Schambeinentzündung (Osteitis pubis) Welche Therapie ist geeignet?

Eine Schambeinentzündung ist oft ein Alptraum für einen Fußballspieler. Deshalb weil die Beschwerden oft monatelang bestehen können und nicht vorhersehbar ist, wann der Sport wieder aufgenommen werden kann. Geduld ist hier nicht nur vom Spieler, sondern auch vom Trainer und Krankengymnasten gefordert. Die Sportpause sollte möglichst bis zur Schmerzfreiheit eingehalten werden. Laut einer aktuelleren Studie konnten nach 12,8 Monaten nur ca. 50 Prozent wieder sportlich voll aktiv sein.
Typisch für eine Schambeinentzündung sind Schmerzen, die meist belastungsabhängig in beiden oder einer Leistenregion auftreten. Der Beginn ist oft schleichend, ein Unfallereignis ist meist nicht erinnerlich.
Da ein Vitamin D Mangel für eine Schambeinentzündung mitverantwortlich zu sein scheint, ist die Bestimmung des Vitamin D Spiegels im Blut empfehlenswert. Untersuchungen zeigen, dass eine Vitamin D Substitution bei einem bestehenden Mangel entscheidend zum Therapieerfolg beiträgt.
Unabhängig hiervon sollte auf eine knochengesunde Ernährung zur Optimierung des Knochenstoffwechsels geachtet werden.
Therapeutisch erscheint ein Infiltrationskonzept sinnvoll, um den erhöhten Muskeltonus der Adduktoren zu mindern. Die Infiltrationen erfolgen symphysennah und in den „angespannten“ Muskel.
Ebenso wurde die Kernspintherapie (MBST) bei Knochenödem erfolgreich eingesetzt.
Nach einer erfolglosen konservativen Therapie kommen operative Maßnahmen in Betracht. Hierbei werden sogenannte „Herdanbohrungen“  zur Druckentlastung durchgeführt.
Auch Infusionstherapien mit sogenannten Bisphosphonaten (z.B. Ibandronat – „off-label-use“) werden seit einiger Zeit mit großem Erfolg eingesetzt.   

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Arzt

Die ist ein Experten-Beitrag von:
Dr. med. Wolfgang-Peter KrapfDr. med. Wolfgang-Peter Krapf
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