Die Schilddrüse ist ein schmetterlingsförmiges Organ, ungefähr 25g schwer und liegt unterhalb des Kehlkopfes auf beiden Seiten der Luftröhre. Sie speichert Jod und produziert das jodhaltige Schilddrüsenhormon Thyroxin. Die Schilddrüsenhormone steuern das Wachstum der Zellen und die Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden des Körpers. Gerät der Jodhaushalt aus dem Gleichgewicht, kann die Hormonstoffwechselstörung zu einer Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse führen. Gerade in der Voralpenregion ist Jodmangel sehr häufig, so dass die Schilddrüse versucht durch Größenwachstum den Mangel an Jod auszugleichen. Diese Neubildung kann in Form eines Kropfes (Struma) oder als Knotenbildung entstehen.  Übermäßiges Größenwachstum kann die Luftröhre einengen und zu Luftnot führen oder Schluckbeschwerden verursachen. Überfunktion dagegen kann zu vermehrter Nervosität, Schlafstörungen oder Herzrhythmusstörungen führen, wogegen eine Unterfunktion zu Antriebsarmut, Leistungsschwäche und Müdigkeit führen kann.

Über 30 Prozent aller Menschen zwischen 20 und 80 Jahren haben aufgrund von Jodmangel, eine vergrößerte Schilddrüse, von denen die meisten es noch nicht einmal wissen. Bei fast 40 Prozent werden - meist durch eine Ultraschalluntersuchung - ein oder mehrere Knoten in der Schilddrüse entdeckt. Frauen sind bis zu fünfmal häufiger betroffen als Männer. Durch eine weitere nuklearmedizinische Abklärung können die Schilddrüsenknoten in „warme“ und „kalte Knoten“ unterteilt werden. Diese Unterteilung ist besonders wichtig, da bis zu 5 Prozent der sogenannten kalten Knoten bösartig sein können. Das ist aber kein Grund zur Sorge, da durch eine rechtzeitige Operation die Entfernung des Knoten oder der betreffenden Schilddrüsenhälfte der Patient bereits geheilt ist und noch ausreichend Schilddrüsenhormone mit der verbliebenen Schilddrüsenhälfte bilden kann. Deshalb sollte man auf Vorsorge mit Ultraschalluntersuchung und Schilddrüsenszintigraphie beim Nachweis von Knoten nicht verzichten und sich beraten lassen.