Mirena bei Empfängnisverhütung

MedikamentWegen welcher KrankheitDauer der Einnahme
MirenaEmpfängnisverhütung4 Jahre

Beschreibung der Wirksamkeit und Nebenwirkungen:

Ich habe die Mirena vier Jahre getragen, da ich sie als sichere und praktische Verhütung empfinde. Ich habe den Zustand der Zykluslosigkeit auch sehr genossen. Keine Blutungen, keine Regelschmerzen und nach ein Paar Jahren auch keine Fressattacken und Stimmungsschwankungen mehr.
Dafür aber immer mehr diffuse Erkrankungen, deren Herkunft unklar ist. Etwa fünf Monate nach Einlegen der Mirena bekam ist ständig Infektionen, die gerade im Umlauf waren. Aus einer der zahlreichen grippalen Infekte soll nach monatelanger Untersuchung die chronische Bronchitis entstanden sein. Ich würde kurzatmig, hatte ständig trockenen Husten. Da man da nichts machen kann, habe ich das so hingenommen.
In den Folgejahren nahm die Reihe der Infektionen aber nicht ab. Ich wurde nicht nur in typischen Grippezeiten krank, sondern lag auch im Sommer mit Fieber auf der Couch. Mag sein, dass das nicht mit der Mirena zusammen hängt, aber die Zunahme der Tage an denen ich nicht zur Arbeit konnte, war noch nie zuvor so hoch. Nach etwa zwei Jahren habe ich dann eine unangenehme Form der Akne bekommen. Statt nur die klassischen Zyklus-Pickel im Gesicht, bekam ich dicke Beulen auf dem oberen Rücken und im Schambereich. Teilweise haben sich diese so stark entzündet, dass ich nur noch breitbeinig gehen konnte und das Tragen von Hosen eine Tortur war. Die Ärzte diagnostizierten Akne und Haarwurzelentzündungen, aber keines Ihrer Medikamente half. Durch die Antibiotika gingen die Entzündungen kurzzeitig weg und die Lymphknoten stellten den Betrieb wieder ein. Aber es dauerte nicht lange, da ging alles von vorne los. Inzwischen habe ich die schlimmsten Beulen im Intimbereich durch regelmäßiges Waxing im Griff, aber kleine Entzündungen bestehen immer noch und die Haut ist so vernarbt, dass sie einer Kraterlandschaft gleicht. Den Rücken habe ich nie in den Griff bekommen.
Neben all den unschönen Infektionen hat sich im Laufe der Jahre auch leider die völlige Lustlosigkeit eingeschlichen. Erst habe ich es auf die häufigen Erkrankungen und den stressigen Alltag geschoben, habe dann aber von so vielen anderen Frauen gelesen, die das gleiche Problem haben.
Zur gleichen Zeit, als es mit den Aknebeulen los ging, bekam ich im Winter auch immer trockene, rissige Stellen am Haaransatz und auf der Stirn. Wenn ich mir die Stirn reibe, rieseln Hautschuppen wie Schnee herunter. Ich hatte diese roten, schuppigen Veränderungen auf die Heizungsluft geschoben, aber in diesem Jahr hielt das Phänomen bis Ende Juni an. Ende Dezember letzten Jahres bekam ich wieder den Ausschlag, war ( wie immer) ständig irgendwie erkältet und über die ganze Zeit bis Ende Juni völlig abgeschlagen. Ich hatte Atemnot (was inzwischen als Asthma diagnostiziert und behandelt wird), Konzentrationsprobleme, war ständig müde, hatte Kopfschmerzen, Ausschlag, Akne und habe alles als Lärm empfunden. Ich habe mich in der Wohnung verschanzt und nur noch das notwendigste gemacht. Soziale Kontakte habe ich ganz gemieden, weil ich die Anwesenheit anderer Menschen als lästig empfand. Kein Arzt diagnostizierte, was ich habe. Im Selbstversuch habe ich im März diesen Jahres Antihistaminika genommen und bin somit einigermaßen durch die Arbeitstage gekommen. Ich vermute, dass ich eine Allergie entwickelt habe, da der Hautausschlag und die totale Müdigkeit dann Ende Juni auch ohne Tabletten weg waren. Manchmal entwickelt sich eine Allergie einfach, aber ist schon komisch, was sich über die Zeit alles plötzlich entwickelt hat. Seit diesem Jahr trage ich auch eine Kompressionsstrumpfhose, weil sich bei mir ein Lymphödem entwickelt hat. Ich war wegen Krampfadern schon länger in phlebologischer Behandlung, aber das Lymphödem ist ein neues Phänomen. Mag sein, dass auch dies eine im Alter auftretende Veränderung des Körpers ist, aber ich möchte mich mit 32 Jahren noch nicht so schnell geschlagen geben.
Gestern habe ich mir die Mirena nach reiflicher Überlegung entfernen lassen. Da mein Gynäkologe inzwischen verstorben ist, bin ich zu einer neuen Ärztin gegangen und habe ihr meine Probleme anvertraut. Ganz im Gegensatz zu anderen Ärzten, ist sie nicht der Meinung, dass solche Symptome AUF GAR KEINEN FALL von der Spirale kommen können. Sie sagt, dass Hormone viel im Körper ausrichten können und jeder Mensch anders reagiert. Dass auch Nebenwirkungen auftreten können, die nicht in der Packungsbeilage stehen. Das Entfernen war eine Kleinigkeit. Obwohl der Rückholfaden weg war, hatte sie die Mirena bei einem Husten raus ziehen können. Sie nannte es Blindfischen. Sehr sympathische Ärztin. Danach hatte ich leichte Blutungen, ein wenig Ziehen im Unterleib und nachmittags Kreislaufprobleme. Diese waren aber abends wieder weg. Heute morgen hatte ich das erste Mal seit langem wieder Lust auf den Mann an meiner Seite. Mal sehen, wie mein Körper sich im Laufe der kommenden Wochen entwickelt. Die Gynäkologin vermutet, dass sich das Lymphödem bessern wird, die Allergie aber vermutlich nicht. Ich hoffe natürlich, dass sie sich irrt und ich meinen alten, kerngesunden Körper bald wieder zurück habe.

Eingetragen am 04.08.2015 als Datensatz 69069
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Die Nebenwirkungen dieses Beitrags wurden wie folgt zusammengefasst:

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Bewertung der Medikamente durch den Eintragenden:

Mirena
Wirksamkeit
Verträglichkeit
Anwendung
Preis/Leistungs-Verhältnis
Empfehlung
Durchschnitt

Wirkstoffe der Medikamente:

Levonorgestrel

Patientendaten:

Geburtsjahr:1982 
Größe (cm):174 Eingetragen durch Patient
Gewicht (kg):74
Geschlecht:weiblich

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