Mirtazapin bei Depression, Angststörungen, generalisierte Angst

MedikamentWegen welcher KrankheitDauer der Einnahme
MirtazapinDepression, Angststörungen, generalisierte Angst12 Monate

Beschreibung der Wirksamkeit und Nebenwirkungen:

Bewerte normalerweise keine Medikamente, aber hierzu muss ich was schreiben. Mir wurde das Medikament Mirtazapin Schmelztabletten wegen plötzlich aufgetretener ängstlich agitierter Depression sowie anderen Ansgtststörungen verschrieben. Ich bin recht schlank und reagiere empfindlich und stark auf Medikamente reagiert. Ich kenne viele Leute aus meinem Bekanntenkreis, die mit dem Medikament gut zurechtgekommen sind und zufrieden waren (ausser unerwünschte Gewichtszunahme). Nichtdestotrotz kann ich es kaum glauben, was mir persönlich unter diesem Medikament wiederfahren ist.

Also ich war nach einem stressigen Ereignis plötzlich extremst unruhig, getrieben, ängstlich, agitiert sowie total schlaflos über Wochen. Da hat mir der Arzt Mirtazapin verschrieben. Vorneweg das Positive: Die Verträglichkeit wäre tiptopbgewesen, also gross befürchtete Nebenwirkungen hatte ich nicht (trockener Mund, aber gut). Aber schon nach kurzer Einnahme wurde ich zu einem suizidalen Wrack. Im Lebem hätte ich mir das nicht vorstellen können, ich war zwar vor der Einnahme unruhig aber wäre niemals auf die Idee gekommen, mir etwas anzutun.

Jedenfalls hat der Kopf kurz nach der Einnahme begonnen jeden Winkel im Raum abzusuchen, ob irgendwo was wäre, womit man sich was antuen könnte. Zudem hatte ich ständig das Bedürfnis aus dem Fenster zu springen und war unendlich sediert, kaum ansprechbar bis aggressiv. Der Doc kam dann auf die glooreiche Idee, die Dosis zu steigern (weil dann theoretisch stimmungaufhellender und weniger sedierend). Als ich bei 45mg war, war ich echt kurz davor, jemandem etwas anzutun, obwohl ich ansonsten vom Typ her das Gegenteil von aggressiv bin - lustig und freundlich und nie im Leben jemanden angreifen könnte. Es war der der Horror. Wie ich von dem Medikament runter bin (Achtung trotzdem langsam ausdosieren um das Nervensystem nicht zu reizen), war der Spuk vorbei.

Ach ja, geschlafen hab ich während der Zeit übrigens wie ein Baby (was ja mein ursächliches Problem war), aber ansonsten wurde mir von aussen attestiert, dass ich mich wie ein Zombie anderer Mensch verhalten hätte.

Eingetragen am 22.01.2018 als Datensatz 81473
Missbrauch melden

Die Nebenwirkungen dieses Beitrags wurden wie folgt zusammengefasst:

, , ,

Bewertung der Medikamente durch den Eintragenden:

Mirtazapin
Wirksamkeit
Verträglichkeit
Anwendung
Preis/Leistungs-Verhältnis
Empfehlung
Durchschnitt

Wirkstoffe der Medikamente:

Mirtazapin

Patientendaten:

Geburtsjahr:- 
Größe (cm):- Eingetragen durch Patient
Gewicht (kg):-
Geschlecht:-

Wie hilfreich ist dieser Erfahrungsbericht?

Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen

Bewertungsdurchschnitt

 

Kommentare zu diesem Erfahrungsbericht:

Sie müssen angemeldet sein um selbst einen Kommentar zu verfassen.
Loggen Sie sich ein, oder registrieren Sie sich hier schnell und kostenlos.

Mitglied werden…

  • Gleichgesinnte kennen lernen
  • Antworten erhalten
  • Unterstützung finden
  • Anderen helfen
  • Wissen weiter geben
  • Umarmt werden und Mut machen
Anmelden

  • Liveevor mehr als einem Jahr

    Vielen Dank für deinen Eintrag! Bei mir ist genau das Gleiche passiert bzw immer noch, da ich es nach wie vor versuche abzusetzten. Es ist der Horror! Und das jeden Tag... Hast du es durch ein neues Medikament ersetzt? Oder einfach ausgehalten? Würde mich über deine Antwort freuen!

