Methadon bei HEROINSUCHT

MedikamentWegen welcher KrankheitDauer der Einnahme
MethadonHEROINSUCHT2200 Tage

Beschreibung der Wirksamkeit und Nebenwirkungen:

Ich habe vor ca. 10 Jahren mit dem Heroin begonnen, seit 6 Jahren bin ich aufgrund von Geldmangel im Substitutionsprogramm auf Methadon eingestellt.
Ich ging damals zur Drogenberatung, und sagte, ich will mit den Drogen aufhören, woraufhin man mir Methadon verschrieb. Was ich leider nicht wusste war, dass man von dem Dreckszeug noch süchtiger wird!
Zwar fällt die Beschaffungskriminalität weg, aber was ich meinem Körper damit angetan habe, ist weit schlimmer als ein paar Jahre Knast.
Ca. 1 Jahr nach dem Start der Behandlung mit Methadom begann das Schwitzen, soviel, dass ich an extrem heißen Tagen weniger Wasser aufnehme, als ich absondere.
Infolgedessen greift mein Körper auf die Wasserreserven im Darm zurück.
Der Stuhl wird dadurch so hart, dass ich seit etwa 4 Jahren Hämorrhoiden habe, 3 an der Zahl, die bei jedem trockenen Stuhlgang bluten und eitern.
Im Sommer beschränke ich meine Aktivitäten auf in-die-Apo-gehen und zum-Doc-gehen, da ich sogar dann extrem schwitze, wenn ich regungslos im Bett liege.
Die Entzugserscheinungen definiere ich wie folgt:
Der Heroinentzug ist etwa 10x schlimmer als eine schwere (richtige) Grippe, der Methadonentzug ist etwa 10x schlimmer als der Heroinentzug!
Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mich vom Heroin kalt heruntergeholt.
Die Wirkungsdauer beträgt zwischen 24 und 30 Stunden, unter optimalen Umständen sogar bis zu 40 Stunden, da darf ich dann aber nicht schlafen dazwischen.
Die tägliche Abgabe in der Apotheke nervt tierisch, auch der Preis ist für einen (Ex-)Süchtigen keine Kleinigkeit.
Als ich einmal am Samstag verschlafen habe, und meine Wochenend-Dosis nicht bekam, konnte ich mich von Samstagnachmittag bis Sonntagmorgen mit Praxiten so gut wie schmerzfrei halten.
Im Gefängnis bekam ich auch einmal Heptadon, was die selbe Wirkung hat.
High wird man von Methadon nicht, nur die ersten beiden Stunden nach der Einnahme ist man ein bisschen besser drauf als sonst.

Desshalb mein Tipp an alle die sich substituieren lassen wollen/müssen:
NEHMT SUBUTEX!!!!
Die machen euren Körper nicht kaputt!

Mein Neurologe sagte mir, dass der älteste Methadon-Patient, den er je hatte, gerade mal 50 geworden ist. Glauben tu ich das nicht zu 100%, aber ihr könnt mir glauben: Jedes Jahr mit Methadon ist die Hölle, folglich wünscht ihr euch spätestens mit 30 jeden Tag nur noch zu sterben...

Eingetragen am 11.05.2011 als Datensatz 34393
Missbrauch melden

Die Nebenwirkungen dieses Beitrags wurden wie folgt zusammengefasst:

, , ,

Bewertung der Medikamente durch den Eintragenden:

Methadon
Wirksamkeit
Verträglichkeit
Anwendung
Preis/Leistungs-Verhältnis
Empfehlung
Durchschnitt

Wirkstoffe der Medikamente:

Methadon

Patientendaten:

Geburtsjahr:1983 Die Nebenwirkung verursacht bleibenden Schaden
Größe (cm):193 Eingetragen durch Patient
Gewicht (kg):135
Geschlecht:männlich

Wie hilfreich ist dieser Erfahrungsbericht?

Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen

Bewertungsdurchschnitt

 

Kommentare zu diesem Erfahrungsbericht:

Sie müssen angemeldet sein um selbst einen Kommentar zu verfassen.
Loggen Sie sich ein, oder registrieren Sie sich hier schnell und kostenlos.

