Beschreibung
Die Kreuzbänder sind ein wichtiger Bestandteil des Bandapparates im Knie. Hierbei unterscheidet man zwischen dem vorderen und dem hinteren Kreuzband, welche vom Oberschenkelknochen zum Schienbein verlaufen und sich dabei überkreuzen. Dadurch wird eine Überstreckung des Schienbeins verhindert und das Knie stabilisiert.
Durch sportliche Aktivitäten oder plötzliche Fehlbewegungen kann es zu deinem Kreuzbandriss, der auch als Kreuzbandruptur bezeichnet wird, kommen. Hierbei unterscheidet man zwischen der vorderen und der hinteren Kreuzbandruptur, bei der ein Riss die Strukturen schädigt.
Oftmals sind davon nicht nur die Kreuzbänder betroffen, sodass es zu einer Kombinationsverletzung kommt. Sind beispielsweise das vordere Kreuzband, der Innenmeniskus und das Innenband gerissen, so spricht man von einer sogenannten Unhappy Triad.
Ursachen
Zu einem Kreuzbandriss kommt es, wenn die Bandstrukturen zu sehr gedehnt werden. Dabei reisst das vordere Kreuzband etwa 10-mal häufiger als das hintere. Dies kann beispielsweise im Rahmen einer starken Innenrotation des Kniegelenks bei feststehendem Unterschenkel geschehen.
Daher sind die Ursachen oftmals durch sportliche Aktivität, wie etwa Skifahren oder Fußballspielen bedingt. Auch Gewalteinwirkungen können eine Rolle spielen.
Symptome
Ein Kreuzbandriss kann von einem entsprechenden Geräusch begleitet werden und führt in der Folge zu starken
Schmerzen und
Schwellungen des Kniegelenks. Auch Blutergüsse sind möglich.
Diagnose
Bei Verdacht auf einen Kreuzbandriss sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser wird eine Anamnese durchführen und das Kniegelenk untersuchen. Mittels des Lachmantests lässt sich eine Ruptur gut erkennen. Dabei wird der Unterschenkel gebeugt und nach vorn verschoben. Ist dies über das Normalmaß hinaus möglich, spricht man von einer sogenannten „vorderen Schublade“, die einem Riss des vorderen Kreuzbandes entspricht.
Lässt sich der Unterschenkel jedoch nach hinten bewegen, zeugt dies von einem Riss des hinteren Kreuzbandes, also einer „hinteren Schublade“.
Desweiteren kann eine Magnetresonanztomographie oder Röntgen die gschädigten Strukturen gut darstellen.
Therapie
Nicht immer ist ein operativer Eingriff notwendig. In einigen Fällen ist es möglich konservativ zu behandeln und durch Muskeltraining das defekte Band zu kompensieren. Dies ist besonders häufig bei einer vorderen Kreuzbandruptur möglich.
Um die besten Erfolge zu erzielen, wird aber auch häufig operiert. Dabei wird ein Sehnenstück am Ober- oder Unterschenkel entnommen und anstelle des Kreuzbandes transplantiert.
Vorbeugen
Eine direkte Vorbeugung ist nicht möglich, da es sich bei einem Kreuzbandriss um einen Unfall handelt.
Prognose
Komplikationen sind selten und ein Sehnentransplantation wird gut vertragen. Kann der Verlust des Kreuzbandes nicht durch Muskeltraining kompensiert werden, kommt es zu einer leichten Beugung des Knies beim Gehen. Dies kann die Gelenkstrukturen auf Dauer schädigen, sodass es zu einer
Arthrose kommt.
Quellen
Schünke, Schulte, Schumacher. Prometheus Lernatlas der Anatomie : Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem. Thieme, 2007
Wülker. Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme, 2010
Rössler, Rüther. Orthopädie und Unfallchirurgie. Elsevier, 2005