Sportlerleiste - weiche Leiste

Akute oder chronische Leistenschmerzen sind häufig Ursache für Trainings- oder Spielausfall eines Fußballers. Die Sportlerleiste (Synonym: weiche Leiste) macht bis zu 8% der Verletzungen aus und gehört somit zu den häufigsten. Die Be- und Entschleunigungen  sowie die abrupten und schnellen Richtungswechsel auf  teilweisen stumpfen Untergründen werden als eine der Hauptgründe für die Entstehung von Leistenproblemen angesehen. Bei der weichen Leiste handelt es sich um eine durch sportliche Belastung hervorgerufene Schwächung der Hinterwand des Leistenkanals, der entscheidenden Struktur für die Stabilität der Bauchdecke in dieser Region. Die Zuordnung der Schmerzen ist oft mit Schwierigkeiten verbunden. Beschwerden in der Leiste können auf vieles hindeuten. Andere Ursachen müssen definitiv ausgeschlossen werden. Hierzu gehören u.a. Hüftgelenksschäden, Blockierungen im Übergangsbereich der Lendenwirbelsäule / Becken, Knochenhautentzündungen (z.B.: Schambeinentzündung ), Stressfrakturen, Nervenentzündungen mit Ausstrahlung in die Leiste bei Fehlhaltungen oder Schäden an der Wirbelsäule, Adduktorenprobleme, Leistenbrüche, Lymphknotenschwellungen (hervorgerufen durch entzündliche Veränderungen z.B.: Fußpilz). Typische Symptome einer weichen Leiste sind brennende, ziehende oder auch stechende Schmerzen im Bereich der betroffenen Leiste, mit oder ohne Ausstrahlung in die Oberschenkelinnenseite oder in den Hoden, die bei und nach körperlicher Belastung typischerweise zunehmen. In der Regel erfolgt die Behandlung konservativ, z.B.: Anpassung des Trainings bzw. der sportlichen Belastung, physikalische Maßnahmen, Physiotherapie, Elektrotherapie, lokale Infiltration etc. Ein operativer Eingriff sollte erst dann erfolgen, wenn die Behandlung nach 6 – 8 Wochen keine Besserung zeigt.

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Dr. med. Wolfgang-Peter KrapfDr. med. Wolfgang-Peter Krapf
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