Mirtazapin bei Schlafstörungen; Mirtazapin bei Depression

MedikamentWegen welcher KrankheitDauer der Einnahme
MirtazapinSchlafstörungen90 Tage
MirtazapinDepression90 Tage

Beschreibung der Wirksamkeit und Nebenwirkungen:

Trotz geringster Dosierung war die Einnnahmezeit die reinste Hölle. Ich habe es während einer Therapie hauptsächlich wegen massiver, jahrelanger Schlafstörungen verschrieben bekommen und leichter, beginnender Erschöpfungsdepression.

Meine Erkenntnis: Es hilft überhaupt nichts! Nach Absetzen ist alles wieder da und man muss ohnehin die Ursachen der Schlafstörung bekämpfen. Dazu gibt es Heilpraktiker, die das nachhaltig und OHNE PSYCHOPHARMA schaffen. Ich kann jedem nur empfehlen sich auf die Suche zu machen und seine Innere Unruhe nicht einfach zu überdecken, sondern zu beseitigen. Ein entspannter Körper kennt keine psychischen Probleme.

EINSCHLEICHEN:
Mit 3,5 mg (Feinwaage) habe ich begonnen und es hat mich komplett umgehauen, Dabei hatte ich gar keine Wirkung erwartet bei der geringen Dosis, weiterhin war beim Arzt von Einschleichen nie die Rede. Nicht auszudenken, wenn ich direkt mit 15 mg angefangen hätte... Für mindestens 5 Tage konnte ich nur mit offenem Mund aus dem Fenster starren. Ich war froh, dass ich krank geschrieben war.
Ich bin eher klein und zierlich und habe schon öfter gelesen, dass kleine Menschen häufig große Probleme mit der Normaldosis 15 mg haben.

NEBENWIRKUNGEN:
Exteme Schmerzen im Harnwegsbereich und im Magenbereich. Ein 'metalisches' Strahlen, es fühlte sich total unnatürlich, ja sogar außerirdisch an. Man merkt einfach, dass man ein hartes Medikament genommen hat. Mit Beginn der Einnahme stellten sich fürchterliche Albträume ein, sehr viel lebhafter als sonst, so habe ich noch nie im Bett getobt. Mundtrockenheit und gesteigerter Appetit nach 1-2 Wochen waren da nur die leichteren Nebenwirkungen.

BEHANDLUNG:
Wegen der einschlagenden Wirkung blieb ich auf 3,5 mg. Im zweiten Monat bin ich runter auf 2,3 mg, im dritten Monat auf 1,2 bis 1 mg. Der Schlaf pendelte sich bei 6-8 Stunden ein, immer mal wieder aber auch schlechte Nächte.
Über den gesamten Behandlungszeitraum hatte ich HAARAUSFALL, auch meine Schilddrüse fühlte sich "flirrend" an.

AUSSCHLEICHEN:
Das dicke Ende kam beim Absetzen. Da ich zuletzt auf 1 mg war, hatte weder mein Arzt noch ich irgendwelche großartigen Absetzsymptome erwartet. Dem war leider nicht so. Direkt nach Absetzen des 1mg kam eine schwere Depression mit Suizidgedanken! BEIDES HABE ICH NOCH NIE ZUVOR IN MEINEM LEBEN GEHABT! Ich war plötzlich in der Hölle - und das völlig unerwartet. Es fehlten sämtliche somatische Begleiterscheinungen und nach 13 Tagen hörte es ganz plötzlich von einer Stunde auf die nächste auf. Deswegen bin ich mir sicher, dass hier nicht irgendeine Krankkeit zurück kam (hatte ich ja so auch nie), sondern dass es Absetzsymptome sind.
Noch viel beängstigender waren allerdings die BRAIN-ZAPPS! Ich versuchte einzuschlafen und aus dem Nichts gab es ein lautes Geräusch IM KOPF selbst (mal kurzes, lautes Gluckern, mal Knall). Kein Mensch, der das nicht gehabt hat, kann sich das vorstellen. Es ist zwar nur sehr kurz, aber hat die schägsten und ungewöhnlichsten Töne. Danach zuckte der ganze Körper zusammen, als ob man mich mit einem Defibrilator wiederbeleben wollte. Ich war völlig schockiert, da ich noch nie neurologische Ausfälle hatte und war im Grunde schon auf dem Weg zur Notaufnahme. Dann habe ich das Ganze doch noch mit dem Absetzen verbunden und stieß im Internet auf die Beschreibung der "Brain Zapps", was dann auch genau passte. Wirklich beruhigend ist das aber nicht...! Bisher hatte ich 5 Mal diese Brain Zapps.

WEITERE ABSETZERSCHEINUNGEN:
die ersten 3-5 Tage: Schwindel und Kopfschmerzen.
für 3 Wochen: eine kaum zu ertragende innere Unruhe, Schafstörungen, Sehstörungen (insbsondere nachdem man die Augen zu hatte, stellen sich die Augen über Minuten nicht wieder scharf), flirren in der Schilddrüse.

MEIN FAZIT:
Ich bin total schockiert von diesem Medikament (inb. von den Brain Zapps) und es hat mir wegen den Nebenwirkungen die Zeit in der Therapie eigentlich nur erschwert. Ich konnte zwar 2 Monate etwas besser schlafen, aber dafür bin ich danach umso härter auf dem Boden der Tatsachen aufgeschlagen.

Mit ganz viel Frust musste ich feststellen, dass ich gar nicht so weit bin, wie ich dachte. Jetzt muss ich also nochmal Anlauf nehmen um meine Schlafstörung zu bekämpfen... und zwar in dem ich die Ursachen beseitige, nämlich seit 30 Jahren tiefsitzenden Stress, den ich selbst nicht erkannt habe. Und diesen Stress sollte ich nicht einfach per Medikament verdecken, welches mir dann parallel noch mehr zusätzliche Probleme verschafft...
Das Medikament mag vielleicht bei richtig schweren, jahrelangen Depressionen sinnvoll sein, nicht aber bei Schlafstörungen, Angst-/Panikstörungen etc, welche einfach nur aus einem dauergestressten Nervensystem resultieren.

Eingetragen am 19.10.2019 als Datensatz 93025
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Bewertung der Medikamente durch den Eintragenden:

Mirtazapin
Wirksamkeit
Verträglichkeit
Anwendung
Preis/Leistungs-Verhältnis
Empfehlung
Durchschnitt

Wirkstoffe der Medikamente:

Mirtazapin

Patientendaten:

Geburtsjahr:1981 
Größe (cm):162 Eingetragen durch Patient
Gewicht (kg):53
Geschlecht:weiblich

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