Nachdem ich vier andere Neuroleptika ausprobiert hatte, war Amisulprid an der Reihe. Bei diesem Medikament bin ich auch bis heute (8/2010) geblieben, da es die Nebenwirkungen hat, die ich am ehesten tolerieren kann. Von der Wirksamkeit her schätze ich es als mittelmäßig bis gut ein. Anfangs bekam ich 600 mg und habe bei dieser Dosierung sehr viel geschlafen (vielleicht 12-14 Stunden am Tag). Dann wurde auf 400 mg reduziert und das Schlafbedürfnis wurde zwar etwas geringer, blieb aber an normalen Maßstäben gemessen dennoch recht hoch. Jetzt war ich eine recht lange Zeit (ca. 1 Jahr) bei 200 mg, wobei ich teilweise immernoch Recht lange schlafe. Ich nehme das Medikament abends ein, kann dann ohne Wecker locker von 22h bis 12h schlafen und bin teilweise am nächsten Tag immernoch recht kaputt, Abends wird es dann meist etwas besser.
Wenn ich früh aufstehe, bekomme ich um Mittag herum richtige Müdigkeitsattacken, bei denen ich kaum meine Augen offen halten kann, was im Büro echt über ist, besonders wenn Besprechungen anstehen.
Außerdem habe ich echte Antriebsschwierigkeiten, d.h. ich bin oft lust- und perspektivenlos, teilweise in depressivem Ausmaß, was auch häufiger zu Selbstmordgedanken führt, allerdings noch im unkritischen Bereich. Häufig verschwinden diese dann nach einigen Stunden so schnell, wie sie gekommen waren. Auch bin ich das letzte Jahr besonders in Gedanken sehr aggressiv, was ich auch dem Medikament zuschreibe. Ich habe noch einige kg zugenommen, es wird auch kontinuierlich mehr. Ob das am Medikament hängt ist für mich allerdings schwierig zu beurteilen, da ich es auch mal für ein Jahr lang abgesetzt hatte, die Gewichtsprobleme aber zumindest nicht verschwunden sind. Auch habe ich leichte Konzentrationsprobleme, häufig in Kombination mit der durch das Medikament verursachten Müdigkeit.
Ich werde ab heute das Medikament auf 100 mg täglich reduzieren, um es letztendlich ganz abzusetzen, da mir besonders die Müdigkeitsattacken in Kombination mit der Antriebslosigkeit im Büro das Leben schwer bis unmöglich machen. Vor zwei Wochen hatte ich mal die Einnahme eine Tablette vergessen, den folgenden Tag ging es mir richtig gut.
Nochwas zur Wechselwirkung mit Alkohol: Kleinere Mengen Alkohol waren für mich unproblematisch, bei größeren Mengen hatte ich die folgenden 2 Tage erhebliche Depressionen mit Perspektivenlosigkeit. Also lieber nach dem 2. Glas Wein aufhören - spätestens. Ich lasse jetzt erstmal ganz die Finger vom Alkohol.
Eingetragen am
12.08.2010 als Datensatz 26328
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