Rückenschmerzen bei Fußballern

Fußball gehört aufgrund der Verbiegungen (Überbeugung und Überstreckung) der Wirbelsäule und  ruckartigen Stopp- und vielfältigen dynamischen Drehbewegungen, die besonders die Lenden- und Halswirbelsäule betreffen nicht gerade zu den sehr wirbelsäulenfreundlichsten Sportarten. Es besteht hierbei ein hohes Risiko für Verletzungen, verschleißbedingte Veränderungen und Funktionsstörungen insbesondere der Lendenwirbelsäule. Deshalb ist  bei Problemen mit der Wirbelsäule ein wirbelsäulenfreundliches Krafttraining oder eine parallele ausgleichende sportliche Aktivität wie Rückenschwimmen, Radfahren empfehlenswert. So führt Radfahren (rückengerecht!!) zu einer besseren Versorgung der Bandscheibe, wie auch zu einer Stabilisierung der Rückenmuskulatur. Ein “stabiler“ Rücken braucht eine kräftige Bauch- und Rückenmuskulatur und ein stabiles Knochengerüst. Eine neuartige Methode ohne Röntgenstrahlung !! zur frühzeitigen Erkennung von Wirbelsäulenveränderungen ist die 3D-Wirbelsäulenvermessung. (z.B: Back Mapper System). Hilfreich ist  der Besuch einer Rückenschule und/oder eine gezielte physiotherapeutische Einzelgymnastik. Ziel der Rückenschule ist es die Belastung der Wirbelsäule im Alltag zu reduzieren. Dies kann bei schon bestehenden Beschwerden, aber auch vorbeugend erfolgen, so dass Rückenschmerzen erst gar nicht auftreten. Man sollte erfahren wie richtiges Sitzen, Stehen, Liegen, Heben, Tragen und Bücken rückengerecht erfolgen soll. Diese Erfahrungen können auch beim Sport sinnvoll genutzt werden. So muss der Fußball beim “ruhenden“ Ball nicht bei gebeugtem Rücken aufgehoben werden. Natürlich gibt es auch Grenzen, im Alltag wie im Sport. Ein “Einwurf“ beim Fußball wird sicherlich nie rückengerecht sein. Dennoch kann die Rückenschule bei den meisten Sportarten einen wertvollen Beitrag leisten, wenn auch durch die jeweiligen Regeln limitiert.

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Arzt

Die ist ein Experten-Beitrag von:
Dr. med. Wolfgang-Peter KrapfDr. med. Wolfgang-Peter Krapf
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