Das diabetische Fußsyndrom

Die Zahl der Diabetiker nimmt in der Gesellschaft ständig zu. Zugleich steigt auch die Lebenserwartung von Diabetikern an. Mögliche Folgeerkrankungen von Diabetes und ihre Vorbeugung und Behandlung sind in der Medizin daher von großer Bedeutung. Ein häufiges Gesundheitsproblem bei Diabetes stellen Schäden am Fuß dar (diabetisches Fußsyndrom).
 
Hauptsächlich tragen drei Gründe zu diesen Schäden bei: Der Verlust der Sensibilität am Fuß aufgrund von Nervenschäden (Neuropathie), eine Verschlusskrankeit vorwiegend der Unterschenkel-Blutgefäße und das Auftreten von Infektionen. Unbehandelt birgt das diabetische Fußsyndrom die Gefahr, dass der schlechte Zustand eine Amputation erforderlich macht. In Deutschland werden jährlich mehr als 30.000 Amputationen bei Diabetikern durchgeführt, davon finden mehr als 50 Prozent oberhalb des Sprunggelenks (sogenannte Major-Amputationen) statt. Mehr als 80 Prozent der Amputationen wären vermeidbar, wenn Patienten wichtige Empfehlungen beachten und sich rechtzeitig einem Gefäßmediziner vorstellen würden.
 

Diabetiker sollten auf ihre Füße achten

Weil die Nerven geschädigt sind, können Schmerzen oft nicht bewusst wahrgenommen werden. Somit werden kleine Wunden häufig erst spät entdeckt. Als Diabetiker sollten Sie täglich Ihre Füße auf Verletzungen und andere Auffälligkeiten überprüfen. Besonders wichtig ist bei Diabetikern zudem eine gute Fußpflege.
 

Was tun, wenn Sie Anzeichen eines diabetischen Fußsyndroms entdecken?

Sobald auch nur eine kleine Wunde vorliegt, sollten Sie sich professionelle Hilfe holen. Lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt beraten und behandeln. Aufgabe des Hausarztes ist es, die Gefahr rechtzeitig zu erkennen und die notwendigen Maßnahmen frühzeitig einzuleiten. Dazu gehört die Einleitung einer antibiotischen Behandlung sowie die Kontrolle der Pulse. Sollten die Fußpulse fehlen, dann ist eine sofortige Weiterleitung an einen Gefäßspezialisten erforderlich.
 
Eine gezielte Diagnostik lässt bestehende Verengungen der Gefäße schnell erkennen. Nach dem jeweiligen Befund richtet sich die weitere Behandlung. Bei leichten Verengungen reichen oft Medikamente dafür aus, dass die Wunden abheilen. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung muss die Durchblutung wiederhergestellt werden. In vielen Fällen reicht dazu eine Aufdehnung mit einem Ballon aus, gegebenenfalls mit Einlage einer inneren Gefäßstütze (Stent). Bei ausgedehnten Verschlüssen hilft oft nur eine Operation, bei der ein Bypass angelegt wird.

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Arzt

Die ist ein Experten-Beitrag von:
Dr. med. Savvas Apostolidis
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