  • Melissa2vor mehr als einem Jahr

    Ja, es gibt nicht nur waehrend der Einnahmen von Antidepressiva und generell Psychopharmaka starke teils unerträgliche Nebenwirkungen , sondern auch waehrend des Absetzens und auch noch Monate danach. Manches kann als Nebenwirkung für immer bestehen bleiben, zBsp Akathisie.

    Meine Akathisie und mein Suizidtrieb verschwand erst mehrere Monate nach der allerletzten Dosis. Es war ein harter Kampf, den ich beinahe verloren haette.

    Haette ich im vorhinein gewusst, welche Höllenqualen ich durchzustehen haette durch Einnahme von "harmlosen" und von Psychiatern verschrieben Psychopharmaka, wuerde ich im nachhinein betrachtet kein einziges Mittel mehr davon nehmen.
    Aber es muss jeder fuer sich entscheiden.

    Wer schon mal so wie ich in dieser Hölle war, will natürlich alle Menschen davor warnen.

    Schwerste Beeinträchtigungen im Denken und Fuehlen, abnorme Gedanken, Halluzinationen, Aggressionsausbrueche, Zwang zu Suizid oder Morden usw., Bewegungszwang (Akathisie), das Gefühl nicht mehr man selbst zu sein.

    Ich kann nach wie vor nicht verstehen, warum diese Substanzen an Menschen ausprobiert werden und nicht nur das: sondern von Ärzteseite auch noch zum Durchhalten aufgefordert wird, obwohl man selbst die Vergiftung schon spürt.

    Durch verschiedene Berichte im Netz wurde mir so einiges klar. Einem Bericht habe ich mein Leben zu verdanken, weil ich da erstmals einen Zusammenhang erkannte zwischen meinen Symptomen und der Psychopharmaka. Tödliche Glückspillen: Das Milliardengeschäft mit Antidepressiva.
    Ich war allem Anschein nach nicht krank durch die von den Ärzten gestellten Diagnosen, wie man mich glauben lassen wollte, sondern von den vielen Medikamenten!!!!! Aber es wurde abgewiegelt, verschwiegen, meine Nebenwirkungen als Krankheitsbild dargestellt. Es waren Benzodiazepine, Antidepressiva und Neuroleptika, die ich vom ersten Tag meines Klinikaufenthaltes nehmen musste (wegen unangenehmen Herzrasen). Eine kleine Menge von einem Beruhigungsmittel haette es viell. auch getan. Aber so wurde ich ueber mehrere Monate nach Gutdünken der Ärzte behandelt und auch zwangstherapiert. Im geschlossenen Bereich gibt es keine Menschenrechte mehr, zumindest kein Recht auf Selbstbestimmung ueber Medikamente, ob man sie nehmen moechte oder nicht. Man hat sie dort zu nehmen, und wenn sie, die Psychopharmaka einen umbringen...Meine Zustaende, in die ich dadurch geriet, lassen sich nicht in Worte fassen. Gott sei Dank bin ich der Psychiatrie entkommen (mit meiner allerletzten!!! Kraft, die ich aufbieten konnte), durch einen Glücksfall bereits lebensringend auf Berichte im Netz gestossen
    Tödliche Glückspillen - Das Milliardengeschäft mit Antidepressiva.
    Tödliche Psychopharmaka-Geschäft mit der Schaffung von Krankheitsbildern
    Tod auf Rezept
    Psychiatrie:Tod statt Hilfe von CCHR, der Buergerkommission für Menschenrechte.

    ...und dann alles by myself ueber mehrere Wochen, Monate noch immer Sekunde fuer Sekunde kaempfend ALLES abgesetzt bzw. ausgeschlichen.
    Ich erzähle hier meine Erfahrung und es muss hier jeder fuer sich selbst verantworten was er tut oder bleiben laesst.

    Und nun geht es mir wieder gut! Die Zeit, in der ich mich hilflos den Ärzten und ihrem Behandlungskonzept ausgeliefert und die Nebenwirkungen mit voller Wucht zu spüren bekam, ist noch immer abrufbar und es wird noch lange dauern, bis ich das verarbeitet habe.
    Ueber eine Patientenverfügung habe ich nachgedacht, in der ich darüber verfügen werde, dass mir in Zukunft keine Psychopharmaka mehr gegeben werden dürfen.
    Ich vertrage sie einfach nicht und diese Feststellung darf ich wohl äussern und hat nichts mit "nicht krankheitseinsichtig" zu tun.


