Ferinject bei Eisenverwertungsstörung

MedikamentWegen welcher KrankheitDauer der Einnahme
FerinjectEisenverwertungsstörung3 Wochen

Beschreibung der Wirksamkeit und Nebenwirkungen:

Oft wird gedacht, dass Eisen ungefährlich ist und viel auch viel hilft. Dabei ist die parentale Gabe von Eisen ein lebensgefährliches Unterfangen und will gut überlegt und indiziert sein. Da ich über diese Tatsache nicht aufgeklärt wurde, habe ich Gesundheitsschäden davongetragen. Ich erhielt, über zwei Jahre verteilt, umgerechnet insgesamt 8.000 mg Eisen. Mit dem heutigen Wissen, dass sich im gesunden Körper gerade mal um die 4 Gramm Eisen befinden, hätte ich gewusst, dass da etwas nicht stimmt.

Man sollte ferner wissen, dass freies Eisen sehr stark toxisch für den gesamten Organismus ist. Für einmal über die Blutbahn in den Körper eingebrachtes Eisen hat der Körper keinerlei Möglichkeiten, überschüssige Mengen wieder abzugeben. In Ferinject ist das Eisen zwar in eine Form umgewandelt, die sehr schnell in die dafür vorgesehenen Eisenspeicher überführt wird. Das ändert jedoch nichts daran, dass eine Überdosierung zu einer Hämosiderose (Eisenüberladung) führt. Dann hat man das Problem, welches mich erwischt hat. Denn in aller Regel ist dieses noch schlimmer als ein Eisenmangel.

Einige Tage nach der letzten Infusion ging es mir richtig schlecht. Die Gelenke taten weh, alles was sich entzünden kann, hat sich entzündet. Kopfschmerzen und Schwindel. Der krönende Abschluss war ein fulminanter Mandelabszess, der mich schließlich auf den OP-Tisch brachte. Doch auch dann war der Spuk noch nicht vorbei. Die hämatologischen Werte machten abenteuerliche Sprünge, die Leberwerte stiegen auf die eines Alkoholikers. Das Ferritin ist nach 1,5 Jahren noch 10-fach erhöht, wobei man sich diagnostisch schwer tut, ob es nun an den (durch die Eisengabe immer wieder ausgelösten) Entzündungen liegt, oder ob die kumulierte Eisenmenge einfach noch viel zu hoch ist. Oder beides. Dazu kommen beginnende Leberzellschäden, die mir demnächst eine Leberbiopsie bescheren. Und vom Befinden her ging es mir nie so schlecht wie seit der Eisengabe. Und das Schlimmste ist das diagnostische Hin und Her, zwischen Beschwichtigung und Panikmache.

Fazit für mich ist, dass ich denjenigen, der mir ohne ausführliche Aufklärung und Zugrundelegung der Indikation und Bedarfsberechnung künftig Eisen infundieren will, die Braunüle eigenhändig in den Hintern jage.

Eingetragen am 15.10.2016 als Datensatz 74821
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Die Nebenwirkungen dieses Beitrags wurden wie folgt zusammengefasst:

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Bewertung der Medikamente durch den Eintragenden:

Ferinject
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Durchschnitt

Wirkstoffe der Medikamente:

Eisen

Patientendaten:

Geburtsjahr:- 
Größe (cm):- Eingetragen durch Patient
Gewicht (kg):-
Geschlecht:männlich

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