Knieverletzungen - Vorderer Kreuzbandriss

Das Kniegelenk ist das beim Sport am meisten belastete Gelenk. Bei Verletzungen steht das vordere Kreuzband im Vordergrund, oft mit Begleitverletzungen des Innenbandes und Innenmeniskus. Man spricht bei einer derartigen Kombinationsverletzung von einem „unhappy triad“. Zusätzlich kann es zu gefürchteten Knorpelschäden kommen. An Symptomen finden sich meist  mehr oder weniger ausgeprägte Anschwellungen und Ergussbildung im Gelenk. Die Schmerzsymptomatik muss nicht mit dem Ausmaß der Verletzung korrelieren. Bei der Erstversorgung  sollte das verletzte Kniegelenk nicht gegen Widerstand gebeugt oder gestreckt werden und in möglichst schmerzfreier Stellung gelagert werden. Die Erstbehandlung erfolgt gemäß der Pechregel mit „Hot-Ice“. Der nachfolgend angelegte  Verband darf nicht zu eng sein, da mit Nachblutungen zu rechnen ist und dann die Gefahr der Gelenkeinschnürung mit Venenstau besteht. Durch Analysieren des Unfallhergangs, eine gründliche körperliche Untersuchung, Röntgen, Sonographie gegebenenfalls ergänzend durch eine MRT Untersuchung wird das Ausmaß der Knieverletzung erkannt. Ein vorderer Kreuzbandriss bedeutet für das Gelenk einen erheblichen Stabilitätsverlust, eine stabile Ausheilung ohne bandplastische Versorgung ist die Ausnahme. Wird die Kreuzbandverletzung nicht behandelt oder nicht erkannt, bleibt das Gelenk meist instabil. Dies fällt dem Betroffenen oft erst nach Wochen oder gar Monaten auf, wenn er mit dem Kniegelenk erneut wegknickt, mit nachfolgenden erneuten Gelenkschmerzen oder Schwellungen, insbesondere nach der erneuten Sportaufnahme. Jedes erneute Wegknicken birgt das Risiko von zusätzlichen Meniskusschäden und Knorpelverletzungen.

  •  

Arzt

Die ist ein Experten-Beitrag von:
Dr. med. Wolfgang-Peter KrapfDr. med. Wolfgang-Peter Krapf
[]