Amisulprid bei Undifferenzierte Schizophrenie

MedikamentWegen welcher KrankheitDauer der Einnahme
AmisulpridUndifferenzierte Schizophrenie11 Jahre

Beschreibung der Wirksamkeit und Nebenwirkungen:

Hallo, ich habe das Neuroleptikum Amisulprid (Handelsname auch Solian) nach einer etwa sechs Monate dauernden Phase mit extremer generalisierter Angst, pseudopsychotischen akustischen Halluzinationen (einzelnen Töne im Ohr beim Einschlafen) zwanghaften Gedankenkreisen um Tod und befürchtete Verrücktheit, Derpersonalisationserleben und starker Verzweiflung, bekommen, nachdem die Diagnose undifferenzierte Schizophrenie diagnostiziert wurde. Das war 2001. Ich möchte es gleich vorweg sagen: Leider, wie sich erst elf Jahre später, während eines "Rückfalls" nach einer Testosteronbehandlung herausstellte, die allermeiste Zeit oder sogar insgesamt völlig unbegründet. Nachdem ich also 11 Jahre so gut wie beschwerdefrei mit 2 x 50 Milligramm Solian/ täglich lebte (lediglich mit einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit, kaum Antrieb, jedoch einer Depression, nach ca. 6 Jahren - möglicher Weise eine Neuroleptika-Depression), merkte ich, dass etwas mit meiner erektilen Funktion nicht mehr stimmte. Meine Libido war zwar schon seit einigen Jahren nicht mehr die beste, aber plötzlich ging auch praktisch nicht mehr so viel, wie gewohnt. Da mein Psychiater in all den Jahren nicht einmal eine Blutuntersuchung veranlasst hatte, war ich dann sehr geschockt, als ich nach einer Blutuntersuchung, die ich selbst iniziiert hatte, meine Hormon-Werte erfuhr. Der Testosteron-Wert war gerade noch so im Referenz-Bereich, aber mit Sicherheit zu früher sehr stark gefallen. Die anderen Werte, ich glaube LH und noch ein anderer, waren auch nicht so toll. Prolaktin war bei 35. Äußerlich habe ich es nicht gemerkt, da ich bis ein Jahr zuvor sehr viel Sport machte und keine äußerlichen Anzeichen eines Testosteron-Mangels hatte.
Nur hatte ich einen starken Motivationsabfall und war sehr "quengelig".

