ISG Blockierung ? und/oder Muskelzerrung ?

Das Ileosacralgelenk (ISG) verbindet die Wirbelsäule mit den Beinen. Genauer gesagt handelt es sich um eine gelenkige Verbindung zwischen dem Kreuzbein und dem Darmbein. Das ISG ist ein sehr straffes, nur wenig bewegliches Gelenk, dessen Bedeutung sehr oft unterschätzt wird. Bei jedem Schritt, bei jeder Beugung bei jedem Richtungswechsel wird das Körpergewicht über die IS-Gelenke zu den Hüftgelenken fortgeleitet. Fachleute gehen davon aus, dass mindestens ein Drittel der Lendenwirbelsäulenschmerzen  auf Beschwerden in diesem Gelenk zurückzuführen sind. Darüber hinaus kann es durch Blockierungen im ISG auch zu Verhärtungen und Muskelschmerzen der Oberschenkelmuskulatur kommen, die von einer ermüdungsbedingten Muskelverhärtung oder Muskelzerrung nicht immer ganz einfach zu trennen ist. Im Anfangsstadium sind die Beschwerden oft uncharakteristisch. Ursächlich finden sich überwiegend Fehlhaltungen der Wirbelsäule oder so genannte funktionelle Beinverkürzungen. Funktionelle Ursachen  können in Funktionseinschränkungen von Knie- oder Sprunggelenken (z.B. nach Bänderverletzungen) liegen, aber auch auf nicht ausreichend verheilten Muskelverletzungen beruhen. Die auftretenden Beschwerden können wegen der starken Innervierung des Gelenkes erheblich sein. Sie können bis in den Schambereich ausstrahlen und sind hier von Verletzungen der Adduktorenmuskulatur zu trennen, oder auch bis zum Kniegelenk reichen, nie jedoch bis zu den Fersen, wie beispielsweise beim Ischias. Eine Mobilisierung des betroffenen Gelenkes führt oft schon zu einer spontanen Erleichterung. Therapiert werden kann auch durch eine Infiltrationsbehandlung in das ISG und bei begleitenden Muskelschmerzen in die betroffene Muskelgruppe. Unterstützend finden physikalische Maßnahmen Anwendung.

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Arzt

Die ist ein Experten-Beitrag von:
Dr. med. Wolfgang-Peter KrapfDr. med. Wolfgang-Peter Krapf
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