    Fuer diejenigen unter uns, die an Niedergeschlagenheit, Angstgefuehlen, Traurigkeit leiden, sei diese Seite empfohlen: Zentrum der Gesundheit, Serotoninspiegel natürlich erhöhen.
    Die Bausteine zum "Glückshormon" sind tryptophanhaeltige Ernährung, Zink und B Vitamine.
    Des weiteren Vitaminstatus/Spurenelemente im Blutbild testen lassen. Vitamin D Spiegel nicht vergessen!
    Man wuerde nicht glauben, was fuer eine wichtige Rolle die Ernährung fuer das Wohlbefinden einnimmt.
    Auch wenn man glaubt, sich gesund durch Salate, Obst, Gemüse zu ernähren, so kann es trotzdem waehrend des Lebens immer wiederkehrende zu gewissen Naehrstoffmaengel kommen.. Ich wusste nie, dass tryptophanreiche Ernährung gerade fuer traurig gestimmt Menschen so wichtig waere. Also der Bericht in Zentrum der Gesundheit: Serotoninspiegel natürlich erhöhen ist sehr sehr sehr hilfreich. Mein Leben hat sich dadurch zum Positiven geändert.

    Von nichts kommt nichts.

    Ernährung, ausgewogener Lebensstil, positives Denken, Hobbys, sich seiner Gedanken, sei er Ziele und Wünsche bewusst werden (Nachdenken, Tagebuch), Gespräche mit einem Freund, mit Familie und/oder Therapeuten.
    Bewegung.
    Es hat jeder seinen Rucksack zu tragen. Hilfsbereit bleiben und sich auch fuer das Wohl anderer einsetzen, wenn man selbst dazu wieder gesundheitlich in der Lage ist.
    Alles hat seine Zeit.
    Und auf sich und die eigene Stimme hören.

    Fuer alle, die sich noch im Kampf befinden:

    Nicht aufgeben!!!!
    Es kann besser werden!!!!

    "Eine Sekunde habe ich geschafft, ich muss immer nur gerade das Hier und Jetzt schaffen, die eine Sekunde."

    Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels, aber vertraut auf Eure eigene Stimme und keinem Werbeversprechen der Pharmaindustrie.
    Wenn Euch die verabreichten Medikamente schaden, dann muesst ihr abwägen, ob ihr sie weitergehen möchtet oder nicht.
    Ich weiss, daß kein Mensch grundlos zu Medikamenten greift. Auch in meinem Fall war der Griff zur ersten Tablette dadurch gegeben, weil ich durch das Herzrasen in ein Gefühl der Sterbensangst versetzt wurde...

    Informiert Euch im Internet.
    Gebt nicht auf!
    Ich habe es auch geschafft, obwohl ich mich lebendig begraben fühlte und der Kampf verloren schien.

    Man hat nur ein Leben.
    Oder ein zweites, wie ich es nach dieser Hölle so empfinde...

    Ps:
    Ich kann mitfühlen, durch welchen Horror Du gegangen bist. Versuchst Du diese schrecklichen Erfahrungen auch aufzuarbeiten? Es dürfte mehr Menschen, als man annehmen moechte, unter Verabreichung von Psychopharmaka so ergehen. Schlimm, dass die zuständigen Personen da allesamt wegschauen. Ueber deren Motiv kann man nur spekulieren....
    Ich drücke Dich aus der Ferne und bewundere Deine Stärke, die Du aufgebracht hast, um dem Trieb nicht nachzugeben. Bleib beschützt und gebe Deine Informationen und Erfahrungen weiter. Nur so kann Aufklärung unter der Bevölkerung geschehen.
    Alles alles Gute, ich hoffe, mein Bericht kann Dir auch helfen.

    • Benutzerbild von Shelley
      Shelleyvor mehr als einem Jahr

      Super Bericht!

    • Benutzerbild von benutzer_3769
      benutzer_3769vor mehr als einem Jahr

      Genial geschrieben!! Absolute Wahrheit!ich kann nicht mehr mit den Tabletten!!

 

[]