Lästige Falten im Knie – was ist ein Plica Syndrom

Wie alle Gelenke wird auch unser Knie von einer dünnen  Schleimhaut ausgekleidet. Diese produziert die Gelenkflüssigkeit, welche die Reibung im Gelenk vermindert und den Knorpel mit Nährstoffen versorgt. Die Plica mediopatellaris (vorne innenseitig neben der Kniescheibe verlaufend) ist eine Falte dieser inneren Haut, die in das Innere des Kniegelenkes hineinragt. Viele Menschen mit einer Plica haben jedoch keinerlei Probleme. Ist sie jedoch ausgeprägt verdickt und gereizt kann es zu Irritationen kommen, insbesondere bei Überbeanspruchung. Man spricht dann vom sog. Plicasyndrom. Belastende Aktivitäten, bei denen das Knie immer wieder gebeugt und dann gestreckt wird, wie etwa beim Fußballspiel sind eine der häufigeren Ursachen. Die Plica selbst, aber auch das Gewebe drum herum schwillt an und wird schmerzhaft. Diese Verdickung reibt dann am Gelenkknorpel und kann bei fortlaufender Belastung zu bleibenden  Knorpelschaden führen. Typisch sind Schmerzen bei Belastung an der Innenseite oder Rückseite der Kniescheibe, sowie ein Gefühl der Einklemmung bei der Streckung. Manchmal ist die verdickte Plica unter der Haut tastbar. Da die sich die Diagnose mit Hilfe einer Röntgenuntersuchung nicht stellen lässt und die Plica auch mit der Magnetresonanztomographie (MRT) nicht immer diagnostiziert werden kann, bedarf es einer klinischen Untersuchung durch einen erfahrenen Orthopäden bzw. Sportmediziner. Konservative Therapiemaßnahmen wie Gelenksspritzen oder antientzündliche Maßnahmen (Ibuprofen, Diclofenac oder Enzympräparate) können den Reizzustand mindern. Kühlung mit Eis ist ebenfalls hilfreich und lindert Schmerz und Schwellung. Bei entsprechenden klinischen Symptomen sollte eine frühzeitige Kniegelenkspiegelung erfolgen.

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Arzt

Die ist ein Experten-Beitrag von:
Dr. med. Wolfgang-Peter KrapfDr. med. Wolfgang-Peter Krapf
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