Wenn die Ferse schmerzt

Wenn es beim Abrollen oder Springen unter der Ferse schmerzt, sollte man an einen Fersensporn denken. Oft nehmen die Schmerzen über einen längeren Zeitraum an Stärke zu. Bei der Untersuchung findet sich eine Druckschmerzhaftigkeit. Äußerlich zeigen sich keine Veränderungen. Unter der Haut und dem darunter liegenden Fettgewebe befindet sich eine längs verlaufende Bindegewebsstruktur, die wir als Plantarfascie bezeichnen. Sie ist für die Aufrechterhaltung unseres Fußlängsgewölbe unabdingbar und entspringt am Fersenbein. Bei jedem Schritt wird sie beansprucht, vermehrt bei dynamischen Sportarten, wie dem Fußballspiel. Bei chronischer Überbelastung, wie bei zu intensivem und einseitigem Training (z.B. längeres Laufen auf Asphalt) oder Fußballspiel auf harten Böden (z.B.:Hartplatz) kann es zu einer chronisch entzündlichen Reaktion kommen, man spricht dann von einer Plantarfascientendpathie. Im weiteren Verlauf kann dann  eine Verknöcherung am Ansatzbereich auftreten, der sog. Fersensporn. Eine Ultraschall- und/oder Röntgenuntersuchung verschafft meist Klarheit, wobei aber nicht jedem nachgewiesenem unteren Fersensporn eine krankmachende Bedeutung zukommt. Begünstigt wird die Entwicklung des Fersensporns auch durch schlechtes Schuhwerk. Fersenkissen, entsprechende Einlagen, am besten nach zuvor erfolgter professioneller “Fußvermessung“ mit Erfassung der Kraftverteilung (Gang und Standanalyse) können hier Abhilfe schaffen. Es empfiehlt sich auch die Gesamtstatik des Körpers zu kontrollieren, z.B. mit einer strahlungsfreien 3 D Vermessung. Die Behandlung ist fast immer konservativ. Sportpause ist meist zunächst angezeigt. Gezielte Spritzen, Stoßwellentherapie, Elektrotherapie, Laseranwendungen, Kernspinntherapie evtl. Röntgenbestrahlung bringen Erleichterung. Ein operativer Eingriff sollte nicht zuletzt aufgrund des zu erwartenden langwierigen Heilungsprozesses möglichst vermieden werden.

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Arzt

Die ist ein Experten-Beitrag von:
Dr. med. Wolfgang-Peter KrapfDr. med. Wolfgang-Peter Krapf
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