Behandlungs-Dauer: Juni 2014 bis Dezember 2014
Versicherung: Der Patient ist gesetzlich versichert.
Geschlecht des Patienten:weiblich
Alter des Patientenzwischen 30 und 40 Jahren
Patellarsehnen-Technik (BTB, press-fit, mini-open) nach Kreuzbandriss
Es ist nicht meine Art, Plädoyers zu schreiben und auch sonst halte ich mich mit meiner Meinung im Netz zurück. Aber an dieser Stelle ist es mir wichtig, denn ich möchte erstens meinem Arzt, Herrn Doktor Schlünsen, danken und zweitens anderen Menschen, die sich in derselben Situation befinden wie ich vor 6 Monaten mit meinen Erfahrungen bei ihrer Entscheidung helfen. Daher hole ich auch mächtig aus.
Meine Krankengeschichte: Vor 6 Monaten hatte ich einen Abriss des vorderen Kreuzbandes sowie eine Verletzung des Knochenmaterials im Unterschenkel, die mich zunächst 6 Wochen an die Couch fesselte.
Erste Entscheidung: OP – ja oder nein? Als ich wieder auftreten durfte, stellte sich die Frage nach der Notwendigkeit einer OP. Als sportlich aktiver Mensch habe ich mich für die OP entschieden. Ohne Kreuzband ist Sport undenkbar. Zudem erhöht sich das Risiko, durch Fehlstellungen im Gelenk aufgrund des fehlenden Kreuzbandes später an Arthrose zu erkranken (auch bei Menschen, die keinen Sport treiben).
Zweite Entscheidung: Wer soll operieren? Keine leichte Entscheidung, handelt es sich schließlich um eines der wichtigsten Gelenke im Körper. Ich habe viel recherchiert und gelesen und bin durch den Umstand, dass es ausnahmslos positive Bewertungen gab, zu Herrn Doktor Schlünsen gekommen. Die Patienten schrieben von einer intensiven Betreuung, lückenloser Aufklärung und besten Ergebnissen. Ich bin jetzt einer von Ihnen und kann mich nur anschließen. Doch dazu möchte ich später noch mehr schreiben.
Dritte Entscheidung: Welches Verfahren? Es gibt drei wesentliche Möglichkeiten, das kaputte Kreuzband zu ersetzen. Erstens – das Zusammennähen des „alten“ Kreuzbandes direkt nach dem Riss. Um dieser Rekonstruktion zusätzlich Stabilität zu geben, wird ein künstliches Stabilisationsband mit eingesetzt. Das geht aber nur bei frischen Verletzungen, fiel daher für mich aus. Zweitens – der Klassiker – die Patellarsehentechnik. Ein Stück der Patellarsehne wird entnommen und als Kreuzbandersatz implantiert. Drittens – die Semitendinosustechnik – hier wird die Semitendinosussehne, die im Knie den Beugemechanismus wesentlich unterstützt entnommen und als Kreuzband eingesetzt.
Ich habe mich für die PATELLARSEHNENTECHNIK entschieden. Und zwar hauptsächlich aus folgenden Gründen:
Die Patellarsehnentechnik wird nach dem Prinzip „bone-tendon-bone (BTB), press-fit“ durchgeführt. Das bedeutet, dass ein ca. 8 mm breiter Streifen der Patellarsehne inklusive Knochenmaterial aus den Bereichen, wo die Sehne am Knochen angewachsen ist, entnommen wird. Dieses in sich bereits sehr stabile Konstrukt wird mit der press-fit-Methode dort eingesetzt, wo das alte Kreuzband saß. Das wiederum bedeutet, dass die Knochenplättchen ähnlich einem Pfropf in eigentlich zu kleine Vorbohrungen hineingetrieben werden und dann dort extrem fest sitzen. Zusätzlich dazu begünstigt der Umstand, dass ausschließlich körpereigenes Material verwendet wird, die Stabilität des neuen Kreuzbandes. Es gibt schlicht keine Schrauben, die sich lockern können. Die Knochenplättchen wachsen in das Knochengewebe von Unter- und Oberschenkel ein. Dies ist bei der Semitendinosus-Technik nicht der Fall und Dr. Schlünsen berichtete von Komplikationen dieser momentan sehr beliebten Technik – angefangen von Instabilitäten nach einigen Jahren im betroffenen Bein bis hin zu Fehlstellungen (x-Beine).
