Quetiapin bei posttraumatische Belastungsstörung, dissoziatives präpsychotisches erleben

MedikamentWegen welcher KrankheitDauer der Einnahme
Quetiapinposttraumatische Belastungsstörung, dissoziatives präpsychotisches erleben60 Tage

Beschreibung der Wirksamkeit und Nebenwirkungen:

Aufgrund einer komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung mit dissoziativem präpsychotischem Erleben wurde mir vor ca. 50 Tagen Quetiapin accord 25mg verschrieben. Da ich sehr sensibel reagiere empfahl mir die Psychiaterin mit einer viertel Tablette abends vor dem Schlafengehen zu beginnen und die Dosis dann gegebenenfalls langsam zu steigern.
Sie erwartete jedoch, dass ich bei dieser Dosierung voraussichtlich keine Wirkung verspüren würde.
Ich tat wie mir geraten und nahm also die ersten 6,25mg abends zu mir. Nach ca. 2 Stunden wurde ich extrem benommen, fühlte mich etwa so als hätte man mir mit einer Pfanne auf den Kopf gehauen. Ich ging zu Bett, wo ich zunächst starke psychotisch anmutende Angstgefühle und Empfindungsstörungen bekam und schlief erst nach langer Zeit ein, das jedoch sehr unruhig aber lange und fühlte mich am nächsten Morgen nach wie vor sehr benommen und fahrig. Alles war wie in Zeitlupe und leicht verschwommen. Zudem hatte ich einen extremen emotionalen Flashback, fühlte mich als würde ich jeden Moment in Tränen ausbrechen, zusätzlich war ich wie erstarrt/paralysiert und starrte nur geradeaus. Die Umwelt drang nur schwach zu mir durch. Ich suchte direkt meine Psychiaterin auf um ihr von den negativen Erfahrungen zu berichten, sie ermutigte mich jedoch die Behandlung mit Quetiapin fortzusetzen, was ich auch tat. Am nächsten Tag, ging es mir ähnlich, dann wurde es langsam besser. Für ca. 2 Wochen war ich morgens jedoch immer noch sehr benommen, meine Arbeit, die sehr viel Konzentration erfordert war kaum ausführbar, dann normalisierten sich die morgendlichen Zustände langsam. Bis heute schlafe ich allerdings sehr unruhig und habe das Gefühl, dass ich mich Nachts nicht sonderlich gut erhole und werde abends extrem früh todmüde. Und das obwohl ich vor der Behandlung eigentlich durchweg gut geschlafen habe.
Nach ca. 1,5 Wochen stellten sich dann langsam auch erfreuliche Wirkungen ein. Die diffusen, mich plötzlich anspringenden Angstzustände und „Verschiebungen“ wie ich es nenne, wurden deutlich besser. Der Schwindel, sowie Zuckungen die ich hauptsächlich im Gesicht hatte und plötzlich auftretende Taubheitsgefühle/Gribbeln verschwanden bis heute nahezu komplett, was ich als äußerst angenehm empfinde. Auch im Umgang mit anderen Menschen bin ich deutlich selbstsicherer geworden und meine Identität hat sich auch wieder mehr gefestigt. Muss aber dazusagen, dass das auch vor der Behandlung schon langsam besser wurde, ist jedoch immer noch stark ausbaufähig. Hier ist Quetiapin also kein „Wundermittel“. Nach ca. 6 Wochen Behandlung traten erneut sehr starke Angstgefühle mit sozialem Rückzug auf, was ich allerdings schnell wieder in den Griff bekam. Bis jetzt bin ich mir nicht sicher inwieweit das Quetiapin auf diesem Bereich wirklich hilft, oder ob es mir nicht einfach so wieder eine Zeit lang besser ging, da auch vor der Behandlung starke Schwankungen respektive meines Wohlbefindens auftraten. In der Zwischenzeit habe ich die Dosierung auf 12,5mg/1xabends erhöht, seither bin ich morgens wieder etwas benommener, habe aber das Gefühl, Gedanklich und mental sehr stark geworden zu sein und kann relativ souverän auf plötzlich auftretende verworrene Ängste, Scham und Schuldgefühle sowie andere unangenehme Affekte reagieren. Verschwinden tun diese jedoch nicht komplett/dauerhaft. Alles in allem bin ich mittlerweile doch recht zufrieden mit dem Medikament, mein Alltag ist schon deutlich angenehmer geworden auch wenn es immer noch tageweise Einbrüche gibt, von denen ich mich allerdings viel schneller wieder erhole, ohne tage- bzw. wochenlang verstört zu sein. Zusätzlich habe ich CBD-Öl (10%) als relativ zuverlässiges und nebenwirkungsfreies Notfallmedikament für mich entdeckt, was die Psychiaterin auch befürwortet.
Als es mir neulich wieder sehr schlecht ging, habe ich mal probeweise probeweise tagsüber eine viertel Tablette (6,25mg) genommen. Ca. 2 Stunden später als ich gerade im Supermarkt war setzte die Wirkung ein. Ich fühlte mich plötzlich wie Luft, als hätte ich keinen Kontakt mehr zum Boden. Ich entfernte mich immer mehr vom erleben, wusste nicht mehr wer ich bin und ob ich noch da bin. Schwer zu beschreiben und sehr komisch und beängstigend. Ich musste stark gegen eine aufkommende Panikattacke ankämpfen, bekam die Kurve aber einigermaßen. An der Kasse traf ich einen Bekannten, und hatte starke Probleme mit ihm zu kommunizieren, fühlte mich extrem unwohl dabei und war froh ihn wieder los zu sein. Seither nehme ich das Medikament wirklich nur noch abends. Alles in allem fühle ich mich wesentlich wohler und fühle mich sehr bereit für meine Therapie die ich nächste Woche antreten werde. Ich denke, dass ich erst durch das Quetiapin auf ein ausreichend stabiles Niveau gekommen bin, damit die Therapie wirksam stattfinden kann. Allerdings habe ich nach der Erfahrung am Tage starke Bedenken ob die dauerhafte Einnahme von Quetiapin allzugut für das Gehirn ist, zumal ich ja wirklich sehr niedrig dosiere. Eine Normaldosierung von wie ich gelesen habe bis zu 800mg täglich müsste m.E. nach einer Lobotomie nahekommen. Aber es reagiert natürlich auch jeder unterschiedlich auf Medikamente. Ich schließe meine Rezension ab und empfehle auf jeden Fall das Medikament wenigstens mal für 2 Wochen auszuprobieren

Eingetragen am 10.04.2020 als Datensatz 96724
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Bewertung der Medikamente durch den Eintragenden:

Quetiapin
Wirksamkeit
Verträglichkeit
Anwendung
Preis/Leistungs-Verhältnis
Empfehlung
Durchschnitt

Wirkstoffe der Medikamente:

Quetiapin

Patientendaten:

Geburtsjahr:1994 
Größe (cm):183 Eingetragen durch Patient
Gewicht (kg):73
Geschlecht:männlich

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Kommentare zu diesem Erfahrungsbericht:

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  • svetelkeeevor mehr als einem Jahr

    Natürliche Antidepressiva - https://hespac.com/deprde.htm Ich bin von dem Produkt Restilen voll überzeugt. Habe ein Mittel gesucht, was auch bei dauerhafte Anwendung nicht wie die chemischen Medikamente aufschwemmt. Restilen nehme ich seit ca. 5 Jahren und habe die besten Erfahrungen damit gemacht.

 

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