Ich nehme 10 mg Escitalopram, weil ich schon länger (über mehrere Jahre) eine leichte bis mittlere (nicht bemerkte und diagnostizierte) Depression hatte, und nun (wohl nicht zuletzt deshalb) in eine massive Ehekrise gerutscht bin. Eine Situation, mit der ich selber nicht fertig wurde, nur noch negativ gesehen und gedacht habe, und damit natürlich alles nur noch schlimmer gemacht habe.
Die ersten ein bis zwei Wochen habe ich eine vermehrte Unruhe, Zittern, Zappeligkeit (was aufgrund meiner belastenden Situation ohnehin gelegentlich auftrat) und stärkeres Schwitzen bemerkt.
Mit Übelkeit oder anderen Nebenwirkungen hatte ich nicht zu kämpfen, auch ein auffälliger Lust-Verlust ist mir nicht aufgefallen (ist in so einer Situation ohnehin sehr von der Psyche abhängig).
Die ersten zwei bis drei Wochen habe ich keine sonderliche positive Wirkung bemerkt, inzwischen sehr deutlich. Ich fühle mich wesentlich besser, genau genommen viel besser als es meiner Situation angemessen wäre. Insofern fühle ich mich nicht ganz "normal", sondern eher wie gedopt.
Aber egal, es fühlt sich im Moment gut an, und hilft mir deutlich in dieser Phase. Und ich fühle mich (trotz "gedopt") wieder viel mehr wie "ich" an.
Ich kann viel entspannter damit umgehen, fühle mich gut, kann auch wieder mal fröhlich sein und lachen.
Lange wollte ich kein Antidepressivum nehmen, weil ich mich nicht "krank" gefühlt habe, sondern es als ganz natürlich empfand, dass es mir so schlecht geht. Es war mir auch wichtig zu merken, dass ich mich aus eigener Kraft wieder aufrappeln kann, was bis zu einem gewissen Grad auch funktioniert hat. Aber ich habe doch gemerkt, dass ich selber so schnell nicht ganz aus diesem Loch komme, und ein recht pragmatischer Therapeut hat mir empfohlen, es damit zu versuchen.
Das war eine gute Entscheidung, die mir erst die Chance gibt, meine Ehe noch zu retten.
Inzwischen nehme ich das Escitalopram erst nach statt vor dem Frühstück ein. Ob die Nebenwirkungen deshalb nahezu verschwunden sind, oder ob ich mich nur an das Medikament gewöhnt habe, kann ich nicht sagen.
Eingetragen am
13.02.2015 als Datensatz 66360
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