Zoladex wurde zur Unterstützung einer Bestrahlung gegen ein PSA-Rezidiv eingesetzt. Die Voruntersuchung mit PET/CT hat keine Metastasierung angezeigt.
Nach der 3-Monatsspritze kündigte sich bei mir ein Brustwachstum an. Mit 4 Sitzungen Elektronenbestrahlung wurde dieses gestoppt. Dann stellten sich in Monatsabständen erektile Disfunktion, Verlust der Orgasmusfähigkeit und Libidoverlust ein. Ich wurde schnell reizbar, ich war antriebslos und bekam depressive Zustände. Schlimmer waren gelegentliche Sekundenschwindel und länger andauerndes Herzpochen mit Benommenheitsgefühlen im Kopf. 5 Monate nach Behandlungsbeginn waren meine Hoden aufgrund der Antiandrogenbehandlung auf 7ml zusammengeschrumpft. Auch die Muskelmasse des Schwellkörpers im Penis degenerierte sichtbar. In den folgenden 6 Monaten, auch nach Ausklingen der Depotwirkung von Zoladex, hatte ich immer häufiger Sehstörungen (Flimmerscotom, die Anfälle dauerten ca 30 Minuten). Diese Attacken wiederholten sich dann alle 2-3 Tage. In der Nacht erwachte ich wegen Ameisengefühl in den Fingerbeeren. Ein Besuch beim Neurologen konnte das Übel nicht erklären. Mein Blutdruck war an Nachmittagen im Keller und ich musste selbst nach dem Hochsteigen von zwei Treppen im Haus keuchen und ausruhen, damit es mir nicht schwindlig wurde. Die Leistungsfähigkeit sank deutlich. 4 Monate nach Ende der Wirkungsdauer von Zoladex war Testosteron im Blut nicht nachweisbar. Zoladex hat meine Hoden und die Libido in kurzer Zeit ausgeschaltet. Mit einer Hormonersatztherapie (1 Spritze alle 3 Monate) haben sich alle diese Nebenwirkungen Gott sei Dank nomalisiert und die sinnliche Gefühlsempfindung ist auch wieder zurückgekehrt. Die immer wieder auftretenden Schwindelgefühle blieben aber übrig. Diese hatte ich vor der Zoladexbehandlung so nicht. Die Hausärztin stellte beim Jahrescheck fest, dass mein Vitamin B12-Wert zu tief war. Das war vor der Bestrahlungsbehandlung noch in Ordnung. Ich bekomme jetzt alle 3 Monate auch eine B12-Spritze.
Nach einem Jahr: Die PSA-Werte sind bei 0.09. Die Schwindelgefühle sind mittlerweile auch verschwunden und mein Wohlbefinden ist dank regelmässigen Spritzen wieder so wie vor der Bestrahlungsbehandlung.
Nach zwei Jahren: Die Hormonersatzspritzen Testosteron wurden seit einem Jahr abgesetzt. Der Hormonspiegel war zu hoch. Die Hoden haben sich ein Stück weit wieder erholt. Aber mein Testosteronwert ist immer noch am Sinken und liegt derzeit bei 8 n mol/l. Die Flimmerscotome sind verschwunden. Ganz ohne Hormonersatz werde ich in Zukunft wohl nicht auskommen. Die PSA-Werte sind bei 0.05 ok
Eine Antiandrogen-Therapie mit Zoladex muss wohl überlegt werden und ich habe es verpasst, dazu eine Zweitmeinung einzuholen..
Kollateralschäden von der Bestrahlungsbehandlung. 2 Jahre nach der Bestrahlung hatte ich wiederkehrende Blutungen in der Blase. Mit den Blutungen und den Wunden in der Blase ging ein dauerndes Harndranggefühl einher. Die Bestrahlung hat die Blase beschädigt. Es entstanden am Blasenausgang schlechte Blutgefässe wie Krampfadern und diese führten zu den Blutungen. Nach 3 Monaten mit den Blutungen liess sich mein Urologe dazu bewegen, die schlechten Gefässe zu veröden. Nach 14 Tagen Heilung hat sich meine Blase beruhigt und die Harndranggefühle haben sich weitgehend normalisiert.