Neonatologen in Deutschland 1.690 Treffer

Der Fachbereich der Neonatologie beschäftigt sich mit der Lehre Neugeborener und ist demnach ein Zweig der Kindermedizin bzw. der Früh- und Neugeborenenmedizin. In Deutschland wird dieses Teilgebiet als Schwerpunkt der Pädiatrie (Kinderheilkunde) offiziell anerkannt. Nachdem die pädiatrische Facharztausbildung erfolgreich abgeschlossen wurde, kann an einer entsprechenden Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen werden. Diese findet meistens in einer neonatologischen Facheinrichtung statt, die 2-3 Jahre dauert. Danach darf sich der jeweilige Arzt als "Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit dem Schwerpunkt Neonatologie" bezeichnen. Fachärzte werden sich hier mit der speziellen Problematik und der Behandlung von Früh- und kranken Neugeborenen befassen. Die Medizin konnte in den vergangenen 10-20 Jahren merkliche Fortschritte in diesem Bereich machen. Durch hochwertigere Medikamente, bessere Beatmungsgeräte und EKGs sowie Sauerstoffstättigungsmesser konnten viel mehr Leben erhalten werden als noch vor einigen Jahrzehnten.

Wo findet man Neonatologen und worin liegen ihre Aufgaben?

Neonatologen sind meistens in Kinderkliniken oder Kinderabteilungen von Krankenhäusern beschäftigt. Aber auch in Geburtskliniken und Perinatalzentren können die Fachärzte tätig sein. Das Arbeitsfeld ist sehr eng mit dem der Pädiatrischen Intensivmedizin verbunden, weshalb eine enge Zusammenarbeit keine Seltenheit darstellt. Der Einsatz beginnt meistens schon während der Geburt. Das Neugeborene muss sein gesamtes Leben binnen einer Minute an die Bedingungen außerhalb des Mutterleibes anpassen. Kreislauf, Körpertemperatur und die Atmung können von daher schnell überfordert sein, wenn das Kind zu schwach ist. Die Neonatologie ist dafür zuständig, dass im Falle einer Komplikation, der Anpassungsprozess unterstützt wird.

Wann greifen die Fachärzte ein?

Die Neonatologie greift ein, wenn das Kind nach der Geburt oder in den ersten Wochen danach erkrankt oder eine Fehlbildung vorliegt. Aber auch bei Frühgeburten erfolgt die genaue Untersuchung und Behandlung durch einen Spezialisten. Die neonatologische Betreuung umfasst nicht nur die Diagnose und die Behandlung, sondern auch die Beurteilung des Entwicklungsprozesses. Sollten bereits in der Schwangerschaft bestimmte Risiken vorhersehbar sein, wird vom Gynäkologen eine Überweisung in ein Perinatalzentrum geschrieben. Hier ist die Zusammenarbeit von Neonatologen und Geburtshilfen sehr eng. Das Ziel besteht darin, eine entspannte und natürliche Geburt zu ermöglichen und jegliches Risiko auf ein Minimum zu reduzieren. Obendrein steht eine große Anzahl von Fachpersonal zur Verfügung, das bei Problemen die bestmögliche Betreuung bietet.

Sobald eine Frühgeburt erwartet wird, schwere Mangelentwicklungen erkennbar sind, mindestens eine Drillingsgeburt ansteht, chronische Erkrankungen seitens der Mutter vorliegen oder eine Drogenabhängigkeit besteht, wird eine Überweisung in ein solches Zentrum unabdingbar.

Als Frühgeburten werden alle Kinder bezeichnet, die vor der 37. Schwangerschaftswoche das Licht der Welt erblicken. Durch die Neonatologie konnte die Überlebensfähigkeit von Kindern ab der 23. Schwangerschaftswoche um einen Großteil erhöht werden. Die intensive Überwachung und Behandlung von einem Neonatologen erfolgt so lange, bis das Wachstum einen stabilen Stand erreicht hat und das Baby stark genug ist, um sich selbst am Leben zu halten. Bei schweren Fällen muss jedoch eine Nachbetreuung von bis zu 2 Jahren stattfinden. In seltenen Fällen kommt es auch bei einer normal verlaufenden Schwangerschaft zu Anpassungsschwierigkeiten des Babykörpers. Auch in diesem Fall wird ein Neonatologe herangezogen. Bei jedem abzeichnenden Risiko während der Schwangerschaft wird seitens der Neonatologen eine vorgeburtliche Beratung empfohlen.

Übliche Verfahren in der Neonatologie

In der heutigen Zeit gehören zu den gewöhnlichsten Verfahren der apparativen Diagnostik bei Früh- und Neugeborenen der Ultraschall, die Röntgenuntersuchung, das Schnittbildverfahren (CT und MRT) und die Polygraphie. In Deutschland liegt die Überlebenschance eines in der 24. Schwangerschaftswoche geborenen Kindes bei etwa 50%. Die Überlebenschance erhöht sich allerdings in den darauffolgenden Wochen extrem, sodass ab der 28. Woche schon bereits über 90& der Babys überleben.