Mifegyne bei Schwangerschaftsabbruch

MedikamentWegen welcher KrankheitDauer der Einnahme
MifegyneSchwangerschaftsabbruch3 Tage

Beschreibung der Wirksamkeit und Nebenwirkungen:

Ich habe mich zu einem Schwangerschaftsabbruch entschieden, da es die privaten Umstände nicht anders zugelassen haben und ich absolut nicht bereit war das Kind zu bekommen. In der 7.ssw habe ich erfahren das ich Schwanger bin und habe mich sofort um einen Beratungsschein und einen Arzttermin gekümmert. 2 Wochen später hatte ich den Termin für den Abbruch. Ich habe mich von Anfang an für den medikamentösen Abbruch entschieden, da ich auf keinen Fall unter Narkose sein wollte und auch keine eventuellen Komplikationen in Kauf nehmen wollte. Zur Zeit des Abbruchs war ich bereits in der 9.ssw. An einem Dienstag habe ich die erste Tablette in der Praxis bekommen. Nach 20min durfte ich nach Hause. Mir war etwas schwindelig und übel, aber das war es die Wochen davor auch schon. Am nächsten Tag bin ich normal auf Arbeit und habe nichts gemerkt. Als ich Abends meine Tasche für den nächsten Tag packte bekam ich eine wahnsinnige Sturzblutung. Ich schaffte es gerade so auf Toilette. Das Blut kam wie Wasser. Ohne schmerzen und ohne Vorwarnung. Gut das ich zu Hause war. Ich habe den ganzen Boden und meine Sachen vollgeblutet. Das hätte auf Arbeit oder beim Einkaufen wirklich peinlich enden können. Diese Blutung kam genau 24h nach der Einnahme von Mifegyne. Aber wirklich absolut ohne schmerzen und irgendwie fühlte ich mich befreit und mit der Hoffnung das dies eventuell schon der Abbruch war. Falsch gedacht...nach einer schlaflosen Nacht war endlich Freitag. Ich hatte 7.30Uhr den Termin für die restl. Tabletten. Ich erzählte der Ärztin von der Blutung und sie machte einen Ultraschall über die Bauchdecke. Es war leider noch nichts abgegangen, sodass ich die restl 2 Tabletten bekam. Nach 15min setzten schmerzen ein. Ich bat darum mich hinlegen zu dürfen. Die Schmerzen wurden immer schlimmer. Ich hatte richtige wehen. Das waren die schlimmsten schmerzen die ich je erlebt habe. Mir war schlecht und mein Kreislauf war kurz vor dem zusammen brechen. Mir war eiskalt. Ich bekam dann Schmerzmittel gespritzt und die schmerzen legten sich schnell und alles wurde wieder stabil. Nach 2h ist noch nichts passiert. Die Schwester sagte mir, wenn es mir gut geht könnten wir die Sache ankurbeln, indem ich etwas rumlaufe und vielleicht einen Kaffee trinke. Ich trank dann einen Kaffee und lief die Praxis auf und ab. Durch die Schmerzmittel ging es mir wieder gut. Ab und zu bemerkte ich dann wieder leichte Krämpfe und leichtes ziehen aber das war absolut auszuhalten. Ich bin denn auch Treppen gestiegen im Treppenhaus usw. Die Schwester meinte ich soll ab und zu mal schauen ob die Blutung nun eingesetzt hat, also ging ich auf Toilette. Und auf einmal kam, durch das beugen beim hinsetzen die Frucht heraus. Ich habe Sie mir dann in Ruhe angeschaut und mich verabschiedet. Ich konnte die Entwicklung genau sehen, da ich schon so weit war. Das war wirklich sehr traurig, aber ich war auch erleichtert. Die Ärztin machte nochmal einen Ultraschall und bestätigte, dass alles raus ist und ich durfte abgeholt werden. Der Abbruch hat ca 3h gedauert. Heute einen Tag danach habe ich normale Regelblutung und normale Regelschmerzen. Alle Schwangerschaftssymptome sind verschwunden und mir geht es super. Nach dem Abbruch war ich sehr geschafft und habe viel geschlafen.
Psychisch geht es mir super, aber auch weil ich mich umfassend damit beschäftigt habe und auf alles gefasst war. Ich habe mich auf das schlimmste eingestellt und mir nichts schön geredet. Ich wusste wenn ich das Kind nicht möchte, dann muss ich da jetzt halt mal durch und Zähne zusammenbeißen. Man muss sich wirklich sicher sein mit der Entscheidung. Glaube wenn man da noch Zweifel mitbringt, wird der Abbruch auch nicht angenehm verlaufen.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass es zu ertragen war. Die schmerzen waren wie bei einer richtigen Geburt und wirklich nicht ohne, aber mit Schmerzmittel bekommt man es schnell in den Griff. Jeder Körper reagiert anders und ich habe eben sehr stark darauf reagiert. Werdende Mütter ertragen diese Schmerzen teilweise 9h lang, also schafft man diesen Abbruch auch mit einer Stunde schmerz locker. Außerdem hat man genügend Schwestern um sich und ist nicht alleine. Ich kann den medikamentösen Abbruch empfehlen, wenn man nicht zimperlich ist und es erträgt mal 3-4h zu leiden. Danach sieht die Welt wieder anders aus und man ist stolz, dass man es geschafft hat und das Leben wieder normal weiter gehen kann.

Eingetragen am 10.06.2017 als Datensatz 77810
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Die Nebenwirkungen dieses Beitrags wurden wie folgt zusammengefasst:

Bewertung der Medikamente durch den Eintragenden:

Mifegyne
Wirksamkeit
Verträglichkeit
Anwendung
Preis/Leistungs-Verhältnis
Empfehlung
Durchschnitt

Wirkstoffe der Medikamente:

Mifepriston

Patientendaten:

Geburtsjahr:1988 
Größe (cm):165 Eingetragen durch Patient
Gewicht (kg):50
Geschlecht:weiblich

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