Ich hatte einen Nachsorgetermin zu meinem medikamentösen Schwangerschaftsabbruch bei Frau Henze, die die Urlaubsvertretung für Frau Dr. Weingarten übernommen hat.
Als ich zum Ultraschall auf dem Untersuchungsstuhl saß, stellte sich heraus, dass der Abbruch fehlgeschlagen ist. Das wurde mir aber erstmal nicht gesagt, sondern mit einem "Oh!" kommentiert.
Dann klärte sie mich auf, dass fast nichts abgegangen ist, was mich natürlich erschrocken machte, sodass ich etwas aufgelöst war, und ihr Fragen stellte, was ich jetzt machen könne und was passieren würde und wenn ich das Kind doch bekommen würde. Diese Fragen blieben unbeantwortet, und ich wurde in einem genervten und verständnislosen Ton auf später verwiesen.
Als sie mich bat mich nach der Untersuchung wieder anzuziehen, wurde ich von ihrer blonden, großen Assistentin angefaucht(!), es würde noch ein Abstrich für eine Krebsuntersuchung gemacht werden, und ich solle mich "sofort wieder ausziehen!".
Als ich dann am Arzttisch saß, erklärte sie mir, ich würde wieder Progesterontabletten bekommen, die erneut Blutungen auslösen würden. Der Nachuntersuchungstermin wäre 4 Tage später, die Operation (falls der Versuch erneut fehlschlägt) 6 Tage später. Ich fragte sie freundlich, ob es eine Möglichkeit gäbe, den Operation um einen Tag vor- oder nachzuverlegen, und dann ging es los:
- "Nein! Dass man so kurzfristig einen Narkosearzt findet ist völlig unwahrscheinlich!" (+/- einen Tag als von ihr vor 10 Sekunden vorgeschlagen?!), und
- "Ich habe besseres zu tun als mich um die Urlaubspläne von 20jährigen zu kümmern!" (dabei handelte es sich um einen wichtigen, seit Monaten geplanten Termin, nicht um einen Urlaub, was ich ihr gesagt habe, und schließlich fragte ich Sie ja ganz freundlich).
Ich fragte dann erneut, was es für meinen Körper bedeuten würde, wenn man nicht weiter eingreifen würde, oder wenn man die Operation einen Tag später machen würde. Darauf wurde wieder nicht eingegangen(!), und mir wurde gedroht:
- "Entweder wir machen es dann wann ich sage, oder sie müssen sich einem anderen Arzt suchen!"
Sie versuchte also überhaupt erst gar nicht, auf mich einzugehen, sondern setzte mich trotz meiner misslichen Lage unter immensen Druck.
Ich blickte zu meinem Freund, der wie versteinert neben mir saß, und fragte ihn etwas verzweifelt, was ich jetzt machen solle. Als er sagte, es gäbe keine Möglichkeit, den Termin zu verschieben, wurden sofort alle auf dem Computer geöffneten Fenster geschlossen und wir wurden mit dem Fazit, wir würden auch die Tabletten nicht bekommen, hinausgewiesen.
In meiner Hilflosigkeit und der Sorge, bei keinem anderen Arzt mehr so schnell einen Termin finden zu können, bat ich dann doch um die Tabletten und eine weitere Behandlung. Die Ärztin und ihre Assistentin blickten mich und sich dann um die 15 Sekunden lang abwechselnd an. Uns kam es vor als hätten die beiden es so richtig genossen, uns zappeln zu lassen und in ihrer Machtposition zu verweilen.
Schließlich verordnete sie mir doch die Tabletten, ließ es sich aber nicht nehmen, mir in einem hysterischen Ton zu sagen, dass wenn sie mitkriegt, dass ich bei der Nachuntersuchung (wieder bei Frau Weingarten) um den Termin feilschen würde, "es was setzen würde"! Wortwörtlich. Wir haben unseren Ohren nicht getraut.
Ein letztes Mal stellte ich ihr meine noch immer unbeantworteten Fragen, und sie verweigerte mir weiterhin eine ärztliche Auskunft, worauf ich sie ungläubig und fassungslos aufmerksam machte. ("Sie sind doch Ärztin, Sie müssen mir doch Auskunft geben!")
Sie begründete das dann damit, sie habe sich jetzt um andere Patienten zu kümmern, die sie wirklich bräuchten (dabei war das Wartezimmer leer und meine Behandlung dauerte gerade mal 5 Minuten), und dass sie für meine Behandlung sowieso nicht bezahlt werden würde. Ihre Aussage unterstrich sie damit, in ihrer Rede die Tür zu öffnen, und mir mit einer Handbewegung den Weg hinaus zu weisen.
Zur Nachbehandlung habe ich mir direkt einen neuen Arzt gesucht (ein himmelweiter Unterschied).
Fazit: Das war mein erster und letzter Termin bei Frau Henze. Eine derartige "Behandlung" habe ich noch nie bei einem Arzt erlebt. Ich weiß nicht, was in diese Frau gefahren ist, und ob auch andere Frauen ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Ihr Verhalten mir gegenüber war absolut respektlos und unangemessen!
Ich habe eine Beschwerde bei der Ärztekammer eingereicht, und wünsche mir und jedem anderen Menschen, niemals auf solch eine Sorte Arzt zu treffen. Für mich jemand, der Arzt geworden ist, einzig aus dem Grund Geld zu machen, nicht um anderen Menschen zu helfen.