Nachdem ich mich für einen medikamentösen Schwangerschaftsabbruch entschieden hatte, habe ich am Montag (03.05.21) meinen Ersttermin bei der Frauenärztin gehabt, die dies anbietet. Nachdem ich einen Informationbogen/Fragebogen erhielt, den ich ausfüllen musste zu meinem Gesundheitszustand, Blutgruppe etc und alle Unterlagen abgab (Beratungsschein, Kostenübernahme Krankenkasse, Überweisung), sprach die Ärztin mit mir, um sicherzustellen, dass alle meine Fragen beantwortet sind und über den genauen Ablauf. Zudem fragte sie, ob ich sofort beginnen möchte und ich stimmte zu. Nach einer Ultraschalluntersuchung bekam ich alle Tabletten mit, eine Notfallnummer und einen Termin für Frautag den 07.05.21 zur Kontrolle. Das erste Medikament nahm ich direkt Zuhause ein, welches das Hormon hemmt zum Fortbestehen der Schwangerschaft. Dieses war das Mifegyne 600mg. Im Laufe des Tages passierte nicht viel, außer dass ich merkte,dass meine Hormone sich veränderten (leichter Schwindel etc). In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch bekam ich dann schon leichtes Unterleibsziehen, Schmerzintervalle und eine leichte Blutung, die eher bräunlich war und hellrot. Diese legten sich aber etwas später wieder. Am Mittwoch mittag ca 43 Stunden nach der Mifegyne nahm ich dann wie besprochen das Misoone 400mcg ein. Eine vaginal und eine oral. Ich hatte durch die Berichte hier etwas Angst vor starken Schmerzen weshalb ich kurze Zeit später eine Ibuprofen 600 einnahm, diese gab mir die Ärztin auch mit. Dann hieß es warten... Ich war etwas aufgeregt und unruhig, wegen den negativen Berichten, zudem merkte ich einen leichten Schwindel. Nach ca 4 Stunden habe ich schon gezweifelt ob es funktionieren wird, weil eben nicht wie von vielen berichtet extrem viel Blut floß... Ich merkte aber leichte dumpfe Schmerzen im Unterleib und das sich etwas tut. So ging ich auf die Toilette, weil ich Mal musste und da war es dann auch schon geschehen, stärkere Blutung hatten begonnen, die sich erst auf dem Klo offenbarten. Zudem konnte man viel Gewebe erkennen, das sich gelöst hatte. Was aber wohl von größter Relevanz war, der Fruchtsack hatte sich komplett gelöst und lag in mitten des Blutes und des Gewebes. Auf dieses Detail möchte ich eigentlich nicht tiefer eingehen, aber anders als viele behaupten kann man den Embryo nicht ohne weiteres erkennen in diesem Stadium. Er ist fest umschlossen von einem Membransack der gefüllt ist mit Flüssigkeit (Fruchtblase) und ziemlich undurchsichtig wirkt in der 6-7 Woche. Ich selbst konnte nur nach wirklich genauerer Untersuchung einen fingernagelgroßen Embryo erkennen an einer winzigen Stelle vom Fruchtsack, die etwas durchsichtiger war. Aus diesem Grund würde ich Menschen die sehr kenntnisarm und empfindlich sind dringend davon abraten diese Methode zu wählen oder eben nicht das im Klo liegende zu untersuchen. Was denke ich sowieso nicht viele machen. Man kann es durch das ganze Blut auch leicht übersehen. Ich persönlich war nun zumindest sicher, dass alles funktioniert hatte.
Ich hatte jedoch keine wirklichen Schmerzen, was vielleicht auch an der Schmerztablette lag. Lediglich ein dumpfer tiefer Schmerz war zu bemerken, was ich persönlich nicht als Schmerz empfunden habe. Später an diesem Tag bekam ich dann aber sehr starke kolikartige Schmerzen im Rücken, was aber normal ist unter diesen Umständen. Bei einem natürlichen Abort kommt dies auch öfters vor. Eventuell hatte nun auch die Tablette letzten Endes aufgehört ihren Dienst zu leisten. Kurz vorm schlafen nahm ich dann noch eine Ibuprofen 600 und schlief dann kurze Zeit später ein. Bisher sind die Blutungen zwar etwas schwächer geworden aber immer noch etwas stärker als der erste Tag meiner Periode. Allerdings auch nicht beunruhigend viel. Trotzdem sollte man genügend Nachtbinden/Superplusbinden da haben. Ich brauche zwar eigentlich nicht unnormal viele, aber die Hygiene ist mir da schon sehr wichtig allgemein, umso mehr jetzt natürlich. Alles in allem bin ich aber sehr zufrieden, auch wenn ein Detail an der Sache schon verstörend war. Geht man wissenschaftlich und realistisch an die Sache, ist es okay. Nebenwirkungen hatte ich überhaupt keine, lediglich die Hormonveränderung habe ich deutlich gespürt, bin da aber allgemein körperlich sensibilisiert, wenn auch nicht schmerzempfindlich. Bereue die Wahl der Methode definitiv in keinster Weise.