5-HTP kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden und gelangt somit auch ins Gehirn. Es ist insofern verläßlicher als L-Tryptophan, das erst noch umgewandelt werden muss.
Ich hatte schon mal einen Versuch gestartet und erinnere mich an heftige Übelkeit. Allerdings könnte ich gleichzeitig Tramadol (erhöht ebenfalls das Serotonin) eingenomen haben. Auf jeden Fall befand ich mich damals noch nicht in den Wechseljahren. Recherchiert man zum Thema WJ wird klar: Der Serotoninspiegel ist u.a. vom Östrogenspiegel abhängig. Nachweislich befindet sich bei Frauen in den WJ bzw. danach weniger Serotonin im Blut.
Östrogen wiederum beeinflusst die Schilddrüsenhormone. Unter L-Thyroxin dürfte stets eine Neueinstellung (Reduktion) erforderlich werden.
Wie dem auch sei - mir ging es in den letzten Tagen wirklich sehr schlecht. Länger schon plagt mich hoher Blutdruck. Die Reduktion meines Schilddrüsenmedikaments half entscheidend.
Die ideale Einstellung suche ich noch.
Es plagen mich üble Dauerkopfschmerzen und leider schlafe ich auch keine 8h mehr.

Also entschied ich, es nochmal mit 5-HTP zu versuchen. Billig im Internet bestellt - no name.
Direkt nach den ersten 100gr Tablette bemerkte ich eine dezente Stimmungsverbesserung.
Ca. jeweils 2h später nahm ich noch 2 x 100gr. Ganz ohne Übelkeit. Allerdings ohne weitere Stimmungsverbesserung. Müde wurde ich auch nicht.

Wichtig zu wissen, ist, dass die Halbwertszeit nur 2-7h beträgt. Insofern dürfte eine einmalige tägliche Dosis nicht reichen. Aber wer heilt hat sowieso recht. Sicherlich ist der Placebo-Effekt allgegenwärtig.
Abends ohne Licht dürfte mehr Melatonin entstehen und man dürfte eher müde werden.

Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum Leute berichten, nach Wochen etwas gespürt zu haben. Die Wirkung von 5-HTP dürfte unmittelbar einsetzen. Und genauso schnell verschwinden. (HWZ).

5-HTP könnte diagnostisch sehr interessant sein. Immerhin brachte 2015 eine schwedische Studie ans Licht, dass Patienten mit Sozialphobie zu viel Serotonin produzieren.

Es könnte also dabei helfen, dahinter zu kommen, ob überhaupt ein Serotoninmangel vorliegt.

Genetisch bedingt ist bei manchen Menschen die Serotoninsynthese (also die Produktion) zu schwach. Bis zu 80% verringert. Denen dürfte 5-HTP sehr helfen. Bei diesen Patienten dürfte durch SSRI zudem auch ein Serotonindefizit entstehen. Eine Studie empflielt bei diesen Leuten die gleichzeitige Gabe von 5-HTP.
Bei Patienten, bei denen die Synthese nicht gestört ist, die aber zu viele Serotonintransporter haben, dürfte 5-HTP hingegen weniger wirksam sein.

Es macht generell Sinn Psychiater um Gentests in Bezug auf Depressionen zu bitten. Genetische Polyphorismen können auch andere Botenstoffe betreffen...
Es könnte bei der Auswahl des passenden Medikaments helfen.

SSRI verhindern leider den Knochenstoffwechsel. Es droht - langfristig - Osteoporose. Problematisch für Frauen.
Bei 5-HTP besteht dieses Risiko nicht. Dennoch gilt der Grundsatz: Alles in Maßen. Sich - mindestens - auf Wikipedia schlau machen.