Sertralin bei Depression

MedikamentWegen welcher KrankheitDauer der Einnahme
SertralinDepression4 Monate

Beschreibung der Wirksamkeit und Nebenwirkungen:

Ich begann die Einnahme auf Grund einer Anpassungsstörung mit depressiver Symptomatik. Diese bestand vorrangig aus schwerer Traurigkeit, Antriebs- und Hoffnungslosigkeit. Arbeiten konnte ich nicht mehr gehen und die begonnene Therapie erschien mir nahezu wirkungslos.
Nach drei Tagen mit 25mg sollte ich die Dosis auf 50mg steigern, was ich erstmal nicht vertragen habe. Am zweiten Tag bekam ich plötzlich starkes Herzklopfen und Angstzustände, was aber einmalig blieb. Magen-Darm Probleme hatte ich gar keine, ebenso keine Gewichtsveränderungen. Dafür ein ständiges Fiepen im Ohr, das mich aber nicht stört und mich auch nicht beim (Ein-) schlafen stört. Die Libido verschwand wie angekündigt und taucht nur in Träumen auf, die insgesamt seit der Einnahme intensiver sind, aber bisher nicht horrorartig waren.
Auf Grund eines vorher gebuchten Kurz-Urlaubs befand ich mich während der Hoch-Dosierung allein an der verregneten Nordsee, was wohl die Nebenwirkungen verstärkte und unerträglich machte. Ein Gefühl der völligen Leere und Gefühllosigkeit ließen mich am fünften Tag mit 50mg wieder auf 25mg runterdosieren. Die negativen Gefühle des fremd seins verschwanden. Kurz darauf kehrte die Traurigkeit zurück, besserte sich aber im Laufe der nächsten Tage. Daraufhin blieb ich einige Tage bei 25mg. Da ich tagsüber oft mit bleiernder Müdigkeit zu tun hatte, entschied ich mich, das Medikament am Abend zu nehmen. Leider hat Sertralin keine antriebssteigernde Wirkung bei mir...
Nach ca. drei Wochen mit 25mg und einer allgemeinen Stabilisierung, dosierte ich nach Absprache nochmal auf 50mg hoch. Zuerst nahm ich morgens 25mg und abends 25mg, um meinen Körper nicht (wieder) zu überfordern. Später wechselte ich dann erneut zur abendlichen Einnahme. Die negativen Gefühle von der Zeit an der Nordsee kehrten nicht zurück. Nach 14 Tagen mit 50mg, also insgesamt 5 Wochen mit dem Medikament, geht es mir ganz gut.
Es liegt noch viel Arbeit vor mir, aber nun bin ich bereiter diese auch anzunehmen.
Die Müdigkeit ist aushaltbar und hat wohl weniger mit dem Medikament als mit meiner Erkrankung zu tun.
Ich glaube, das Abdosieren wird nochmal ein schwieriger Akt, doch jetzt konzentriere ich mich lieber auf das Positive und weiss auch, dass ich dieses Medikament nicht für längere Zeit einnehmen möchte.
Ich empfehle nach meiner Erfahrung eher eine langsame Dosis-Steigerung, wie sie auch empfohlen wird.
Am Anfang habe ich mich völlig verrückt gemacht und viele negative Berichte im Netz gesucht und gefunden. All das ließ nach geraumer Zeit nach. Zwar muss man erstmal durch eine harte Zeit von mehreren Wochen, aber auch ich kann sagen, dass sich die Einnahme nun beginnt zu lohnen... Außerdem sollte man nicht vergessen, dass JEDER Mensch anders auf Medikamente reagiert. Und es stimmt, die meisten Nebenwirkungen verschwanden wieder oder tauchen noch abgemildert auf.

Eingetragen am 07.10.2019 als Datensatz 92790
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Bewertung der Medikamente durch den Eintragenden:

Sertralin
Wirksamkeit
Verträglichkeit
Anwendung
Preis/Leistungs-Verhältnis
Empfehlung
Durchschnitt

Wirkstoffe der Medikamente:

Sertralin

Patientendaten:

Geburtsjahr:1979 
Größe (cm):176 Eingetragen durch Patient
Gewicht (kg):61
Geschlecht:weiblich

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Kommentare zu diesem Erfahrungsbericht:

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  • Benutzerbild von Hypi
    Hypivor mehr als einem Jahr

    Ich habe unter Sertralin eher eine starke Affektabflachung erlebt..
    Zum Beispiel konnte ich nicht mehr traurig sein und weinen.
    Einerseits ganz gut, wenn man schwer depressiv ist.
    Bei 150mg /Tag.
    Aber jeder reagiert anders, ja.

    • Ronja_22vor mehr als einem Jahr

      Nimmst du das Medikament noch? Ich überlege es bald abzusetzen, da es mir wieder erwas schlechter geht (komische Leere) und ich große Angst vor den Absetz-Symtomen habe, die ja größer werden je länger die Einnahme dauert...


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