Fersenschmerz – was kann sich dahinter verbergen

Eine der „Problemzonen“ des Bewegungsapparates beim Sportler ist die Ferse. Man unterscheidet hierbei einen oberen und unteren Fersenschmerz. Zum Verständnis des unteren Fersenschmerzes: Unter der Fußsohle befindet sich eine Bindegewebsplatte, die als Plantarfascie bezeichnet wird. Überlastungen des Sehnengewebes können zu einer knöchernen Umbildung des geschädigten Sehnenansatzes führen, man spricht dann vom Fersensporn. Zu den Risikofaktoren gehören u.a. ein stehender Beruf, Fußdeformitäten (z. B. Knick-Senk-Spreizfuß), Übergewicht und dynamische Sportarten, wie Fußballspielen. Schon im Anfangsstadium kann der Sehnenansatz auch bei noch fehlender Verknöcherung Beschwerden bereiten. Typisch sind stechende, belastungsabhängige Schmerzen direkt unter dem Fersenbein. Die Diagnose wird mit einer Röntgenaufnahme der Ferse gestellt. Anfangs sind entlastende orthopädische Einlagen sinnvoll. Operative Maßnahmen werden aufgrund der fraglichen Erfolge nur in Ausnahmefällen durchgeführt. Die Röntgenreizbestrahlung (Anwendung von Röntgenstrahlen zur Behandlung der Entzündung) wird aufgrund der hohen Strahlenbelastung und dem damit verbundenem potentiellem Krebsrisiko weiterhin kontrovers diskutiert. Als gut wirksame und nebenwirkungsarme Standardtherapie hat sich in den letzten Jahren die Stoßwellentherapie etabliert. Der mechanische Druck führt zu einer erhöhten Durchblutung im erkrankten Gewebe und somit zur Aktivierung körpereigener Heilungskräfte im Sehnengewebe. Meist sind 2 - 3 Behandlungen im wöchentlichen Abstand ausreichend. Bei rezidivierenden Beschwerden ist zu überdenken, ob das Gewebe nicht genügend mit Nährstoffen versorgt wird. Hier kann die orthomolekulare (ortho = richtig; Molekül = Baustein von Substanzen) Medizin hilfreich sein. Es handelt sich hierbei um die kombinierte Einnahme speziell auf das Sehnengewebe abgestimmter Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, essentiellen Fettsäuren und Enzyme.

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Arzt

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Dr. med. Wolfgang-Peter KrapfDr. med. Wolfgang-Peter Krapf
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