Ich habe mich letzte Woche für den medikamentösen Schwangerschaftsabbruch entschieden. Obwohl ich fast schon die mögliche Tagesgrenze erreicht hatte, habe ich mich aufgrund des geringeren Infektionsrisikos für diesen Weg entschieden. Nach dieser Entscheidung habe ich dann einen großen Fehler gemacht - ich habe mir Erfahrungsberichte im Internet durchgelesen. Und obwohl ich weiß, dass jeder Körper anders auf Medikamente reagiert, hatte ich dann bis zur Einnahme der ersten drei Tabletten Panik ohne Ende. Vor krasser Übelkeit, Kreislaufbeschwerden, Durchfall und heftigen Schmerzen. Die Einnahme der Tabletten war entsprechend mit einem heftigen Weinkrampf verbunden. Was ist dann tatsächlich passiert?

Mir war ein bisschen übel (aber das war mir vorher aufgrund der Schwangerschaft auch).
Meine Verdauung wurde sogar wieder besser, da die schwangerschaftsbedingten Blähungen aufhörten. Kreislauf, Durchfall - Fehlanzeige. Blutungen hatte bis zum 2. Termin beim Doc auch nicht, nur Ausfluss und etwas Druck am Vorabend. Dann gab es am nächsten Tag (gestern) die vier anderen Tabletten vaginal. Nun also die Angst vor den Schmerzen. Und sie kamen: nach einer Stunde leichte Krämpfe, nach zwei Stunden deutlich heftigere Krämpfe. Ich habe sonst eher mit mäßigen Regelbeschwerden am ersten Tag meiner Periode zu kämpfen. Das war nun eine Kategorie mehr. Aber ich hab es irgendwie durchgehalten, halb gehockt und in die Liege gebissen, bis es anfing zu bluten. Danach wurde es etwas besser, dann wieder schlimmer und der nächste Schwall Blut und Gewebe löste sich. Im dritten Akt dann mit dem größten Klumpen. Nach drei Stunden hat der Arzt eine (sehr blutige) Ultraschalluntersuchung gemacht - die Fruchtblase war abgegangen. Und ich durfte nach Hause gehen. Auch da war es mit den Krämpfen und den Blutungen noch nicht vorbei. Aber mit einer kleinen Schmerztablette, einer Wärmflasche, einem Tee und etwas Schlaf ging es gegen Nachmittag schon deutlich besser. Ein Spaziergang an der frischen Luft hat dann auch nochmal sehr geholfen. Heute habe ich noch einen leichten Druck im Bauch - wie so der zweite Tag der normalen Regel - und es kommt durchaus auch noch ordentlich Blut. Aber ich bin zuversichtlich, das wird auch noch weniger.

Fazit: Die Schmerzen waren ordentlich, aber das kann man tapfer durchstehen! Eine Geburt stelle ich mir da wirklich noch krasser vor. Lest Euch nicht die Horrorberichte durch. Und nehmt Euch jemanden mit, der Euch die Wartezeit vertreibt (und damit die Panik nimmt) und Euch den Rücken streichelt, wenn es soweit ist.