Knochenbruch - Was tun?

Ein Knochenbruch bedeutet für einen Sportler oft eine mehrwöchige Arbeits- und Sportpause. Oft ist beim Fußballer der Unterschenkel, insbes. das obere Sprunggelenk (OSG) betroffen. Verletzungen des OSG sind einer der häufigsten Gründe für die Vorstellung in der Notfallambulanz. Ursache sind meist Verrenkungsmechanismen beim Sturz, Rutschen oder Stolpern. Ursächlich kommt auch ein Tritt oder Schlag in Frage. Häufig nimmt der Betroffene ein Knacken oder Knirschen wahr. In der Regel kommt es zu einer raschen Einblutung. Störung der Beweglichkeit und Belastbarkeit sind oft die Folge, müssen es aber nicht sein. Z.B. weiß ich von einem Fußballer aus unserer  Region, der nach einem kompletten Bruch eines Mittelfußknochens die 2. Halbzeit noch zu Ende spielte, ein Tor selbst erzielte und 2 Torvorlagen gab. Bei Knochenbrüchen sollte entgegen der PECH Regel keine Kühlung durch Eisbeutel erfolgen, ebenso sollte kein Druckverband angelegt werden. Eine Hochlagerung des Knochenbruchs und eine möglichst schmerzfreie Lagerung des verletzten Sportlers sollte angestrebt werden. (Vorsicht bei Bewusstlosigkeit, hier sollte eine stabile Seitenlagerung erfolgen). Keinesfalls sollte der Betroffene selbst ohne Unterstützung oder Entlastung des Knochenbruchs den Unfallort verlassen. Äußerste Vorsicht ist bei Bewusstlosen und bei Verdacht auf Wirbelsäulenverletzungen (Gefahr von Nervenlähmungen) geboten. Hier sollte der Transport nur durch einen Sanitäter/Notarzt  erfolgen. Bei Verdacht auf einen “frischen“ Knochenbruch sollte sofort eine ärztliche Untersuchung eingeleitet werden. Von einem “frischen“ Bruch zu trennen ist der sog. Ermüdungsbruch. Ursächlich sind oft Fehl- und Dauerbelastungen ohne äußere Gewalteinwirkung. Es bedarf hier oft einer speziellen Abklärung, da er nicht immer auf einem “normalen“ Röntgenbild erkennbar ist.

  •  

Arzt

Die ist ein Experten-Beitrag von:
Dr. med. Wolfgang-Peter KrapfDr. med. Wolfgang-Peter Krapf
[]