Mitglied werden…

  • Gleichgesinnte kennen lernen
  • Antworten erhalten
  • Unterstützung finden
  • Anderen helfen
  • Wissen weiter geben
  • Umarmt werden und Mut machen
Anmelden

  • Benutzerbild von drogenlabor
    drogenlaborvor mehr als einem Jahr

    Na ja, also ich werde auch seit 1991 substituiert und habe zwischenzeitlich diverse male vom Methadon oder Polamidon entgiftet, darunter auch einmal im Knast in 4 Tagen von 7ml auf 00ml. Der Entzug war natürlich sehr unangenehm, das Weltbild ist völlig verzerrt, überall stinkt es, hämmernde Kopf und Gliederschmerzen und sehr lange Tage und Nächte in denen man absolut nicht zur Ruhe kommt und keinen Schlaf findet bis der Körper und die Psyche anfängt zwangsabzuschalten. Nach ca 1 Woche ging der gröbste Entzug vorrüber und man beginnt sich langsam zu entspannen, allerdings ist man so derbe geschwächt das selbst der Weg zur Toilette eine harte Aufgabe ist! Dennoch, ich weiß wie schlimm es ist und vor allem weiß ich wie gefährlich so ein Horrorentzug ist je älter man ist! Es sind auch schon Leute beim Entzug gestorben und ich weiß nicht warum sowas einem Menschen zugemutet werden muss, denn ich betrachte es als im höchsten Maße Menschenverachtend und sogar als gefährliche Körperverletzung mit der sich Ärzte zum Täter ohne rechtliche Konsequenzen machen!
    Aber um auf den Kommentar zurückzukommen, ich werde dieses Jahr 50 Jahre alt, bin freiberuflich in der IT Branche tätig, habe meinen Führerschein zurückbekommen (140 Euro und gut wars) habe ein eigenes Auto und bekomme 13ml Polamidon Täglich und für jeweils 6 Tage take Home. Ich fliege nächste Woche auf die bahamas und bekomme dafür Methaddict Tabeltten für 11 Tage mit, weshalb ich manchmal nicht verstehen kann warum sich so viele ohne angeblichen Beigebrauch fühlen wie die gepeitschten und die Chance damit einen anderen Lebensweg einzuschlagen nicht versuchen real werden zu lassen? Ich habe auch ne Zahnprothese und fühle mich manchmal müde und schlecht, aber wenn man glaubt das Substitution alleine alles besser macht dann muss ich sagen das es das nicht tut. Meine Hep C trage ich seit 30 Jahren mit mir rum und mit 9 Stents im Herzen , die mir nach 2 Infarkten verpasst wurden , kann man trotzdem noch einigermaßen normal Leben! Ich bin mir bewusst das ich für mein Drogenleben die Rechnung bezahlen muss und ja , wahrscheinlich sterbe ich auch sehr viel früher als vom Schöpfer angedacht, aber das tun wir alle und ich finde wir und gerade wir sind es unserem Schicksal schuldig , zu versuchen das Beste aus der verbleibenden Zeit zu machen und das kann jeder wenn er so denkt wie ich!
    Bezüglich des starken Schwitzens würde ich Dir raten dich auf ein anderes Medikament umstellen zu lassen, was man mal mit Polamidon versuchen sollte und danach mit Methaddict und erst danach in den sauren Apfel beißen 24 Stunden nix nehmen und auf Subbutex umstellen lassen! Das Schwitzen ist eine allergische Reaktion auf das Methadon, manche leiden an Übelkeit oder Erbrechen , andere Schwitzen sich fast zu Tode! Wenn der Arzt da nicht mitspielt muss das eben über einen Arztwechsel entschieden werden oder die Kommission einbezogen werden um hier eine Optimale Lösung für den Patienten zu finden. Wie siehst mit der Psychosozialen Betreuung aus, hilft die denn nicht wenn es Kommunikationsprobleme mit dem Arzt gibt?
    Es lässt sich immer ein Weg finden und wenn man sich von alten Verhaltensmustern lösen kann und versucht eben nicht nach dem Arzt mit den anderen Patienten in den Park zu gehen und Bier zu saufen, dann sollte es auch mit der Motivation klappen sich endlich mal für einen anderen Lebensweg zu entscheiden, wozu ich jedem rate. Löst alte Drogenfreundschaften auf, die waren eh nichts wert und geht euren eigenen Weg , alles andere kommt dann schon von selbst!

    Viel Glück und danke fürs lesen!

 

[]