Zyprexa bei Depression

MedikamentWegen welcher KrankheitDauer der Einnahme
ZyprexaDepression3 Jahre

Beschreibung der Wirksamkeit und Nebenwirkungen:

Ich schreibe meine (bisherigen) Erfahrungen mit Zyprexa nieder, damit ein anderer sich evtl. rechtzeitig Gedanken machen kann, ob er dieses Medikament wirklich nehmen möchte. Auch wäre ich dankbar über jede Form der Rückmeldung, ob es ähnliche Erfahrungen gibt bzw. mit was ich noch rechnen muss beim meinem nun dritten (...) Versuch, von Zyprexa weg zu kommen.
Vor genau drei Jahren bin ich wegen einer schweren Depression in stationäre Behandlung gekommen. Auf der Depressionsstation war es üblich, allen Patienten neben einem Antidepressivum auch ein Neuroleptikum zu verabreichen. Da ich durch die Erschöpfungsdepression nicht mehr zu Ruhe und Schlaf fand, wurde mir Zyprexa verordnet. Ich habe tatsächlich zwei Wochen dagegen gekämpft, ein NL einzunehmen, weil ich doch keine Psychose hatte, habe dann aber, da ich trotz schützenden Umfeldes nicht zur Ruhe kam, klein beigegeben.
Zu Trevilor wurde dann 7,5 mg Zyprexa gegeben und ich will nicht leugnen, dass der Gedankenstop (wir Depressiven grübeln ja viel und im Kreis herum) und der gesicherte Schlaf nicht herrlich waren!
Ich kann bei der Einnahme - abgesehen von einer Gewichtszunahme von 12 Kg - über keine Nebenwirkungen berichten, auch das Sexualität, für den ein oder anderen ja wichtig, fand statt.
Nach der Entlassung aus der Klinik wurde die Gabe auf 5 mg gesenkt, jedoch bis Juni 2010 beibehalten (ich hatte durch Umzug mit Hauskauf, Job- und Ortswechsel viel um die Ohren, so dass die Psychiaterin mir den Schutz weiter erhalten wollte). Da ich allem Stress gut begegnet war, wurde einvernehmlich beschlossen, das Medikament abzusetzen (Antidepressivum soll bis auf Weiteres erhalten bleiben). Nach - aus heutiger Sicht - schlechtem Rat der Ärzin erfolgte dies über 5 Tage Runtersetzen auf 2,5 mg, dann Weglassen. Nach zwei Tagen reagierte ich mit heftigen Kopf- und Nackenschmerzen (als säße ein Stein dort im Rücken) und Erbrechen bis-zum-geht-nicht-mehr. Ich ging aber zunächst von einem Virus aus. Die Übelkeit schwand allerdings in den folgenden Wochen nie ganz, ich musste auch bei der Arbeit wiederholt erbrechen. In den kommenden drei Wochen verschlechterte sich meine Stimmung so dermaßen, dass ich düstere Gedanken hatte (auch zum Thema Suizid), wie während meines Klinikaufenthaltes nicht. Nach einem knappen Monat setzten Angstzustände ein, zeitgleich blieb ich drei Tage und Nächte in Folge ohne jeglichen Schlaf. Zwar kam dann stundenweise der Schlaf wieder, meine Allgemeinzustand war aber inzwischen so labil, dass ich Zyprexa nach Absprache mit der Ärztin (sie räumte ein, dass möglicherweise zu schnell herunter dosiert wurde) mit 2,5 mg wieder ansetzte. Es war ein unglaubliches Gefühl, dass nach nur einer (!) Tablette die Absetzsymptome SOFORT weg waren.
In dieser Zeit wurde bei einer Routineuntersuchung hoher Blutdruck festgestellt und auf mein Gewicht (damals vom Höchststand unter Zyprexa - 94kg! auf 1,70m - auf 87 runtergehungert, ein echter Kampf) zurück geführt. Ich bekam also jetzt auch ein blutdrucksenkendes Medikament, habe mir aber nichts weiter dabei gedacht.
Ich wollte nun beim nächsten Absetzversuch alles besser machen und habe nach einem Monat mit 2,5 mg Zyprexa die eigentlich nicht zum Teilen geeignete Tablette mit zunächst 3/4, dann eine Halbe, folgend eine Vierteltablette eingenommen, zum Schluss sogar lediglich eine 1/6; diese Stufen führte ich jeweils 14 Tage durch. Ich bemerkte, wie der Schutz, die Dämmung allmählich schwand, der Schlaf war weiterhin geregelt und tief.
Anfang Dezember 2010 ließ ich dann dieses 1/6 weg und reagierte abermals nach zwei Tagen mit zweitägigem Erbrechen mit solchen Kopfschmerzen, dass ich mehrfach gleich zwei Paracetamol einnahm. Dieses hielt die Übelkeit "nur" etwa acht Tage an. Die Gedanken jedoch wurden abermals so schwarz, dass ich vor lauter Verzweiflung laut geweint, ja fast gejault habe. Da der Medikamentenspiegel dieses Mal nicht so hoch war, setzen auch die Angstzustände und der Schlafentzug (nach zwei Wochen nach dem Absetzen) eher ein. Auch dieses Mal habe ich kapituliert und wieder auf Zyprexa zurück gegriffen.
Seit der Gabe des blutdrucksenkenden Medikamentes kontrolliere ich zweimal täglich die Werte und stellte fest, dass prompt nach Wiedereinnahme von Zyprexa die Kurve des Blutdruckes steil nach oben ging, so dass ich nach einer Woche auf 2,5 mg diese bereits wieder auf eine halbe Tablette reduziert habe und nun wie beim ersten Versuch auf 1/4, dann 1/6 gehend werde.
Und für die dann folgende Zeit brauche ich Euch, Euren Rat und Eure Erfahrung: Mit welcher Zeitdauer der Absetzsymptome muss ich denn wohl schlimmstenfalls rechnen? Es würde mir ungemein das Durchstehen erleichtern, wenn ich weiß, dass auch andere dies bereits geschafft haben! Ich habe bereits darüber nachgedacht, mich, wenn es gar nicht anders geht, wieder einweisen zu lassen, bis das Gröbste vorbei ist. In meiner Not habe ich zudembereits an Lilly Pharma gemailt, von dortiger Seite will man sich Anfang 2011 bei mir melden.
Ich möchte endlich frei von dieser Pille leben, mich als Herr in meinem Kopf fühlen (und endlich auch Gewicht und blutdrucksenkendes Medikament ablegen). Hilfe!!!

Eingetragen am 01.01.2011 als Datensatz 31151
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Die Nebenwirkungen dieses Beitrags wurden wie folgt zusammengefasst:

,

Bewertung der Medikamente durch den Eintragenden:

Zyprexa
Wirksamkeit
Verträglichkeit
Anwendung
Preis/Leistungs-Verhältnis
Empfehlung
Durchschnitt

Wirkstoffe der Medikamente:

Olanzapin

Patientendaten:

Geburtsjahr:1968 Die Nebenwirkung dauert an
Größe (cm):170 Eingetragen durch Patient
Gewicht (kg):82
Geschlecht:weiblich

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Kommentare zu diesem Erfahrungsbericht:

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