Die Patellarsehnen-Technik wird „mini-open“ operiert. Das bedeutet, dass im Vergleich zu früher heutzutage ein kleinerer Schnitt von etwa 5 bis 6 Zentimetern Länge entlang der Patellarsehen und damit auf der Kniescheibe gemacht wird. Doktor Schlünsen hat subkutan (in einer der unteren Hautschichten) genäht und obendrauf Pflasterstrips geklebt, die die Narbe auch oberflächlich zusammengehalten haben. So gibt es nur einen Strich, nicht das klassische Narbenmuster mit den seitlichen Einstichen der Naht.
Nach der OP:
Direkt nach der OP gab es bei mir 3 Tage, die nicht so schön waren. Die Schmerzen habe ich aber mit Tabletten in den Griff bekommen. Danach fing ich langsam mit leichten therapeutischen Übungen an. Ich hatte keine starke Schwellung bzw. nur geringe Blutergüsse, daher war meine Beweglichkeit im Knie schon zu Anfang der Rehabilitations-Phase gut. Ich bin nach Hause entlassen worden und habe eigentlich nichts anderes gemacht als einige wenige leichte Übungen und konzentriertes Laufen (anfangs an Krücken) – den normalen Gang wieder erlernen. Ich habe in den ersten Wochen auf Physiotherapie verzichtet und nur das gemacht, was sich für mich richtig und gut angefühlt hat. Eine Streckorthese habe ich solange bei Spaziergängen getragen, bis ich sicher unter voller Belastung gehen konnte. Das war sehr schnell der Fall. Eine Motion-Schiene gab es nicht. Nach ca. einem Monat habe ich mit der Physiotherapie begonnen. Auch hier habe ich es nicht übertrieben. Zweimal in der Woche für eine Stunde und zuhause täglich ein paar Minuten haben sich für mich gut und ausreichend angefühlt.
Das Ergebnis:
Bereits 4 Monate nach der OP hatten meine beiden Kreuzbänder dieselbe Stabilität. Das neue war und ist also schon wieder so fest wie das alte. Ich kann die meisten Sportarten wieder aufnehmen, sollte aber auf Sportarten mit Go-Stop-Bewegungen zunächst verzichten. In den ersten Wochen nach der OP hatte ich noch Probleme, mein Knie stark zu beugen, was an der Schwellung im Gelenk lag, die sich langsam zurückgebildet hat (äusserlich nicht sichtbar). Ansonsten habe ich zu keinem Zeitpunkt Schmerzen im Knie gehabt. Die Stabilität ist nicht nur messbar, sondern auch fühlbar. Ich denke kaum noch an mein Knie. Die Narbe ist leider etwas breiter geworden, was aber von Mensch zu Mensch verschieden ist. Sie ist rötlich, wird aber laut Dr. Schlünsen im Laufe eines Jahres verblassen. Als Frau denkt man wahrscheinlich noch etwas länger drüber nach, ob man eine Narbe auf dem Knie haben will – ganz ehrlich: sie ist halb so wild. Ich habe außerdem überhaupt keine Schmerzen an der Narbe. Lediglich ein leichtes Taubheitsgefühl drumherum wegen der durch den Schnitt verletzten Nerven in der Haut. Aber auch das ist nach einem Jahr vorbei.
Herr Doktor Schlünsen:
Ich habe bisher noch keinen Arzt getroffen, der sein Handwerk so liebt und beherrscht wie Doktor Schlünsen. Ich schreibe bewusst Handwerk, denn Dr. Schlünsen arbeitet leidenschaftlich mit seinen Händen. Er schwärmt von neuen Erkenntnissen aus Skandinavien über Physiotherapie und Operationen, von Menschen, die über den Tellerrand schauen und von seinem Holzhaus, das er gerade eigenhändig restauriert. Und er freut sich jedesmal wieder so unglaublich sympathisch, wenn er eines seiner von ihm operierten Knie untersuchen darf und sieht, wie gut es seinen Patienten geht. Ich danke ihm von ganzem Herzen dafür, dass er sich soviel Zeit für mich genommen hat und ich bin überglücklich, dass er und niemand anderes mein Knie operiert hat.
Das Fazit:
Natürlich ist es wichtig, die richtige Operations-Technik für sich zu finden. Ich bin überzeugt von meiner Patellarsehnen-Technik. Aber auch die Semitendinosus-Variante hat ihre Berechtigung. Am Ende zählt nicht, welche Sehne das Kreuzband ersetzt, sondern welcher Arzt die OP durchführt. Die meisten Komplikationen resultieren aus Operationsfehlern. Also wählen Sie Ihren operierenden Arzt sorgfältig aus. Bei Doktor Schlünsen sind Sie an einer der besten Adressen.
