Bandruptur des Sprunggelenkes

Sprunggelenksverletzungen gehören zu den häufigsten Unfällen bei Fußballspielern.  Meist ist ein „Umknicken“ die Ursache.  In der Regel sind die Außenbänder betroffen, nur selten die  Innenbänder. Durch das „Umknicken“ werden die Sprunggelenkskapsel sowie die Bänder vermehrt belastet. Je nach Unfallmechanismus und Unfallintensität kommt es zu Rissen der Gelenkkapsel und/oder Bänder oder gar zu knöchernen Bandausrissen oder Brüchen, evtl. mit begleitenden unter Umständen langwierigen Knorpelverletzungen. Oft ist das Verletzungsausmaß auf den ersten Blick nicht ausreichend einzuschätzen, wobei akute starke Schmerzen mit schnell einsetzender Schwellung meist auf eine Bandruptur hinweisen. Begleitende Syndesmosenrisse (Zerreißen der Bandverbindung zwischen Schien- und Wadenbein) dürfen auf keinen Fall übersehen werden. Bei jugendlichen Spielern muss zudem eine Verletzung der Epiphysenfuge (Wachstumsfuge)  ausgeschlossen werden. Als Sofortbehandlung gilt das PECH Schema (Pause-Eis-Compression-Hochlagerung). Je schneller die Blutung gestoppt und die Anschwellung des Gelenkes gemindert wird, desto kürzer ist auch die Behandlungszeit. Für etwa 15-20 Minuten sollte ein Hot-Ice Druckverband (nicht bei Knochenbrüchen) angelegt werden. Hierbei wird ein mit Eiswasser getränkter Schwamm mit einer  Idealbinde angewickelt. Danach sollte der Druckverband für 5-10 Minuten abgewickelt werden um dann durch einen weiteren Hot Ice Verband erneuert zu werden. Insgesamt sollte so für ca. 3 Stunden behandelt werden. Danach sollten abschwellende Salbenverbände angelegt werden. Vor längerer Selbstbehandlung muss jedoch dringend abgeraten werden. Eine richtige und möglichst zeitnahe Erstbehandlung kann sich pos. auf die Behandlungsdauer auswirken. Bänderverletzungen werden meist konservativ mit Schienen/Orthesen (ohne Operation)  behandelt. Syndesmosenverletzungen werden operativ angegangen.

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Arzt

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Dr. med. Wolfgang-Peter KrapfDr. med. Wolfgang-Peter Krapf
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