Panisch ging ich zum Urologen und bat ihn, mir Testosteron zu spritzen, da ich von den schlimmen Folgen eines Testosteron-Mangels gelesen hatte. Der größte Fehler meines Lebens! Ich bekam 14 Monate Testosteron-Spritzen. Schon bei der ersten, hatte ich das Gefühl, dass ich einen epileptischen Anfall bekommen würde, welchen ich schon ein paar Mal hatte und hatte drei Tage glasige Augen und fühlte mich krank. Mein Urologe sagte nur, einfach weitermachen. Fast jedes Mal nach der Spritze war es das Selbe. Und bumms: Nach acht Monaten hatte ich wieder die Geräusche im Ohr beim Einschlafen. Ich bin augenblicklich ins Krankenhaus (psychiatrische Ambulanz) gefahren und wurde auf das Schlimmste vorbereitet. Und tatsächlich musste ich einige Wochen später mit unspezifischem Unwohlsein im Kopf, generalisierter Angst und akustischen Halluzinationen in die Psychiatrie. Netter Weise trennte sich auch noch meine Freundin zwei Tage nach der Einweisung von mir (am Telefon), die gerade erfuhr, das Schizophrene die Krankheit zu 10 % auf das Kind übertragen. Da sie ein Kind plante (sie war 35), war sie dann also ganz schnell weg, nach zehn Monaten, inniger Partnerschaft. Ich war fix und fertig deswegen und befand mich zudem auch noch in der Psychiatrie und befürchtete das Schlimmste. Ich bekam promt eine sehr heftige Depersonalisation (ich vermute als Folge der traumatischen Belastung). Also wurde ich hammermässig mit Neuroleptika behandelt, mit Zyprexa (20 mg), Risperdal, und Seroquel, bis der Arzt kommt, im wahrsten Sinne des Wortes! - die Nebenwirkungen waren das Schlimmste, was ich in meinem Leben je erlebt habe. So, dann hatte ich vor allem die schlimmsten gereralisierten Ängste, die ich je hatte. Ich hatte schon Schmerzen im Bauch vor Angst und konnte ohne Schlaftabletten nicht schlafen. Ganz nebenbei wurde ich noch Schlaftablettenabhängig und es brauchte Monate, bis ich davon los kam. Ich habe 5 mg Tavor am Tag bekommen, 6 Wochen, worauf hin ich die allerschlimmsten Entzugserscheinungen hatte ever: Angst ohne Ende! Das war wir die Hölle: Es hörte einfach nicht auf und war auf Level 10. ich wurde dann mit der Diagnose Paranoide Schizophrenie entlassen, bzw. musste keine fünf Tage später in eine andere Psychiatrie. Da das Gleiche Spiel. Die selbe Diagnose. Aber es war nach der Entlassung kein Stück besser und so ging ich für zwei Monate in ein Universitätskrankenhaus und es wurden zum ersten Mal sämtliche Diagnose-Tests gemacht. Ich war schon dem Selbstmord (sehr) nahe, und hatte einen Cortisol-Wert im Blut, (Cortisol= Stresshormon), von 311, was eigentlich schon ein Cushing Syndrom hervorruft, bzw. erklärt. Ich kam in die Röhre, um einen Tumor in der Hypophyse zu suchen. Dann kam der Professor (Psychiater) und sagte:"Wir haben sie jetzt zwei Monate beobachtet und auch die Tests sagen eindeutig, dass sie keine Schizophrenie haben, sondern eine Persönlichkeitsstörung (ängstlich, zwanghaft). Es geht ihnen solange sie hier sind nicht besser. Er hat alles Neuroleptika abgesetzt.
Im Prinzip wahrscheinlich richtig aber der aller, aller größte Fehler überhaupt: ich will es vorweg sagen, es ist jetzt 5 Monate her, ich bin seit dem Zuhause, Cortisol ist wieder normal und ich habe keine Symptome einer Psychose oder dergleichen, aber schon ein paar Tage nach dem Absetzen bekam ich empfindliche Haut an den Fingern. Und allmählich breitete sich ein Brennen über den ganzen Körper aus. Wie Sonnenbrand. Die Haut wurde tauber und tauber. Andere Symptome kamen dazu: Hörstörungen, Herzrhythmusstörungen, Sehstörungen, extremer Haarausfall (etwa die Hälfte in 5 Monaten, auch Augenbrauen) usw.. Letze Woche war ich im Krankenhaus auf der Neurologie. Alle möglichen Tests wurden gemacht und so wie es aussieht, ist es eine Neuropathie. Also eine Nervenschädigung des Peripheren Nervensystems. Wahrscheinlich schreitet sie weiter fort und dann..... Ich denke, das wird sehr böse enden. Und wenn das hoffentlich mal das Einzige ist.
Ich weiß nicht, ob es etwas gebracht hätte, die Neuroleptika langsam auszuschleichen. Allerdings habe ich dem Arzt voll vertraut, der selbst auf meine Nachfrage, ob das denn so schnell ginge, sagte, das sei kein Problem. Ich denke aber, was ich so lese, auch das schnelle Absetzen, war ein riesen Fehler!!! Und ich verstehe nicht, wie ein Arzt zu etwas anordnen kann, der von meiner langjährigen Einnahme wusste. Übrigens habe ich auch erfahren, dass seitens der Ärzte, sehr viele reale Nebenwirkungen, als Eibildung abgetan werden. Und bei Nachlesen in der Packungsbeilage steht dann, "sofort absetzen", bei dieser Nebenwirkung. ich denke mal, dass da ne ganze Menge Leute sterben, weil mal sie nicht ernst nimmt.

