Aufgrund akuter psyhsomatischer Schmerzen, Panikattacken und damit einhergehenden depressiven Episoden habe ich vor ca. 2,5 Jahren sertralin verschrieben bekommen. Ich ging relativ schnell von 50 auf 100 mg hoch und blieb auch bei dieser Dosis. Es dauerte zwar eine Zeit bis es wirklich wirkte und das erste Jahr unterstützte ich noch mit niedrigen Dosen Doxepin aber als die Wirkung eintrat ging es mir gut wie lange nicht. Die Angsstörung ging zwar nicht ganz weg aber meine Laune verbesserte sich signifikant, auch zur Freude meiner Freunde und Familie.
Ich kann wirklich nicht sonderlich viel Negatives berichten, da ich mich immer noch wie ich selber fühlte, nur besser.
Ein paar unangenehme NW gab es aber trotzdem, so habe ich relativ schnell um die 8 kg zugenommen, die ich auch bis heute nicht runterkriege. Ich habe mein Gefühl für hunger und wann ich wirklich essen muss total verloren und kriege schnell Angst, wenn nicht genug in der Nähe ist. Des weiteren habe ich leichte Orgasmusstörungen, eine leichte aber nervige Form von restless legs, vertrage andere Medikamente weniger gut und schwitze wirklich sehr schnell und stark.
Im Gegensatz zu dem was andere durchmachen bin ich jedoch relativ gut weggekommen, insbesondere weil mir das Mittel an sich wirklich gut hilft.
Eine wirkliche Antriebssteigerung kann ich jedoch nicht feststellen. Schlafen könnte ich weiterhin jeden Mittag.
Derzeit versuche ich langsam runter zu dosieren in der Hoffnung irgendwann auch wieder ohne klar zu kommen. Dieses Vorhaben ist leiser von Wut, Traurigkeit, wiederaufkeimenden Ängsten und depressiven Verstimmungen begleitet. Ich hoffe jedoch, dass dies nur vorübergehende Absetzerscheinungen sind und ich nach Absetzen vielleicht sogar meine alte Figur zurück bekomme.
Fazit:
In meinem Fall bin ich sehr glücklich, dass es dieses Medikament gibt, die Einnahme birgt jedoch gewisse Risiken und wäre für mich keine dauerhafte Option, wenn es nicht absolut unvermeidbar ist.