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Zu hohe Cholesterinwerte und ihre Auswirkungen

Von: Gast Redakteur:in

Veröffentlicht: 25.03.2025

Lesezeit: 4 Min.

Behandlung | Symptome | Patientenwissen

Eine 3D-Illustration eines menschlichen Herzens mit einer Cholesterin Plaque in einer Koronararterie.
LDL-Cholesterin kann zu Ablagerungen in den Blutgefäßen führen, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich erhöhen. | © Rasi - stock.adobe.com

Cholesterin wird häufig mit gesundheitlichen Risiken in Verbindung gebracht. Tatsächlich können dauerhaft zu hohe Cholesterinwerte problematisch sein. Doch gleichzeitig ist dieser fettähnliche Stoff für den Körper unverzichtbar. Wie lässt sich das vereinbaren und was passiert, wenn das Cholesterin zu hoch ist?

Cholesterin – was ist das eigentlich?

Cholesterin ist ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Körpers und ein wichtiger Baustein für jede einzelne Zellwand. Es gehört zur Gruppe der Lipide und spielt eine zentrale Rolle in vielen Stoffwechselprozessen – unter anderem bei der Bildung von Hormonen. Da der Körper etwa 80 Prozent des Cholesterins selbst produziert, stellt sich die Frage: Warum wird vielen Menschen geraten, dass sie ihren Cholesterinspiegel senken sollen? Inwiefern können zu hohe Cholesterinwerte problematische Folgen haben, wenn Cholesterin doch lebensnotwendig und in jeder Zelle vorhanden ist?

Was passiert, wenn das Cholesterin zu hoch ist?

Der Körper stellt den Großteil des Cholesterins selbst her, während nur ein kleiner Anteil über Lebensmittel aufgenommen wird. Bei einem gesunden Stoffwechsel sorgt die Leber dafür, dass der Cholesterinspiegel im Gleichgewicht bleibt: Steigt die Cholesterin-Zufuhr über die Nahrung, drosselt sie die eigene Produktion. So bleibt der Blutspiegel stabil, ohne dass Symptome oder negative Folgen entstehen.

Gerät dieser körpereigene Regulationsmechanismus jedoch aus der Balance, dann führen hohe Cholesterinwerte zu potenziell gesundheitsschädigenden Folgen. Das Heimtückische: Zu hohes Cholesterin bleibt oft lange unbemerkt, da es keine direkten Symptome verursacht.

Bleiben die Cholesterinwerte über einen längeren Zeitraum zu hoch, kann das ernste gesundheitliche Folgen haben – vor allem für das Herz-Kreislauf-System. Überschüssiges LDL-Cholesterin („schlechtes“ Cholesterin) lagert sich in den Wänden der Blutgefäße ab und fördert dort die Bildung von Plaques. Diese Ablagerungen führen zur Arteriosklerose, einer Verhärtung und Verengung der Gefäße. Die Durchblutung verschlechtert sich, Organe und Gewebe erhalten weniger Sauerstoff und Nährstoffe.

Besonders betroffen ist meist das Herz: Verengte Herzkranzgefäße können eine koronare Herzkrankheit (KHK) auslösen, die sich in Brustschmerzen (Angina pectoris) äußert und das Risiko für einen Herzinfarkt erhöht. Auch das Gehirn kann Schaden nehmen – wenn sich Ablagerungen in den hirnversorgenden Arterien bilden, steigt das Risiko für einen Schlaganfall. Zudem kann eine schlechte Durchblutung in den Beinen zu Schmerzen beim Gehen führen, ein Anzeichen für die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK).

Um diese Folgen möglichst rechtzeitig zu erkennen und dagegen vorzugehen, ist eine regelmäßige Vorsorge umso wichtiger.

Zu hohe Cholesterinwerte? Unterschied LDL- und HDL-Cholesterin

Aber ist es denn wirklich immer so, dass hohe Cholesterinwerte zu schweren Folgen führen? Tatsächlich nicht. Entscheidend ist dabei, in welcher Form Cholesterin im Blut transportiert wird. Es ist an sogenannte Lipoproteine gebunden, wobei zwei Hauptarten unterschieden werden:

  • LDL (Low-Density Lipoprotein) wird oft als „schlechtes“ Cholesterin bezeichnet. Es transportiert Cholesterin aus der Leber in die Körperzellen, kann sich aber in den Wänden der Blutgefäße ablagern.

  • HDL (High-Density Lipoprotein) gilt als „gutes“ Cholesterin, da es überschüssiges Cholesterin aus den Gefäßen aufnimmt und zurück zur Leber transportiert, wo es abgebaut wird.

Ist zu viel LDL-Cholesterin im Blut oder zu wenig HDL vorhanden, gerät dieses Gleichgewicht aus der Balance. Überschüssiges LDL lagert sich in den Arterien ab und begünstigt die Entstehung von Plaques.

Zu hohe Cholesterinwerte – Wie lässt sich das Risiko reduzieren?

Hohe Cholesterinwerte können in Verbindung mit anderen Faktoren dazu führen, dass die Gefahr für gesundheitliche Folgen, wie beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen, steigt. Da ist es wichtig zu wissen, welche Maßnahmen zur Prävention in Frage kommen, um das Risiko insgesamt zu senken. Wer vorbeugen möchte, sollte also nicht nur im Kopf haben, was passiert, wenn Cholesterin zu hoch ist. Vielmehr ist es ein allgemein gesundheitsförderlicher Lebensstil, der dazu führt, dass Cholesterin in der Balance bleibt und keine unangenehmen Symptome entstehen. Dabei spielt eine pflanzenbasierte, abwechslungsreiche Ernährung genauso eine Rolle, wie der Verzicht auf Nikotin und der Erhalt eines gesunden Körpergewichts. Regelmäßige Bewegung hilft außerdem dabei, den Blutdruck im Rahmen zu halten und zu hohe Cholesterinwerte zu vermeiden.

Cholesterin ist also kein Grund zur Sorge – der Körper produziert es selbst, weil es für viele lebenswichtige Funktionen benötigt wird. Entscheidend ist jedoch, ein Bewusstsein für einen gesunden Lebensstil zu entwickeln. So lassen sich dauerhaft erhöhte Cholesterinwerte und deren mögliche gesundheitliche Folgen gezielt vermeiden.