Eingetragen am 10.02.2013 als Datensatz 51217
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Die Nebenwirkungen dieses Beitrags wurden wie folgt zusammengefasst:

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Bewertung der Medikamente durch den Eintragenden:

Amisulprid
Wirksamkeit
Verträglichkeit
Anwendung
Preis/Leistungs-Verhältnis
Empfehlung
Durchschnitt

Wirkstoffe der Medikamente:

Amisulprid

Patientendaten:

Geburtsjahr:1977 Die Nebenwirkung ist behoben
Größe (cm):179 Eingetragen durch Patient
Gewicht (kg):76
Geschlecht:männlich

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Kommentare zu diesem Erfahrungsbericht:

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  • Benutzer gelöscht?vor mehr als einem Jahr

    unglaublich!
    aber erst mal was witziges:

    "Was passiert wenn man Neuroleptika von heute auf morgen absetzt?
    Hallo, diese Frage habe ich schon einigen Psychatern gestellt, aber ich suche Leute die Erfahrung mit Neuroleptika (Zyprexa) haben. Was jemand was genau passiert wenn man sie absetzt? Wenn man zum Beispiel von einer akuten schizophrenischformen Psychose (ICD-F23.2) leidet. Hat jemand Erfahrung damit?

    Antwort von knalli 20.11.2010
    1 Mitglied fand diese Antwort hilfreich
    Diese Frage kann man alleine schon deshalb nicht beantworten, weil es keine Schizophrenie gibt.
    Es gibt keine definition der Schizo. und es gibt dementsprechend keine Möglichkeit, eine Schizo. zu diagnostizieren und zu behandeln.
    Dagegen muss man in der Praxis feststellen, dass die Diagnose Schizo. immer öfter gestellt wird, weil sich damit relativ einfach viel Geld verdienen läßt.
    In den letzten Jahren sind aber die Diagnosen an Schizophrenie dermassen rasant gestiegen, dass einige Krankenkassen schon geäußert haben , dass sie das nicht mehr mitmachen wollen."




    psychosen und oder sogenente schizophrenien können hunderte ursachen habe. zbs. nebenwirkungen von medikamenten, oder ernährunsfehler. mann hat festgestellt das 3 von 4 schiezofrenen einen omega 3 mangel haben. (gibts in der drogerie, ich nehm die von doppelherz). ich hab jetzt einen langen enzug von neuroleptika hinter mir. insgesamt 3 verschiedene die ich gleichzeitig nemen muste. ich hatte auch keinen blassen schimmer das es entzugserscheinungen ohne ende davon giebt und bin dauernd zu den ärzten weil ich so fertig war. niemand ist darauf gekommen das ich entzugserscheinungen hatte obwohl ich immer über die medikation berichtet habe. ich kenne einige psychich kranke und die haben auch keine ahnung davon.

    gerade bin ich auf venlafaxin (gegen depressionen) -entzug, zuguterletzt. das hab ich verschrieben bekommen weil ich so schlapp war. kein antrieb mehr. als ich das mal vergessen hatte bekam ich das absetzsymthom. meine psychiaterin schickte mich auf grund der symphtome in die notaufname, (scheint nicht zu wissen was sie verschreibt) dort diagnostizerte man eine psychose. auch die wissen scheinbar nicht bescheid.

    in der zwischenzeit bekam ich diabetis und probleme mit der schilddrüse, (von clozapin). das sowas passieren kann,darüber wurde ich auch nicht informiert, nur so am rande.

    insgesammt aber geht es mir wesentlich besser. keine psychotischen symthome, keine depression, wenn das gift raus ist fang ich endlich von vorne an. und hab auch einen klugen umsichtigen arzt gefunden, nur für alle fälle.





    Atypische Neuroleptika - Typische Unwahrheiten für schlichte Gemüter
    www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/atypische.htm?



    halt die ohren steif
    MLG

 

[]