend kann die Zyste in diesem Beutel mit einer Nadel punktiert und leer gesaugt werden. Dann kann der Beutel über einen der Trokare nach außen gezogen werden. Sollte im Bereich des Eierstocks eine Naht gesetzt werden, wird ein Faden verwendet, der sich selbst auflösen kann und entsprechend nicht entfernt werden muss.

Durch die minimal invasive Technik sind diese Eingriffe für Sie besonders schonend. Üblicherweise beträgt der Klinikaufenthalt 2-3 Tage, und Sie werden schnell wieder fit sein.

NACH DER OPERATION

Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose und dauert üblicherweise zwischen 30 und 90 Minuten. Sie erhalten kurz vor der Operation einmalig ein Antibiotikum um die Gefahr einer Infektion zu minimieren. Anschließend werden Sie im Aufwachraum überwacht bis sichergestellt ist, dass Ihr Kreislauf stabil ist und Sie die Narkose gut vertragen haben. Dann werden Sie wieder in Ihr Zimmer auf Station gebracht.

Sie dürfen nach der Operation Essen und Trinken und sollten möglichst noch am Operationstag aufstehen. Während der Operation wird ein Schlauch in die Harnblase eingebracht (Blasenkatheter). Dieser gewährleistet eine leere Blase, damit diese nicht die Sicht im Operationsgebiet behindert. Normalerweise wird der Katheter am Ende der Operation wieder entfernt.

Am ersten Tag nach der Operation werden die Pflaster auf den Hautschnitten entfernt. Die kleinen Wunden heilen am besten an der Luft. Die Fäden sollen dann nach 7-10 Tagen durch den Haus- oder Frauenarzt entfernt werden.

ENTLASSUNG

Sie sollten nach der Operation mindestens zwei Nächte in unserer Klinik überwacht werden. Der Zeitpunkt der Entlassung wird gemeinsam mit Ihnen festgelegt. Sobald Sie sich beschwerdefrei fühlen und medizinisch nichts dagegen spricht, können Sie das Krankenhaus verlassen.

Sie erhalten einen vorläufigen Entlassungsbrief, den Sie Ihrem Frauenarzt bei der nächsten Vorstellung übergeben sollten. Den Frauenarzt oder ggf. auch Hausarzt sollten Sie zur Entfernung des Nahtmaterials nach 7-10 Tagen aufsuchen.

WIE MUSS ICH MICH NACH DER OPERATION VERHALTEN?

Da bei der Operation keine ausgedehnten Verletzungen entstehen (weder an der Haut, noch im Bauchraum), müssen keine besonderen Verhaltensweisen eingehalten werden. Sie sollten sich zunächst etwas schonen, können sich aber beispielsweise bereits nach etwa zwei bis drei Wochen wieder normal sportlich betätigen.

RISIKEN

Größere Risiken und Langzeitkomplikationen sind äußerst selten. Häufig treten nach der Operation Schulterschmerzen auf. Diese sind üblicherweise nicht ausgeprägt und können gut mit einfachen Schmerzmitteln behandelt werden. Die Schmerzen entstehen durch das Einbringen von Kohlendioxid (CO2) in den Bauchraum und die Reizung sensibler Nerven in dieser Körperregion. Die Gefahr einer Infektion wird durch die einmalige Antibiotikumgabe auf ein Minimum reduziert.

ALLGEMEINE HINWEISE

Medikamente, die die Blutgerinnung beeinflussen, wie zum Beispiel Aspirin oder Marcumar, sollten mindestens 10 Tage vor der Operation nicht mehr eingenommen werden werden. Ansonsten besteht eine erhöhte Blutungs- und Nachblutungsgefahr. Sprechen Sie sich hierzu bitte mit Ihrem behandelnden Arzt bzw. Hausarzt ab. Im Falle von Marcumar muss ggf. eine Umstellung auf ein anderes Medikament erfolgen. Sie sollten am Vortag der Operation ab 22 Uhr keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen. Bis 2 Stunden vor der Narkose dürfen Sie noch klare Flüssigkeiten einnehmen (also Wasser, Kaffee ohne Milch etc.). 

  •  

Arzt

Die ist ein Experten-Beitrag von:
[]