Wenn Fußballspieler über immer wiederkehrende Schmerzen unterhalb der Kniescheibe berichten, ist oft ein sogenanntes Patellaspitzensyndrom die Ursache. Es handelt sich hierbei um eine chronische, schmerzhafte, verschleißbedingte Überlastungserkrankung der Kniescheibensehne. Zu Beginn zeigen sich die Schmerzen zunächst nur nach intensiver körperlicher Belastung, später findet sich ein Schmerz, der bei Belastungsbeginn entsteht und nach der Aufwärmphase wieder verschwindet. Im fortschreitenden Stadium hält der Schmerz während der gesamten sportlichen Aktivität an. Im Endstadium besteht er nicht nur während der sportlichen Tätigkeit, sondern beeinträchtigt auch das alltägliche Leben, z.B. beim Treppensteigen. Die Entwicklung des Krankheitsbildes vollzieht sich meist über Wochen und Monate, z.T. mit relativ beschwerdefreien Phasen, aber mit zunehmender Schmerzsymptomatik bei  Belastung. Bei der Untersuchung zeigt sich in der Regel eine unauffällige Konturierung des Kniegelenkes ohne wesentliche Verschwellung, Ergussbildung oder Rötung. Typisch sind Druckdolenzen der Patellaspitze, weniger ein Kniescheibenanpreß - oder Verschiebeschmerz. Eine Ultraschalluntersuchung oder ein MRT können bei der Diagnostik hilfreich sein, zeigen aber leider oft auch einen unauffälligen Befund, so dass die Diagnose durch den erfahrenen Untersucher klinisch gestellt werden muss. Die Therapie sollte zunächst konservativ, also ohne Operation erfolgen mit Sportpause, physiotherapeutischen Maßnahmen sowie gezielten lokalen Infiltrationen mit Komplexhomöopathika ( u. a. Arnika ) und evtl. wenig Cortisonbeimischung. Diese Injektionen sind empfehlenswert, wobei die Anzahl und die Cortisonmenge begrenzt sein sollte, um der Gefahr eines Sehnenrisses vorzubeugen. Spätestens bei Versagen obiger Therapiemaßnahmen sollte eine Stoßwellentherapie durchgeführt werden. Erst bei Beschwerdepersistenz (wenn möglich, sollte ein  mehrmonatiger konservativer Therapieversuch erfolgt sein) sollte eine operative Revision erfolgen.