Mirtazapin bei Ängste, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit

MedikamentWegen welcher KrankheitDauer der Einnahme
MirtazapinÄngste, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit10 Monate

Beschreibung der Wirksamkeit und Nebenwirkungen:

Nebenwirkungen: Starke Muskel und Gliederschmerzen, Augenmuskelschmerzen, Sehstörungen, Muskelzuckungen (besonders vor dem Einschlafen), große Probleme am nächsten Morgen mit dem wach werden, Abgeschlagenheit tagsüber, innere Unruhe und Zittern (besonders in den Morgenstunden), Magen- und Darmprobleme (Durchfall, Oberbauchschmerzen)

Positive Wirkungen: bereits bei 7,5 mg Dosis schnelles Einschlafen in den ersten Monaten, diese Wirkung reduzierte sich jedoch im Laufe der Zeit und es kam immer öfter zu verfrühtem Aufwachen nach ca. 2-4 Stunden Schlaf, danach war das Einschlafen problematisch; der Appetit wurde tatsächlich besser und die Gewichtszunahme (bei mir erwünscht) betrug nach 10 Monaten rund 6 Kilo;

Aufgrund der immensen Nebenwirkungen habe ich in Absprache mit meinem Therapeuten/Psychiater das Medikament während eines Aufenthalts in einer psychosomatischen Klinik abgesetzt. Die ersten Wochen waren fast unproblematisch (es wurde von 7,5 mg direkt auf 0 gesetzt); doch dann wurden die Muskel- und Gliederschmerzen noch stärker; Behandlungen bei Physiotherapie brachten keinen Erfolg, im Gegenteil, ich habe das Gefühl, dadurch wurde das ZNS noch mehr durcheinander gebracht. Sehr heftige Schmerzen und Unruhezustände, besonders morgens Stimmungstiefs mit Hoffnungslosigkeit und depressiven sowie Angst-Zuständen.

Nach 8 Wochen ohne Mirtazapin habe ich das Gefühl, dass die Absetzsymptome sich sogar noch steigern und jetzt erst richtig los gehen; und wenn ich die anderen Berichte hier lese, dann werde ich mir noch sicherer, dass dies kein 'Rückfall' ist in eine depressive, ängstliche Episode, sondern wirklich schwere Absetzsymptome, die hoffentlich im Laufe der nächsten Wochen/Monate nachlassen.

Ich verfluche den Tag, an dem ich einem Professor einer Uni nachgegeben habe und seinem Vorschlag gefolgt bin, es doch mal mit einem Antidepressivum zu versuche. Damals war ich strickt gegen Psychopharmaka, aber ich war voller Angst und verzweifelt, weil man bei mir einen Tumor diagnostiziert hatte und ich dachte, das wäre es jetzt. Hätte mir man mal erklärt, dass man mit dieser Form von Tumor leben und möglicherweise uralt werden kann, dann hätte ich nicht solche Ängste gehabt und niemals ein Psychopharmaka genommen. Seit diesem Zeitpunkt ging es mir nur noch schlecht im Vergleich zu meinem Leben bis dahin. Früher war ich ein fröhlicher, optimistischer und mutiger Mensch, lebensfroh und allen Lebensanforderungen gewachsen.

Heute, nach 8 Jahren Psychopharmaka (Remergil, Citalopram, Opipramol, Paroxetin, Venlafaxin, Valdoxan, Tavor, Zopiclon, Mirtazapin), die ich mit kurzen Unterbrechungen genommen habe (ich vermute, dass es mir immer wieder aufgrund von heftigen Absetzsymptomen so schlecht ging, dass ich wieder etwas nehmen musste, um einigermaßen leben zu können), zahlreichen Nebenwirkungen und Absetzsymptomen, bin ich davon überzeugt, dass alle Psychopharmaka die Funktionen des Gehirns so beeinflussen, dass es schon einen übermenschlich starken Willen und viel viel Kraft braucht, um jemals wieder davon los zu kommen. Und ich fühle mich betrogen um meine Lebensqualität, dank o.g. Mittel.

Wenn es irgendwie geht, dann kann ich jedem, der unter Depressionen, Ängsten oder Panikattacken leidet, nur raten: versucht es lieber mit Therapie, mit homöopathischen und pflanzlichen Mitteln, lieber mal ein Gläschen Rotwein (nicht mehr und nur, wenn kein Alk-Problem vorhanden!) oder/und regelmässigem Sport - aber lasst die Finger von Psychopharmaka.

Allerdings gibt es Ausnahmen: bei Psychosen, Schizophrenie oder ähnlich schweren Erkrankungen können Psychopharmaka Leben retten!

Eingetragen am 05.01.2013 als Datensatz 50134
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Die Nebenwirkungen dieses Beitrags wurden wie folgt zusammengefasst:

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Bewertung der Medikamente durch den Eintragenden:

Mirtazapin
Wirksamkeit
Verträglichkeit
Anwendung
Preis/Leistungs-Verhältnis
Empfehlung
Durchschnitt

Wirkstoffe der Medikamente:

Mirtazapin

Patientendaten:

Geburtsjahr:1965 Die Nebenwirkung ist behoben
Größe (cm):173 Eingetragen durch Patient
Gewicht (kg):61
Geschlecht:weiblich

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Kommentare zu diesem Erfahrungsbericht:

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  • SuppenHuhn63vor mehr als einem Jahr

    Hallo,
    ich beschäftige mich gerade mit Mirtazapin und überlege ob ich es nehme oder nicht.
    Ich habe es jetzt von meinem Arzt verschrieben bekommen.
    Ich habe stressbedingt kombiniert mit Mobbing-Attacken einer Kollegin einige Probleme.
    Massive Schlafstörungen,dann morgens Schachmatt,Bluthochdruck,zeitweilig Herzrasen,spontanes Weinen oder zeitweilige Gleichgültigkeit.
    Zumindest war ich jetzt nach den letzten Attacken so fertig das ich zum Arzt gegangen bin.
    Nun steht für mich die Frage Tabletten nehmen oder nicht???
    Vertreibe ich vielleicht ein Übel und hole mir damit vielleicht ein noch größeres Ins Haus ?

 

[]