Am 16.01.2018 habe ich meine ungewollte Schwangerschaft mit Mifegyne medikamentös abgebrochen. Ich war in der 4./5. Woche.
An diesem Tag bin ich 10.30 Uhr in die Frauenarztpraxis gefahren. Nach einem letzten Gespräch mit der Ärztin, die noch einmal den Vorgang erklärte nahm ich unter Aufsicht nacheinander 3 Tabletten Mifegyne oral ein. Danach bin ich wieder nach Hause. Ich hatte zunächst keinerlei Nebenwirkungen. In der Nacht allerdings wachte ich mehrmals auf mit einem starken Übelkeitsgefühl, am nächsten Morgen übergab ich mich dann einmal. Den weiteren Tagesverlauf ging es mir gut, mir war nur ganz latent übel die gesamte Zeit über. Am Nachmittag dieses zweiten Tages setzte eine leichte Blutung ein mit sichtbaren kleinen schleimigen "Stücken/ Klümpchen" (kenne das auch von der normalen Regelblutung allerdings in geringerer Menge als bei dieser Blutung; das ist Gebärmutterschleimhaut). Am Abend wurde mir wieder mehr übel, in der Nacht wachte ich mehrmals vor Übelkeit auf, übergab mich aber nicht.

Am dritten Morgen um 7.30 Uhr nahm ich dann zu Hause zwei Tabletten Cytotec oral gleichzeitig mit einer Tablette Paracetamol ein. Mir wurde empfohlen ein Schmerzmittel zu nehmen. Mir war immer noch übel und genau 32 Minuten nach der Einnahme des Cytotec übergab ich mich. Danach ging es mir wieder deutlich besser, ein paar Stunden war mir noch wenig übel, ich hatte Appetit und konnte essen. Ungefähr im gleichen Zeitraum bekam ich normale Regelschmerzen und eine stärkere Blutung (wieder mit vielen Klümpchen) setzte ein, ungefähr vergleichbar mit der Stärke meiner normalen Regelblutung am stärksten Tag.

Um 12 Uhr meldete ich mich wie verabredet telefonisch in der Praxis. Da ich so kurz nach der Tabletten einnahme gebrochen hatte sollte ich doch noch am gleichen Tag fix vorbeikommen, um sicher zu gehen dass die Tabletten ausreichend wirkten. Auf dem Ultraschall konnte man nichts mehr erkennen, meine Schwangerschaft war also bereits vollständig vorbei und die Frucht weg.

Ich blutete in dieser Stärke zwei Tage lang, Schmerzen hatte ich keine. Heute ist es 5 Tage her, ich blute immer noch leicht. Die Schwangerschaftsübelkeit war sofort weg, ein leichtes Ziehen bei Berührung meiner Brüste merke ich immer noch.

Der Abbruch kostete insgesamt 305,xx €. Ich war an den jeweiligen Tagen, an denen ich die Tabletten genommen habe, nicht arbeiten.

Ich kann diese Art des SS-Abbruchs empfehlen.

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Ich hatte so viele Horrorgeschichten über den medikamentösen Abbruch gelesen dass ich mich zunächst dagegen entschieden hatte und es operativ machen lassen wollte. In der Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle klärte man mich u.a. dann über beide Methoden genauer und vor allem ehrlicher auf als das Internet. Letztendlich waren die geführten Gespräche mit der Beratungsstelle und Ärzten, der Fakt dass ich auf eine OP noch bis zur 8. Woche hätte warten müssen, es schonender für meinen Körper ist und die geringeren Kosten ausschlaggebend doch diese Variante des Abbruchs zu wählen.
Ich hatte weder unerträgliche Schmerzen noch habe ich wasserfallartig geblutet, es ist ungefähr vergleichbar mit der monatlichen Regelblutung. Meine Frauenärztin meinte dass es unwahrscheinlich sei, dass ich die "Frucht" abgehen sehe. Habe ich auch nicht. Psychisch habe ich keinerlei Probleme den Abbruch zu verkraften, ich und der Erzeuger sind uns über die Richtigkeit dieser Entscheidung völlig sicher.

Jeder Körper ist anders, jeder empfindet Schmerz anders, dennoch lässt sich aussagen dass der medikamentöse SS-Abbruch generell kein Weg durch die Hölle ist und physisch gut verkraftet wird. Wer sich über die Methode seines Abbruchs unsicher ist, den empfehle ich Gespräche mit dem Facharzt oder einer Beratungsstelle, die haben echte Erfahrungswerte. Berichte aus dem Internet würde ich nur zweitrangig Beachtung schenken, auf diese zu verzichten hätte mir einige Nerven gespart.